Verkündigungssendung Das Wort zum Tag bei MDR SACHSEN vom 17.07. - 22.07.2023
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Täglich hören Sie das Wort zum Tag. Montags bis freitags gegen 5:45 Uhr und 8:50 Uhr, am Sonnabend gegen 8:50 Uhr, sonntags 7:45 Uhr. Das Wort zum Tag spricht in dieser Woche Pfarrerin Karin Großmann.
Sonnabend, 22.07.2023: Sommerferien
Die Schulranzen sind im Schrank verschwunden, die Zeugnisse längst wegsortiert. Kinder und Jugendliche finden wir vergnügt in der Sonne, auf der Couch oder im Freibad. Seit zwei Wochen sind wir mittendrin in den Sommerferien. Viele fahren in dieser Zeit in den Urlaub. Nach dem vergangenen Jahr mit den gestiegenen Kosten für Energie und Lebenshaltung ist bei vielen die Urlaubkasse jedoch knapp.
Für viele heißt es in diesem Jahr: Sommerurlaub mal anders. Statt Sardinien Sächsische Schweiz, statt Mallorca Mecklenburgische Seenplatte, statt Bali Balkonien. Für die CO2-Bilanz ist das bestimmt nicht von Nachteil. Für manches Ego dann schon. Es soll ja vorkommen, dass der Urlaub nicht nur der Erholung dient, sondern auch dem eigenen Status. Was macht es mit einem, wenn man dann nach dem Sommer den Freunden und Freundinnen nicht erzählen kann, wie warm das Wasser am Atlantik war und wie schön die Tempel von Athen? So sehr diese Situation manchen ärgert, kann sie zu einer Chance werden, sich selbst zu hinterfragen: Wie wichtig ist mir, was andere über mich denken? Ganz nach dem Motto: "Wir kaufen Dinge, die wir nicht brauchen, von Geld, das wir nicht haben, um Menschen zu beeindrucken, die wir nicht mögen."
In der Bibel heißt es in einem Gebet: "Gott, ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele." (Psalm 139.14) Aus christlicher Perspektive ist ein Mensch eben nicht das, was er aus sich macht oder vorgibt zu sein. Ohne Ausnahme ist jeder Mensch ein Geschöpf Gottes - wunderbar gemacht. Und das ganz unabhängig vom Geldbeutel und dem Urlaubsziel.
Das ist ein ungewohnter Gedanke in einer Welt, in der wir gewohnt sind, über fast alles verfügen zu können und damit zu zeigen, wer wir sind. In diesem Sommer ist es anders. Und das ist nicht unbedingt das schlechteste.
Freitag, 21.07.2023: Zum Mond und zurück
In der Nacht vom 20. auf den 21. Juli 1969 hielt die Welt den Atem an. 400.000 Kilometer von der Erde entfernt öffnet Neil Armstrong die Tür der Apollo 11. "Ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein großer Sprung für die Menschheit", sagt er und setzt seinen Fuß auf die Oberfläche des Mondes. Vor 54 Jahren fand der Wettlauf um die Eroberung des Weltalls damit einen weiteren Höhepunkt. Der Kalte Krieg und die Konkurrenz zwischen den USA und der Sowjetunion wirkte wie ein Motor für die Entwicklungen. 1961 war Juri Gagarin der erste Mensch im All gewesen. Ein Jahr später kündigte der damalige Präsident der USA, J.F. Kennedy, an, dass schon bald Amerikaner auf dem Mond landen würden. Es dauerte nicht einmal ein Jahrzehnt, bis dies Wirklichkeit wurde.
Mich fasziniert die Geschichte der Raumfahrt. Wie kann es sein, dass Menschen es schaffen, so etwas in die Tat umzusetzen? Wieviel technisches Verständnis, Kooperation und Planung müssen in solch eine Mission fließen, damit sie erfolgreich wird?
In Anbetracht der Gestirne erleben Menschen oft ein Gefühl der Ehrfurcht. In der Bibel heißt es: "Gott, wenn ich sehe die Himmel, deiner Finger Werk, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast: Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst?" (Psalm 8,4f) Es sind wohl zwei weitere Eigenschaften des Menschen, die zum Erfolg führen: die Fähigkeit zu kraftvollen Visionen für die Zukunft und der Mut zum Wagnis.
Wir haben hier unten auf der Erde gewaltige Probleme: verschmutzte Meere, sterbende Tierarten, steigende Temperaturen, schmelzende Pole. Was würde passieren, wenn sich die Menschheit auf ihr technisches Verständnis, auf Kooperation und Planung, auf Zukunftsvisionen und den Mut zum Wagnis besinnen würde und sich zusammen täte, um die großen gemeinsam Probleme zu lösen? Dann würde aus vielen kleinen Schritten ein großer Sprung werden. Nicht nur für die Menschheit. Sondern für den ganzen Planeten.
