Golf von Oman Iran beschlagnahmt Containerschiff mit Verbindung zu Israel
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13. April 2024, 21:23 Uhr
Der Iran hat ein Containerschiff mit Verbindungen zu Israel beschlagnahmt. Die iranische Agentur Irna verbreitete Videos von der Kommandoaktion. Nach britischen Angaben ereignete sich der Zwischenfall im Golf von Oman, unweit der Straße von Hormus. Israel sprach von einer "Piratenaktion" und forderte EU-Sanktionen.
Die Marine der iranischen Revolutionsgarden hat ein Containerschiff mit Verbindungen zu Israel beschlagnahmt. Videos der iranischen Nachrichtenagentur Irna zeigten den Einsatz von Kommandosoldaten, die sich von einem Militärhubschrauber auf das Deck des Schiffes abseilten. Das Schiff befand sich Irna zufolge nach seiner Festsetzung auf dem Weg in iranische Gewässer.
Zwischenfall im Golf von Oman
Zuvor hatte die zur britischen Marine gehörende Behörde UKMTO über den Fall berichtet und ihn im Golf von Oman, etwa 50 Seemeilen nordöstlich der Hafenstadt Fudschaira in den Vereinigten Arabischen Emiraten, verortet. Nach Informationen des israelischen Armee-Senders handelt es sich bei beim dem konfiszierten Schiff um das unter portugiesischer Flagge fahrende Containerschiff "MSC Aries". Es habe vermutlich unter anderem israelische Eigner, schrieb der Sender auf X.
Nach Angaben des Schiffsortungsdienstes Vessel Finder befand sich das 366 Meter lange Schiff auf der Fahrt aus den Vereinigten Arabischen Emiraten nach Indien. Die letzte Position der "MSC Aries" sei am Freitagnachmittag vor Dubai empfangen worden. All diese Angaben deuten daraufhin, dass das Schiff im Umfeld der Straße von Hormus konfisziert wurde. Irans Marine hatte in der 55 Kilometer breiten Meerenge bereits mehrfach Öltanker und Containerschiffe mit Verbindungen zu feindlichen Staaten beschlagnahmt.
Israel spricht von "Piratenaktion"
Der israelische Außenminister Israel Katz sprach mit Blick auf den aktuellen Fall von einer "Piratenaktion" unter Verletzung des Völkerrechts. Er forderte die Europäische Union auf, neue Sanktionen gegen den Iran zu verhängen, sowie die Revolutionsgarden als Terrororganisation einzustufen. Der britische Verteidigungsminister Grant Shapps hat den Iran dazu aufgerufen, das festgesetzte Containerschiff freizugeben. Er erklärte, die Beschlagnahmung sei inakzeptabel und ein eklatanter Verstoß gegen das Völkerrecht. Das Schiff und die Besatzung müssten unverzüglich freikommen.
Die militärischen Spannungen in der Region sind so groß wie seit Jahren nicht mehr. Nach dem israelischen Luftangriff auf Irans Botschaftsgelände in Syrien, bei dem zwei Brigadegeneräle getötet wurden, hat die Staatsführung in Teheran dem Erzfeind Israel mit Vergeltung gedroht. Beobachter sehen die verfeindeten Länder am Rande einer kriegerischen Eskalation.
dpa(dni)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 13. April 2024 | 14:00 Uhr