Servicestunde | 24.05.2023 Traumaverarbeitung - Was Betroffenen und Angehörigen helfen kann
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24. Mai 2023, 12:40 Uhr
Ein traumatisches Erlebnis kann einen Menschen komplett aus der Bahn werfen. Lehrer und Erzieher haben im Alltag mit Kindern und ihren Eltern zu tun, die ihr "eigenes Päckchen" tragen. Was kann man tun, was kann helfen?
Was versteht man unter einem Trauma?
Wunden an der Seele, die das Leben gravierend beeinträchtigen, so könnte man ein Trauma beschreiben. Kriegs- und Gewalterlebnisse gehören dazu. Wir leben mit Menschen zusammen, die vielleicht traumatische Erfahrungen gemacht haben: in der Familie, auf Flucht und im Krieg, oder im Beruf. Allein Zeuge eines tragischen Unglücks mit großem Leid gewesen zu sein, kann einen Menschen komplett aus der Bahn werfen.
So eine psychische Erschütterung kann bei Betroffenen noch lange nachwirken. Psychische Folgen können Angst, Panik, Hilflosigkeit, Trauer aber auch Aggressionen sein. Neben den mentalen Folgen äußern sich Traumata auch mit körperlichen Symptomen wie Herzrasen, Schwitzen, Schlafstörungen, Schmerzen oder Magen-Darm-Beschwerden.
Wie kann man als Angehöriger helfen?
Angehörige sind keine Therapeuten. Die Behandlung des Traumas sollte deswegen den Profis überlassen werden. Trotzdem muss man als Angehöriger nicht teilnahmslos alles beobachten. Wichtig bei der Unterstützung sind hier Verständnis und Vertrauen. Helfen Sie Betroffenen mit Ruhe und Routine durch den Alltag: Führen Sie zum Beispiel geregelte Essenszeiten ein oder machen Sie gemeinsame Entspannungsübungen.
Auch Angehörige können sich Hilfe holen. Genauso wie Betroffene sich an Psychologen, Seelsorgern und Beratungsstellen wenden können, müssen Angehörige nicht alleine durch so eine Situation durch. Beratungsstellen unterstützen ebenso Familie und Freunde.
Wo findet man als betroffene Person Hilfe?
In Thüringen können sich Betroffene bei folgenden Trauma-Ambulanzen psychologische Hilfe besorgen.
Stadt | Für... | Adresse | Telefonnummer |
---|---|---|---|
Altenburg | Erwachsene und Kinder | Evangelische Lukas-Stiftung, Zeitzer Straße 28, 04600 Altenburg | 03447 5620 |
Erfurt | Erwachsene | Katholisches Krankenhaus »St. Johann Nepomuk« Erfurt, Haarbergstraße 72, 99097 Erfurt | 0361 6540 |
Hildburghausen | Erwachsene und Kinder | HELIOS Fachkliniken, Eisfelder Straße 41, 98646 Hildburghausen | 03685 7760 |
Jena | Erwachsene und Kinder | Universitätsklinikum Jena, Bachstraße 18, 07743 Jena | 03641 9300 |
Mühlhausen | Erwachsene und Kinder | Ökumenisches Hainich Klinikum, Pfafferode 102, 99974 Mühlhausen | 03601 8030 |
Nordhausen | Erwachsene und Kinder | Südharz Klinikum, Dr.-Robert-Koch-Str. 39, 99734 Nordhausen | 03631 410 |
Saalfeld | Erwachsene | Thüringen-Kliniken »Georgius Agricola«, Rainweg 68, 07318 Saalfeld | 03671 540 |
Stadtroda | Erwachsene und Kinder | Asklepios Fachklinikum, Bahnhofstraße 1a, 07646 Stadtroda | 036428 5610 |
Weimar | Erwachsene und Kinder | Sophien- und Hufeland-Klinikum, Henry-van-de-Velde-Straße 2, 99425 Weimar | 03643 570 |
Quelle: Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz
Des Weiteren hilft der Weiße Ring Betroffene durch:
- menschlichen Beistand und persönliche Betreuung nach der Straftat
- Hilfestellung im Umgang mit Behörden
- Begleitung zu Gerichtsterminen
- Vermittlung von Hilfen anderer Organisationen
MDR (sow)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Der Vormittag | 24. Mai 2023 | 11:10 Uhr