Herzinsuffizienz Gefahr schwaches Herz: Welche Warnsignale gibt es? Wie kann ich mich schützen?
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15. November 2024, 13:32 Uhr
Bei einer Herzinsuffizienz oder Herzschwäche ist das Organ nicht mehr in der Lage, den Körper ausreichend mit Blut und Sauerstoff zu versorgen. Wie kommt es dazu? Und wie kann man sich schützen?
Typische Warnsignale für eine Herzschwäche
Eine Herzschwäche ist tückisch. Ihre Symptome entwickeln sich schleichend über Monate und Jahre. Oft wird die Krankheit erst im fortgeschrittenen Stadium erkannt. Aber es gibt bekannte Warnzeichen, bei denen genauer hingeschaut werden sollte.
- Füße oder Beine werden schnell dick oder schwellen an.
- Die Waage zeigt plötzlich innerhalb weniger Tage zwei Kilo mehr an. Das deutet ebenfalss auf vermehrte Wassereinlagerungen hin.
- Man gerät leicht außer Atem, beispielsweise beim Treppensteigen.
- Man bekommt beim Schlafen schlecht Luft und schläft mit erhöhtem Oberkörper besser.
- Man spürt häufig einen unregelmäßigen Herzschlag.
Ursachen: erhöhter Blutdruck oder Ablagerungen in den Herzkranzgefäßen
Erhöhter Blutdruck gilt als ein Risikofaktor für die Entstehung einer Herzschwäche. In Anpassung an den erhöhten Druck versucht das Herz, seine Pumpleistung zu steigern, was es überfordert. Der Herzmuskel reagiert darauf mit verstärktem Wachstum, die Anforderungen an die Pumpleistung werden noch größer. Doch irgendwann kann das Herz nicht mehr mithalten und seine Leistungsfähigkeit lässt nach.
Ablagerungen in den Herzkranzgefäßen sind ebenso bekannt als Ursache für eine Herzschwäche. Durch sie kommt es zu Durchblutungsstörungen. Der Herzmuskel wird nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt und arbeitet nur noch eingeschränkt. Auch Klappenfehler, schwerwiegende Herzrhythmusstörungen oder Grippeviren können zu einer Herzschwäche führen.
Gefährliche Einnahmefehler
Ist die Herzschwäche bekannt und wird behandelt, sollte die Therapie ernst genommen werden. Nicht selten wird die Einnahme entwässernder Medikamente vergessen oder ohne Rücksprache mit dem Arzt abgesetzt.
Dabei dienen diese Medikamente der Entlastung des geschwächten Herzmuskels und können zu einem dramatischen Einbruch der Pumpleistung führen, wenn sie plötzlich nicht mehr eingenommen werden. Die Herzstiftung empfiehlt: Wem die Einnahme entwässernder Medikamente unangenehm ist, dieses Thema unbedingt mit dem Arzt zu besprechen.
Wie kann dem Herz geholfen werden?
Da eine Herzschwäche unterschiedliche Gründe haben kann, ist eine genaue Ursachensuche wichtig. Zur Diagnose wird der Arzt den Blutdruck messen, Laboruntersuchungen veranlassen, ein EKG schreiben, eine Ultraschalluntersuchung vom Herz und gegebenenfalls auch eine Herzkatheteruntersuchung machen lassen.
Zur Behandlung gibt es dann eine Vielzahl von Medikamenten, zum Beispiel Blutdrucksenker oder Blutfettsenker. In einigen Fällen wird das nicht ausreichen. Je nach Schädigung des Herzens können eine Klappenoperation, ein Schrittmacher, eine Bypass-Operation, ein Stent bis hin zu einer Herztransplantation nötig werden.
Das kann man selbst tun: Risikofaktoren minimieren
Es gibt etliche Risikofaktoren, die man selbst minimieren kann. Bluthochdruck, schlechte Blutfettwerte und Übergewicht lassen sich durch eine gesunde Ernährung günstig beeinflussen. Stress, Bewegungsmangel und Rauchen belasten das Herz. Wer seinem Herzen etwas Gutes tun will, sollte letzteres lieber sein lassen, sich ausreichend bewegen und regelmäßig den Gesundheitscheck beim Hausarzt wahrnehmen. Denn je früher eine Diagnose erfolgt, desto besser sind die Behandlungserfolge.
Sport steigert die Herzleistungsfähigkeit
"Meiden Sie Sport" hieß es früher oft bei einer Herzschwäche. Dank medizinischer Studien weiß man heute aber, dass das ein Irrtum ist. Sport verbessert auch bei einer Herzschwäche die Leistungsfähigkeit.
Wichtig ist, dass man sich vorab von einem Kardiologen durchchecken und entsprechende Empfehlungen geben lässt. Herzsportgruppen sind ideal, da man hier unter kontrollierter Anleitung und Gleichgesinnten trainieren kann. Die Kosten werden von der Krankenkasse übernommen. Am besten fragt man seinen Arzt nach einer geeigneten Gruppe in seiner Nähe.
MDR (cbr)
Dieses Thema im Programm: Das Erste | Mittagsmagazin | 12. November 2024 | 12:00 Uhr