Nach Abschuss US-Präsident Biden: Rätselhafte Flugobjekte waren wohl für Forschung im Einsatz

16. Februar 2023, 22:01 Uhr

Bei drei über Nordamerika abgeschossenen Flugobjekten handelt es sich nach Angaben von US-Präsident Biden nicht um Spionageräte. Die US-Geheimdienste gehen demnach davon aus, dass sie Forschungszwecken dienten und Privatunternehmen oder Forschungseinrichtungen gehörten. Den zuvor erfolgten Abschuss eines mutmaßlichen chinesischen Spionageballons verteidigte er. Er erwartet, dass er mit seinem chinesischen Amtskollegen Xi darüber reden kann.

Drei über Nordamerika abgeschossene Flugobjekte sind nach Angaben von US-Präsident Joe Biden wohl keine chinesischen Spionagegeräte gewesen. Biden sagte am Abend in einer Fernsehansprache, im Moment deute nichts darauf hin, dass sie mit Chinas Spionageballonprogramm in Verbindung standen. Es spreche auch nichts dafür, dass sie zu Spionagezwecken im Auftrag eines anderen Landes unterwegs gewesen seien.

Flugkörper wahrscheinlich zu Forschungszwecken unterwegs

Biden erklärte, die rätselhaften Flugkörper seien höchstwahrscheinlich zu Forschungszwecken unterwegs gewesen. Nach Einschätzung der Geheimdienste gehörten sie vermutlich Privatunternehmen oder Forschungseinrichtungen. Er räumte aber ein, dass die US-Regierung noch nicht genau wisse, worum es sich handle.

Die drei Flugobjekte waren nach dem Abschuss eines mutmaßlichen chinesischen Spionageballons über den USA und Kanada vom Himmel geholt worden. Eines wurde über Alaska abgeschossen, eines über Kanada und eines über dem Huronsee, der zu den Großen Seen im Norden der USA an der Grenze zu Kanada gehört. Die Objekte wurden bislang nicht geborgen.

Biden sieht Souveränität der USA durch China-Ballon verletzt

Biden verteidigte zugleich den Abschuss des mutmaßlichen Spionageballons gegen Kritik aus China. Er sagte, China habe die Souveränität der Vereinigten Staaten verletzt. Das sei nicht hinnehmbar. Der Abschuss sei daher geboten gewesen, um Peking eine klare Botschaft zu senden. Biden betonte, dass er auch künftig Flugobjekte abschießen lassen werde, die eine Gefährdung für die USA darstellen könnten.

Biden erklärte zudem, er werde sich für den Abschuss des mutmaßlichen chinesischen Spionageballons nicht entschuldigen. Diplomaten beider Länder seien wegen des Vorfalls weiter in Kontakt. Biden erwartet, dass er selbst mit seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping darüber reden kann.

China spricht bei abgeschossenem Ballon von Wetterballon

Ein US-Kampfjet hatte am 4. Februar einen mutmaßlichen chinesischen Spionageballon vor der Küste des Bundesstaats South Carolina über dem Atlantik abgeschossen. Der Ballon hatte zuvor die USA von West nach Ost überflogen. Die US-Regierung wirft China vor, es habe damit Militäreinrichtungen ausspionieren wollen. Die chinesische Regierung sprach dagegen von einem Wetterballon, der vom Kurs abgekommen sei. Den Abschuss wertete sie als Überreaktion.

dpa, Reuters, AFP (jks)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 16. Februar 2023 | 21:00 Uhr

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