DeepSeek App im App Store auf einem Smartphone Display 3 min
Audio: Auch mitteldeutsche Datenschützer wollen DeepSeek prüfen Bildrechte: IMAGO / Rene Traut
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Sachsen und Sachsen-Anhalt warnen Nutzer der KI-Anwendung vor Risiken

MDR AKTUELL Mi 05.02.2025 06:54Uhr 03:13 min

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Nach Datenleck Datenschützer warnen vor KI-Chatbot von DeepSeek

05. Februar 2025, 07:08 Uhr

Beim KI-Chatbot von DeepSeek ist ein erstes Datenleck aufgetreten – Italiens Datenschützer haben den Zugang zur App sofort gesperrt. Auch in Deutschland gibt es Bedenken. Deswegen will der Datenschutzbeauftragte von Rheinland-Pfalz, Dieter Kugelmann, DeepSeek genauer prüfen. Und auch mitteldeutsche Datenschützer warnen vor der Anwendung.

MDR AKTUELL Autorin Kristin Kielon
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Wir tippen eine Frage in den Chat und prompt liefert der KI-Chatbot von DeepSeek die Antwort. Man muss nur eine App herunterladen und los geht es. Ganz so sorglos ist der Datenschutzbeauftragte von Rheinland-Pfalz, Dieter Kugelmann, da nicht. Welche Daten die chinesische Firma dabei speichert und was sie damit macht, ist unklar.

Bedenken bei DeepSeek

Der Datenschützer will DeepSeek deshalb genauer unter die Lupe nehmen: "Zum einen werden wir gegenüber DeepSeek direkt tätig, indem wir fragen: Habt ihr einen europäischen Vertreter?" Parallel solle über einen Fragebogen nachgedacht werden, sagt Kugelmann.

Denn neben einem Ansprechpartner in Europa sehe die Datenschutzgrundverordnung auch vor, dass es eine Rechtsgrundlage für den Austausch von Daten mit einem anderen Land geben müsse. Mit China gebe es jedoch keine solche Vereinbarung, sagt Kugelmann.

Deep Seek und Konkurrent ChatGP - Logos auf einem Smartphone 5 min
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Außerdem hat der Datenschützer Bedenken bei der Datenschutzerklärung von DeepSeek: "Das, was Sie in die Tastatur eingeben, kann mitgeschnitten werden. Es werden viele personenbezogene Daten erhoben, wo man sich fragt, warum? Das sind Fragen, die wir stellen würden und auf die DeepSeek antworten sollte."

Sachsen-Anhalt schließt sich Initiative an

Kugelmanns Behörde übernimmt im Fall von DeepSeek die Initiative für Deutschland. Denn zuständig seien alle Landesbehörden für sich, sagt die Landesbeauftragte für den Datenschutz in Sachsen-Anhalt, Christina Rost: "Wir schließen uns der Initiative aus Rheinland-Pfalz an. Gemeinsam mit den an der Initiative von Rheinland-Pfalz beteiligten Datenschutzaufsichtsbehörden wird eine Warnung erarbeitet, die nach außen kommuniziert wird."

Auch Rosts Kollegin in Sachsen, Juliane Hundert, appelliert an die Nutzer, Vorsicht beim Umgang mit DeepSeek walten zu lassen. Ob ihr Haus sich der Initiative anschließe, entscheide sich diese Woche: "Ich bin noch in Absprache mit meinen Kolleginnen und Kollegen innerhalb meiner Behörde. Wir haben das bei ChatGPT damals mitgemacht und wir überlegen, ob wir in gleicher Weise verfahren."

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Das Logo der App DeepSeek ist auf einem iPhone zu sehen. Bildrechte: picture alliance/dpa/AP | Jon Elswick
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Es soll besser sein als ChatGPT

MDR AKTUELL Mi 29.01.2025 15:22Uhr 03:36 min

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Aber warum muss das jede Landesbehörde für sich entscheiden? Auf Nachfrage erklärt der Sprecher der Bundesdatenschutzbeauftragten, Christof Stein, dass der Grund im Föderalismus liege. Ein Unternehmen müsse sich nämlich eigentlich bei der Datenschutzaufsichtsbehörde verantworten, wo der Hauptsitz sei. "Wenn ein Unternehmen keinen Sitz in Deutschland hat, guckt man weiter, wo das Unternehmen seinen Sitz innerhalb der EU hat. Wenn es auch in der EU keinen Hauptsitz gibt, dann ist jede Datenschutzaufsichtsbehörde zuständig – nur in Deutschland eben nicht die Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit, sondern die Länder."

Zentralaufsicht geplant

In der Regel gebe es aber eine Kooperation zwischen den Ländern und gemeinsame Arbeitsgruppen zu verschiedenen Themen – so auch bei der Künstlichen Intelligenz. Diese Regelung habe Vor- und Nachteile, meint der Datenschutzforscher Rolf Schwartmann von der TH Köln: "Der Vorteil besteht darin, dass man eine auf verschiedenen Schultern verteilte Rechtslage besser im Sinne der Gewaltenteilung finden kann. Auf der anderen Seite ist die Zentralaufsicht natürlich weniger anfällig für sich widersprechende, unterschiedliche Entscheidungen."

Bei der Aufsicht über KI-Systeme, die bis Mitte des Jahres geregelt werden müsse, werde deshalb angestrebt, sagt Schwartmann, die Zuständigkeit bei der Bundesnetzagentur zu bündeln.

Volker Wissing 1 min
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Chinesischen KI-Start-up DeepSeek macht gerade ChatGPT Konkurrenz

MDR AKTUELL Di 28.01.2025 17:06Uhr 01:22 min

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Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 05. Februar 2025 | 06:50 Uhr

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