Mutmaßlicher Angriff Israels Mitglieder der iranischen Revolutionsgarde in Syrien getötet
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20. Januar 2024, 21:24 Uhr
In Nahost scheint sich der Konflikt weiter zu verlagern. Am Samstag wurden bei einem mutmaßlichen Luftangriff Israels in der syrischen Hauptstadt Damaskus hochrangige Mitglieder der islamischen Revolutionsgarde getötet. Erst Ende Dezember 2023 wurde der hohe iranische General Sejed-Rasi Mussawi getötet. Der Iran verurteilt den Angriff scharf. Unterdessen gehen die Kämpfe zwischen Israel und Schiitenmiliz Hisbollah im Südlibanon weiter.
- In Syrien wurden Mitglieder der iranischen Revolutionsgarde bei einem Luftangriff getötet.
- Bei dem mutmaßlichen israelischen Angriff wurden mindestens fünf Menschen getötet.
- Es war nicht der erste derartige Angriff auf Mitglieder der iranischen Revolutionsgarde.
- Irans Außenministerium verurteilt Luftschlag in Syrien.
Bei einem Luftangriff in der syrischen Hauptstadt Damaskus am Samstag sind nach iranischen Angaben mehrere Mitglieder der Revolutionsgarde (IRGC) getötet worden. Das meldete der staatliche Rundfunk. Die arabische Abteilung des Senders berichtete, dass zwei hochrangige Berater unter den Toten seien. Das Staatsfernsehen machte Israel für die Attacke verantwortlich.
Damaskus: Mindestens fünf Tote
Nach Informationen der iranischen Nachrichtenagentur "Mehr" handelte es sich bei den Iranern um Offiziere des IRGC-Geheimdienstes. Ein Verantwortlicher, sein Stellvertreter und zwei weitere Männer sollen bei der Attacke ums Leben gekommen sein.
Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London meldete, dass bei dem mutmaßlich israelischen Angriff mindestens fünf Menschen getötet wurden. Das angegriffene vierstöckige Gebäude sei völlig zerstört worden. Der Stelle zufolge hat es dort ein Treffen Iran-treuer Funktionäre gegeben. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht.
IRGC verübt Vergeltungsangriffe
Seit Ausbruch des Gaza-Kriegs infolge des Massakers der islamistischen Hamas in Israel am 7. Oktober mit 1.200 Toten ist die Lage in der Region äußerst angespannt. Vor wenigen Tagen feuerten Irans Revolutionswächter als Vergeltung für Terroranschläge und die Tötung eines Generals in Syrien erstmals seit Kriegsbeginn auch Raketen vom eigenen Staatsgebiet auf den Irak, Syrien und Pakistan.
Ende Dezember war der iranische General Sejed-Rasi Mussawi, ein ranghohes Mitglied der iranischen Revolutionswächter (IRGC), in einem Vorort der syrischen Hauptstadt Damaskus bei einem mutmaßlich israelischen Luftangriff getötet worden. Die iranische Staatsführung hatte kurz nach der Terrorattacke der islamistischen Hamas am 7. Oktober 2023 auf Israel den Angriff als Akt des Widerstands gelobt, eine direkte Verstrickung aber vehement zurückgewiesen.
Irans Außenministerium verurteilt Luftschlag in Syrien
Irans Außenministerium verurteilte den Luftschlag in Syrien scharf und macht Israel für den Angriff verantwortlich. Die Islamische Republik behalte sich neben diplomatischem Protest das Recht vor, auf den "Terrorismus" des "zionistischen Regimes" zu gegebener Zeit zu reagieren, sagte Ministeriumssprecher Nasser Kanaani laut einer Mitteilung am Samstag.
Erneut Kämpfe zwischen Israel und Schiitenmiliz Hisbollah
Unterdessen nahmen sich die Schiitenmiliz Hisbollah im Südlibanon und die israelische Armee am Samstag wieder gegenseitig unter Beschuss. Im Südlibanon wurde ein Auto von einer Rakete getroffen. Zwei der Insassen seien getötet worden. Sicherheitskreisen im Libanon zufolge sind zwei Mitglieder der militant-islamistischen Palästinenser-Gruppe Hamas getötet worden. Die israelische Armee antwortete auf Anfrage, sie wolle den Bericht nicht kommentieren.
Die mit dem Iran verbündete Hisbollah-Miliz berichtete von drei Angriffen auf Israel. Die israelische Armee teilte mit, sie habe daraufhin Orte im Südlibanon unter Feuer genommen. Kampfflugzeuge hätten von Terroristen genutzte Anlagen, einen Beobachtungsposten der Hisbollah und eine Abschussrampe für Raketen in der Gegend des Ortes Al-Adisa bombardiert.
dpa/Reuters(kar,lmb)
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Fernsehen | 20. Januar 2024 | 20:12 Uhr