Nachrichten

Wolfgang Ischinger 8 min
Audio: Interview mit Wolfgang Ischinger nach der Münchner Sicherheitskonferenz Bildrechte: picture alliance / dts-Agentur

Interview Ischinger begrüßt Verhandlungen zum Ende des Ukraine-Kriegs

17. Februar 2025, 14:24 Uhr

Der Ex-Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, begrüßt Verhandlungen zwischen den USA und Russland für ein Ende des Ukraine-Krieges. Zugleich sprach Ischinger bei MDR AKTUELL von einem "Weckruf" für die Europäer, die mehr für ihre Sicherheit tun müssten.

Der frühere Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, begrüßt Verhandlungen zwischen den USA und Russland für ein Ende des Ukraine-Krieges. Er sagte MDR AKTUELL, darauf sei lange gewartet worden. Es sei nicht angezeigt, wegen der geplanten Veranstaltung in Saudi-Arabien in Europa oder in der Ukraine in Panik zu geraten. Es bedeute nicht, dass Europa oder die Ukraine Russland "zum Fraß vorgeworfen" würden.

Noch keine Entscheidungen getroffen

Ischinger räumte ein, dass die USA mit ihrem nicht konsultierten Vorgehen zwar transatlantisches "Porzellan zerbrochen" hätten. Aber in Sachen Ukraine seien noch lange keine Entscheidungen getroffen worden. Bislang habe es nach Angaben der langjährigen Beraterin von US-Präsident Donald Trump, Kellyanne Conway, lediglich Telefonate von Trump mit Russlands Präsident Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gegeben. Nach Einschätzung Ischingers ist es das Ziel der USA, den Krieg in der Ukraine zu beenden und die Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, dass er auch "dauerhaft beendet bleibt".

Ein "Weckruf" für Europa

Ischinger zufolge sollten die Europäer das Geschehene als "Weckruf" verstehen. Europa müsse sich stärker um sich selber kümmern, seine sicherheitspolitischen Vorkehrungen und seine Verteidigungsausgaben erhöhen. Die Zeiten seien vorbei, als sich die Europäer ihre Sicherheit dauerhaft als "Trittbrettfahrer des amerikanischen Steuerzahlers" alimentieren lassen konnten. Er habe große Hoffnung, dass das Treffen der europäischen Staats- und Regierungschefs in Paris den Auftakt bilden kann, "dass Europa als sicherheitspolitischer Akteur ernst genommen wird".

Europäer stimmen Positionen ab

In Paris beraten am heutigen Montag europäische Staats- und Regierungschefs sowie Vertreter von EU und Nato über die Ukraine-Pläne von US-Präsident Trump. Dieser hatte am Mittwoch ein anderthalbstündiges Telefonat mit dem russischen Präsidenten Putin geführt und danach den Beginn von Verhandlungen zur Zukunft der Ukraine verkündet, ohne sich mit den Europäern abzustimmen. Dies weckte bei westlichen Verbündeten die Befürchtungen, sowohl die Ukraine als auch die europäischen Partner würden von den Ukraine-Gesprächen ausgeschlossen. Die europäische Staaten wollen dazu in Paris ihre Positionen abstimmen.

MDR(dni)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 17. Februar 2025 | 07:48 Uhr

Mehr aus Politik

Nachrichten

US-Senator Cory Booker bei seiner Rede im Senat 1 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
1 min 02.04.2025 | 12:16 Uhr

Mehr als 25 Stunden am Stück: So lange dauerte die Rede von US-Senator Cory Booker im Kongress. Vom Montagabend amerikanischer Ortszeit bis zum Dienstagabend sprach er, im Stehen und ohne auf Toilette zu gehen.

MDR FERNSEHEN Mi 02.04.2025 09:58Uhr 00:41 min

https://www.mdr.de/nachrichten/welt/politik/video-us-kongres-dauerrede-rede-filibuster-stunden100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video

Nachrichten

Ein chinesisches Militärschiff auf See 1 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
1 min 01.04.2025 | 15:42 Uhr

China hat eine weitere großangelegte Militärübung vor der Insel Taiwan begonnen. Es gehe China um den Schutz der nationalen Einheit, Taiwans Unabhängigkeit sei "zum Scheitern verurteilt", hieß es.

MDR FERNSEHEN Di 01.04.2025 13:27Uhr 00:31 min

https://www.mdr.de/nachrichten/welt/politik/video-china-taiwan-militaeruebung-konflikt100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video
Leere Bahnstrecke 1 min
Generalstreik in Belgien Bildrechte: MDR
1 min 31.03.2025 | 15:44 Uhr

Belgien befindet sich im Stillstand. Die Gewerkschaften haben zu einem Generalstreik aufgerufen. Der Protest steht im Zusammenhang mit dem Regierungsplan zur Änderung des Rentensystems.

MDR FERNSEHEN Mo 31.03.2025 13:26Uhr 00:38 min

https://www.mdr.de/nachrichten/welt/politik/video-streik-belgien-renten-bahn-flughaefen100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video

Nachrichten

JD Vance und Usha Vance steigen eine Flugzeugtreppe herunter 1 min
JD Vance und Usha Vance steigen eine Flugzeugtreppe herunter. Bildrechte: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Jim Watson
1 min 28.03.2025 | 20:26 Uhr

Ungeachtet des Streits um den von US-Präsident Donald Trump erhobenen Gebietsanspruch auf Grönland ist sein Stellvertreter JD Vance am Freitag dorthin gereist. Er besuchte einen Stützpunkt der US-Armee.

MDR FERNSEHEN Fr 28.03.2025 19:13Uhr 00:25 min

https://www.mdr.de/nachrichten/welt/politik/video-groenland-daenemark-usa-vizepraesident-jd-vance-besuch-100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video

Mehr aus der Welt

HUAWEI Store in Peking 6 min
Bildrechte: IMAGO / NurPhoto
6 min 02.04.2025 | 05:00 Uhr

Autofahren in China fühlt sich schon heute anders an als in Europa. Der Ausbaustand der Elektromobilität erlaubt vernetztes Fahren – in "smart cars", die mehr sind als bloße Fortbewegungsmittel.

MDR AKTUELL Mo 31.03.2025 13:08Uhr 06:01 min

https://www.mdr.de/nachrichten/welt/wirtschaft/audio-china-e-autos-100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Audio