Eine Börsenhändlerin beobachtet auf dem Parkett der Frankfurter Wertpapierbörse ihre Monitore, während die Anzeigetafel mit der Dax-Kurve fallende Kurse anzeigt.
Eine Börsenhändlerin unter einer Anzeigetafel mit fallenden Kursen. Ein Verbraucherschützer erklärt, wie man bei kurzfristigeen Schwankungen am besten reagiert. Bildrechte: picture alliance/dpa | Arne Dedert

Der Redakteur | 08.04.2025 Börsen-Beben: Warum Geduld am Aktienmarkt belohnt wird

07. April 2025, 15:10 Uhr

Wegen des US-Zollpakets sind die Börsen in Aufruhr. Aktien-Experte Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg rät, kurzfristige Schwankungen auszusitzen - wenn man breit aufgestellt ist.

Müssen sich normale Anleger bei der aktuellen Börsenlage Sorgen machen? Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg sagt: Nein. Kurzfristige Schwankungen sollten Anleger nicht beunruhigen, solange sie langfristig planen und das Geld nicht bald benötigen.

Keine Hektik bei Börsen-Crashs

Wer kurzfristig auf das Geld angewiesen ist, sollte es nicht in Aktien, also in Anteile von Unternehmen, investieren. Langfristiges Investieren habe sich bewährt, so Nauhauser. Die Börse erlebt Crashs, aber auch Höchststände. In den letzten 120 Jahren lag die reale Rendite bei etwa 5,1 Prozent jährlich. Diese Renditen erzielt man am besten durch eine "Kaufen und Liegenlassen"-Strategie, ohne hektisch auf Kursschwankungen zu reagieren. Für Anlagen mit einem Horizont von mehr als fünf Jahren sind Aktien eine Überlegung wert.

Ein Stift liegt auf einem Börsenchart
Aktien sind ab einer Anlagedauer von fünf Jahren interessant. Bildrechte: imago/CHROMORANGE

Breit aufstellen mit Aktien-ETFs

Statt nach der nächsten Apple- oder Microsoft-Aktie zu suchen, sollte man breit in den gesamten Markt investieren und langfristig halten. Nauhauser rät, breit gestreut zu investieren - mit Aktien-ETFs. Ein MSCI World ETF umfasst etwa 1.500 Unternehmens-Aktien, der MSCI All Country World Index sogar rund 3.000. Diese ETFs investieren weltweit, etwa in Japan, den USA und Europa.

Was ist ein ETF? (Zum Aufklappen)

Unter ETFs versteht man Fonds, die einen bestimmten Börsenindex wie z.B. den MSCI World oder den DAX nachbilden, und dessen Fondsanteile wie einzelne Aktien an der Börse gehandelt werden. Ihre Anlagestrategie besteht darin, die Wertentwicklung eines bestimmten Indexes nachzubilden. Man spricht auch von einer passiven Anlagestrategie. Das hat für Anleger Vorteile: Diese Anlagestrategie ist preiswert und im Vergleich zu anderen Anlagestrategien auf lange Sicht auch rentabler.

Quelle: Verbraucherzentrale

Festgeld oder Tagesgeld als sichere Anlageform

Wichtig sei, Geld zu investieren, das man nicht kurzfristig benötige. Denn es könne passieren, dass sich der Wert des Investments zeitweise halbiert. Solche Kursrutsche seien selten, aber möglich, so Nauhauser. Wer damit umgehen kann und das Geld nicht kurzfristig benötigt, kann die 20.000 Euro am Aktienmarkt anlegen. Wer jedoch auf das Geld angewiesen ist, sollte es sicherer anlegen, etwa auf einem Tages- oder Festgeldkonto, das derzeit etwa drei Prozent Zinsen bietet.

Fazit

Man sollte sein Geld für mindestens fünf bis zehn Jahre nicht benötigen, wenn man in Aktien investiert. Diese Zeitspanne reicht meistens aus, um Verluste auszugleichen. Zehn Jahre sind noch sicherer. Wichtig ist, dass man mit möglichen Verlusten umgehen kann und das Geld nicht kurzfristig benötigt. Wer auf Sicherheit setzt, sollte eher in Festgeld investieren.

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Wir sprechen mit ARD-Börsenexpertin Anja Kohl

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Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Ramm am Nachmittag | 15. April 2025 | 16:40 Uhr

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