Ein Flugzeug wird mit Hilfsgütern beladen.
Das DRK ließ am Sonntagvormittag die ersten 33 Tonnen Hilfsgüter in eine Maschine am Flughafen Leipzig/Halle beladen. Die Ladung soll über Ägypten in den Gazastreifen gebracht werden. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Israel-Gaza-Krieg Flughafen Leipzig: Rotes Kreuz schickt Hilfsgüter in den Gazastreifen

07. Januar 2024, 17:01 Uhr

Die Zivilbevölkerung des Gazastreifens ist nach dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und der darauffolgenden Bombardierung weiterhin auf humanitäre Hilfe angewiesen. Das Deutsche Rote Kreuz schickt nun insgesamt 59 Tonnen Hilfsgüter nach Gaza wie Familienzelte und Planen für Notunterkünfte. Ein erster Flug mit den Hilfsgütern ist am Sonntag in Leipzig gestartet. Über Ägypten werden die Güter mit Lkw in die betroffenen Gebiete gebracht. Ein zweiter Flug ist bereits geplant.

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Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hat am Sonntagvormittag vom Flughafen Leipzig/Halle aus eine Maschine mit Hilfsgütern für den Gazastreifen beladen. Die Ladung umfasst insgesamt 33 Tonnen, die über Ägypten an die Zivilbevölkerung im Gazastreifen gebracht werden sollen. Am Montag soll ein zweites Flugzeug mit weiteren 26 Tonnen Hilfsgütern vom Flughafen abheben.

Wie der DRK-Generalsekretär Christian Reuter erklärt, besteht die Lieferung aus 1.020 Familienzelten, 1.000 Planen für Notunterkünfte, sechs Hubwagen und 50 Rettungsrucksäcken. "Der Bedarf an humanitärer Hilfe im Gazastreifen ist enorm. Es braucht praktisch mehr von allem", sagt Reuter.

DRK: Katastrophale Lage in Gaza

Dem DRK zufolge ist die Lage für die Zivilbevölkerung im Palästinensergebiet katastrophal, seitdem die Kämpfe zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas eskalierten. "Es fehlt an allem: an Medikamenten, an Trinkwasser, an Lebensmitteln, an warmen Decken, an Treibstoff und an Kleidung. Die meisten Menschen haben ihre Wohnung verloren oder befinden sich auf der Flucht", sagt Reuter.

Für die Lieferung arbeitet das DRK mit seinen Schwestergesellschaften zusammen, dem Palästinensischen und Ägyptischen Roten Halbmond, erklärt der DRK-Koordinator Christof Johnen. So werden die Hilfsgüter von Leipzig ins ägyptische al-Arisch gebracht. Dort kümmere sich dann die Hilfsorganisation Roter Halbmond um die bürokratischen Notwendigkeiten, damit die Ladung über mehrere Lkw weiter in Richtung Gazastreifen gebracht werden können.

Kurz vor Gaza würden dem DRK zufolge der palästinensische Ableger der Hilfsorganisation die Hilfsgüter in ihre Lkw umladen. Anders sei ein Transport von Hilfsgütern in den Gazastreifen nicht möglich, so das Deutsche Rote Kreuz.

Krieg zwischen Israel und Hamas seit fast drei Monaten

Für die Mitarbeitenden des DRK sei die Gefahrensituation überschaubar. Anders sehe es für die Helfer und Helferinnen in Gaza aus, erklärt Johnen. "Unsere Kollegen und Kolleginnen vom palästinensischen Roten Halbmond haben bereits mehrere Tote zu beklagen. Es sind auch Helfende verletzt worden. Die arbeiten wirklich dort, wo gekämpft wird und versuchen, Menschen zu retten. Das ist eine extrem gefährliche Aufgabe."   

Israel und die Hamas befinden sich seit drei Monaten im Krieg. Auslöser war ein Großangriff der Hamas am 7. Oktober 2023, bei dem rund 1.140 Menschen getötet und rund 250 Geiseln verschleppt wurden. Als Gegenreaktion begann Israel mit einer Bodenoffensive und bombardierte Ziele im Gazastreifen. Ziel Israels ist es, die von der USA und EU eingestufte Terrororganisation zu vernichten.   

MDR (mad)/AFP

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 07. Januar 2024 | 19:00 Uhr

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