Mittwoch, 02.08.2023: Berufung

Glaube geht, Glaube kommt. Liebe Hörerinnen und Hörer, seit einigen Jahren hat sich eine Gruppe von jungen Priestern gebildet (ich bin eher der "Opa" unter ihnen), von denen einer die Berufungspastoral vom Bischof anvertraut bekam. Dahinter steht der Gedanke, dass christliches Leben in jedem Fall Berufung durch Gott und für Gott ist. Es gilt herauszufinden, welches der Weg für die einzelnen ist.

So laden wir junge Leute zum Mitleben mit unserer Priestergemeinschaft ein: Es ist ein Abend mit Übernachtung und ein weiterer halber Tag, die wir mit gemeinsamem Essen und dessen Vorbereitung, einer Gebetszeit und einem ausführlichen Austausch beginnen: "Wie war dein Leben mit Gott in den letzten Wochen?" - Diese Frage ist durchaus keine Überforderung. Gern und sehr offen gehen die meist jungen Teilnehmer darauf ein. Eine Anbetungsstunde am Abend kam später auf Wunsch der Gruppe hinzu. Dann gehen die Gespräche unter den Jugendlichen bis spät in die Nacht weiter. Der Morgen beginnt mit Gebet, der heiligen Messe und einem Bibelteilen. Da haben wir Pfarrer meist unsere Sonntagspredigt schon in der Tasche! So gute und tiefe Gedanken werden da geäußert. Dann geht man spazieren, und es ergeben sich ganz automatisch Einzelgespräche, die nicht selten eine große geistliche Tiefe haben. Für diese Tage bin ich sehr dankbar. Wenn möglich wählen wir für diese Treffen geistliche Orte, die getragen sind durch Gebet und Gemeinschaft in Christus. So durften wir in den letzten Jahren zahlreiche Früchte wachsen sehen.

Neben Berufungen zum Priestertum, fanden junge Frauen ihren Weg in eine Ordensgemeinschaft. Andere haben gespürt, dass sie ganz für Gott in ihrem Beruf leben sollten auch in Ehelosigkeit und persönlicher Armut. Die Form der Jungfrauenweihe wurde geradezu neu entdeckt. Auch wurde für einige klar, dass die Ehe und Familie ihre Berufung darstellt, Lebensgemeinschaft im Sakrament, wo Gott stets der Dritte im Bunde ist - Glaube wird alt und schwach, aber Glaube "erfreut auch unsere Jugend".

Logo MDR 3 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
3 min

gesprochen von Pfarrer Andreas Martin

MDR SACHSEN - Das Sachsenradio Mi 02.08.2023 05:45Uhr 02:34 min

Audio herunterladen [MP3 | 2,4 MB | 128 kbit/s] Audio herunterladen [MP4 | 4,8 MB | AAC | 256 kbit/s] https://www.mdr.de/sachsenradio/podcast/wort/audio-2388368.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Audio

Das Wort zum Tag spricht in dieser Woche:

Kurzbiografie Pfarrer Dr. Andreas Martin

Pfarrer Dr. Andreas Martin

geboren am 2. Juli 1957 in Greiz | erlernter Beruf: Bautischler | Studium "Mathematische Methoden und Datenverarbeitung in der Wirtschaft" | 1985 Abschluss als Diplomwirtschafter | 1998 Magisterstudium "Katholische und evangelische Theologie und Philosophie | von 2004-2006 Mitarbeiter im "St. Benno Verlag" | parallel Dissertation an der TU Dresden, Religionsphilosophie | ab Oktober 2006 Diplomstudien-Tagung Katholische Theologie und Dissertation im Fach Theologie an der Universität Erfurt | 2009 Diakonweihe und Dienst in Radebeul | 2010 Promotion zum Dr. theol. | 2010 bis 2015 Pfarrer in Altenburg/Thüringen | 2016-2020 Pfarrer in Markkleeberg und Leipzig | seit Oktober 2020 Caritasrektor des Bistums, er ist zuständig für die geistliche Begleitung und religiöse Weiterbildung von Mitarbeitern der Diözesancaritas | zudem priesterliche Dienste in der Pfarrei Meißen.

Verantwortlich für Verkündigungssendungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk wie das Wort zum Tag...

... sind die Senderbeauftragten der evangelischen Landeskirchen, der evangelischen Freikirchen bzw. der römisch-katholischen Kirche.