Frau mit Sonnenhut an einem Pool
Wer durch ein Zuviel an Sonne von Hautreizungen geplagt wird, sollte die betroffenen Partien vor weiterer Sonneneinstrahlung schützen. Bildrechte: Colourbox.de

Sonnenstrahlen gesund genießen Schutz vor Mallorca-Akne und Sonnenallergie

30. Juli 2024, 17:38 Uhr

Sommerzeit ist Sonnenzeit. Doch nicht jeder verträgt die wärmenden UV-Strahlen gleichermaßen. Juckreiz oder Bläschen, Sonnenallergie oder Mallorca-Akne – eins ist allen Hautreaktionen gemein: Bis zum Abklingen der Beschwerden sollte die direkte Sonne gemieden werden.

Kaum etwas ist so schön, wie im Frühling die ersten Sonnenstrahlen auf der Haut zu spüren. Bei manch einem bleibt die Freude jedoch nicht ungetrübt: Die Haut reagiert auf die ersten Sonnenbäder mit Pusteln und Juckreiz. Hier spricht man dann von Sonnenallergie, der Volksmund kennt dafür auch die Bezeichnung "Mallorca-Akne".

Sonnenallergie und Mallorca-Akne

Bei der Sonnenallergie handelt es sich um eine polymorphe Lichtdermatose (PLD), also eine durch UV-Licht ausgelöste Hauterkrankung, die sich unterschiedlich äußern kann, sagt Mareike Alter, Dermatologin an der Universitätshautklinik in Magdeburg. Eine Sonnenallergie geht mit starkem Juckreiz einher. Die genaue Ursache ist ungeklärt: "Es scheint eine genetische Veranlagung vorzuliegen; wahrscheinlich ist zudem eine durch UV-Licht bedingte Überempfindlichkeitsreaktion", so Alter.

Die Mallorca-Akne ist eine Unterform der polymorphen Lichtdermatose; das Hautbild ist akneähnlich.

Keine echten Allergien

Wichtig: Um klassische Allergien handelt es sich bei beiden Phänomenen nicht: "Bei einer echten photoallergischen Reaktion verändert das Sonnenlicht eine Substanz – z.B. Inhaltsstoffe von Parfüm – so, dass sie zu einem Allergen wird und der Patient eine entsprechende allergische Kontaktreaktion entwickelt", erklärt Mareike Alter. In Abwesenheit von Sonnenlicht werde die Substanz hingegen gut vertragen.

Aber woran erkenne ich als Betroffener, welcher Auslöser hinter meiner Hautreaktion steckt? "Hier hilft eigentlich nur eine ausführliche Beleuchtung der Krankheitsgeschichte", sagt die Dermatologin: "Unter welchen Umständen tritt die Hautveränderung auf? Was habe ich auf die Haut aufgebracht?" Falls das nicht weiterhilft, sollte man sich beim Hautarzt vorstellen. Hier können weitere Untersuchungen vorgenommen werden.

Wen es erwischt hat: Raus aus der Sonne

Sowohl für die Sonnenallergie als auch die Mallorca-Akne gilt: Die beste Therapie ist das Meiden von Sonnenlicht. Wer dennoch draußen unterwegs sein muss, sollte vornehmlich auf textilen Lichtschutz – also Kleidung, die die Haut bedeckt – setzen.

Exponierte Hautstellen müssen natürlich trotzdem mit Sonnencreme eingecremt werden. Dabei sollte man auf einen hohen Schutzfaktor achten, der sowohl für UV-A als auch UV-B-Strahlung gilt, empfiehlt Mareike Alter. Das Produkt sollte zudem frei von Duftstoffen und, insbesondere bei Neigung zu Mallorca-Akne, nicht zu fettig oder ölig sein. Empfehlenswerter seien hier Gele, Spray bzw. Milch.

Linderung: Quarkwickel, Eichenrinde, Tee-Umschläge und Co.

Hat die Haut bereits reagiert, hilft nur Geduld – und Schatten. Bei milden Formen können Betroffene von verschiedenen Hausmitteln Gebrauch machen. Quarkwickel beispielsweise, die auch gegen Sonnenbrand helfen, kühlen angenehm und können dadurch die Beschwerden lindern.

Gerbstoffhaltige Präparate wie Eichenrinde oder Umschläge mit schwarzem Tee wirken entzündungshemmend. Kortisonhaltige Cremes und Salben helfen bei der Abheilung, Allergietabletten gegen den Juckreiz. Bei schweren Verlaufsformen bleibt jedoch nur der Gang zum Arzt.

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Prophylaxe: Die Haut vorbereiten

Wer einen Aufenthalt in sonnigen Gefilden plant, kann seine Haut im Vorfeld auf die Belastung vorbereiten. "Da sich die polymorphe Lichtdermatose im Laufe des Sommers langsam bessert, kann unter Aufsicht eines Hautarztes eine Gewöhnungstherapie erfolgen“," sagt Alter.

"Bei vielen Betroffenen tritt durch regelmäßige Sonnenexposition eine gewisse Gewöhnung ein, so dass dann Sonnenlicht auch wieder vertragen werden kann.", so Alter weiter. Die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln wie Carotin, das mancherorts als ‚Sonnenschutz von innen‘ beworben wird, helfe hingegen nicht, eine Sonnenallergie zu vermeiden.

MDR (cbr)

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR um 4 | 27. Juni 2021 | 17:00 Uhr

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