Geldgeschenk an 18-Jährige Konzerte, Bücher, Kinobesuch: Kostenlos bekommen mit dem Kulturpass

Eine Registrierung für den diesjährigen Kulturpass ist ab dem 1. März möglich. Er richtet sich an alle, die dieses Jahr 18 werden und in Deutschland leben. Die Bundesregierung will den Jugendlichen mit einem Budget von 100 Euro den Zugang zu Kultur erleichtern und gleichzeitig die Kulturschaffenden nach den schweren Jahren in der Corona-Pandemie unterstützen. Das Kulturstaatsministerin geht von rund 750.000 Anspruchsberechtigten aus.

Die Anmeldung erfolgt per Online-Ausweis-Verfahren – ab Juli 2017 ausgestellte Personalausweise in Deutschland sind automatisch mit dieser Funktion ausgerüstet. EU-Bürger benötigen eine eID-Karte, Nicht-EU-Bürger einen elektronischen Aufenthaltstitel (eAT). Die Registrierung ist mit dem 18. Geburtstag möglich.

Mit dem Kulturpass steht 2024 jedem Berechtigten aus dem Jahrgang 2006 ein Guthaben über 100 Euro zur Verfügung, das beim Kauf von Karten für den Besuch von Konzerten, Theaterstücken, Kinofilmen, Museumsausstellungen oder Parkanlagen eingelöst werden kann. Ebenso kann das Budget eingesetzt werden für Bücher, Schallplatten, CDs, Noten oder Musikinstrumente.

Mit dem Kulturpass kann man aus den Angeboten wählen, die von Kulturschaffenden dafür zur Verfügung gestellt werden. Besitzer des Kulturpasses können das daraus gewünschte Angebot per App oder Webseite reservieren und mit dem dafür zugestellten digitalen Abhol-Code vor Ort abholen. Dabei wird die Auswahl nicht regional beschränkt, sondern ist bundesweit möglich. Die Suche kann aber an den Standort angepasst werden.

Auch Workshops gehören seit Beginn des Jahres zur Angebotspalette. "In dieser Kategorie können Kurse (wie Musik, Malen, Tanzen) und Mitgliedschaften (wie Bibliotheksausweise, Museums-Jahreskarten) angeboten werden, sofern das Angebot lediglich eine Einmalzahlung der Nutzenden zum Gegenstand hat und sich nicht automatisch verlängert. Grundsätzlich muss ein klarer Bezug zu einem kulturellen Thema bestehen", erklärt ein Sprecher des Kulturministeriums auf MDR-Nachfrage.

Das beantwortet ein Sprecher der Kulturstaatsministerin auf Anfrage des MDR mit: "Ja." Der Kulturpass solle ein breit gefächertes Angebot sein, dass vielen Interessen und Geschmäckern entspricht und "dazu einlädt, viel Neues zu entdecken".

Für Streamingdienste, Computerspiele und den reinen Online-Handel steht das Angebot nicht offen. "Die Registrierung ist beschränkt auf lokale Kulturanbieter. Große Verkaufsplattformen und Online-Versandhändler sind ausgeschlossen", heißt es auf der Kulturpass-Homepage.

Das Guthaben vom Kulturpass 2024 kann nach einer erfolgreichen Registrierung ab 1. März bis 31.12.204 eingelöst werden. Dies ist über die Kulturpass-Website oder die dafür entwickelte App möglich.

"Bis zum 31.12.2023 haben sich 285.445 Personen ihr Kulturpass-Budget freigeschaltet", erklärt ein Sprecher von Kulturstaatsministerin Claudia Roth auf Nachfrage des ARD-Mittagsmagazin. Rund 750.000 junge Menschen hätten sich bis 31.12.2023 dafür registrieren lassen können. Wer es bis dahin nicht geschafft hat vom Jahrgang 2005, geht allerdings nun auch leer aus.

Wer den Stichtag nicht verpasst hat, kann sein Guthaben ebenfalls noch – wie der Jahrgang 2006 den Kulturpass 2024, der ab 1. März freigeschaltet werden kann – bis Ende 2024 einlösen. Bis 30. Januar sei der Kulturpass 2023 vom Jahrgang 2005 für 1,14 Millionen Reservierungen mit einem Gesamtwert von fast 23 Millionen Euro eingesetzt worden. "Das entspricht einem Durchschnitt von vier Reservierungen mit einem Wert von rund 80,30 Euro pro Person", so der Sprecher.

Im Kulturpass haben sich unter anderem auch 18 "vermittelnde Anbieter" registriert, die etwa Tickets für Konzerte, Theaterstücke oder Kinoveranstaltungen verkaufen. Dazu zählt auch Eventim. "Bis zum jetzigen Zeitpunkt wurden über Eventim bundesweit 77.698 Tickets gebucht", erklärt das Kulturstaatsministerium auf MDR-Nachfrage.