Ukraine-News Moskau sagt Teilnahme an Selenskyjs Friedensgipfel ab

• Russland trifft erneut Energieversorgung der Ukraine
• Russland lehnt Selenskyjs Friedensinitiative ab
• Mehr als 20 Verletzte bei russischem Beschuss in Charkiw
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Bei nächtlichen Drohnenangriffen hat Russland vor dem Beginn der kalten Jahreszeit erneut Objekte der Energieversorgung in der benachbarten Ukraine getroffen. In einem der Landkreise des Gebiets Poltawa, etwa 350 Kilometer südöstlich von Kiew, sei die Energieinfrastruktur beschädigt worden, teilte der Gouverneur der Region, Filip Pronin, auf Telegram mit. Dutzende Haushalte seien ohne Strom, die Ingenieure zur Behebung des Schadens im Einsatz. Verletzte habe es glücklicherweise nicht gegeben, schrieb Pronin.

Insgesamt hat Russland nach Angaben aus Kiew in der Nacht 80 Kampfdrohnen des iranischen Typs Shahed und zwei Raketen gegen das Nachbarland eingesetzt.

Russischen Angaben zufolge ist ein Feuerwehrmann in der von Russland besetzten Region Luhansk von einer ukrainischen Drohne getötet worden. Zwei weitere Feuerwehrleute seien verletzt worden, teilte das russische Notfallministerium auf Telegram mit. Die Drohne sei explodiert, als der Feuerwehrmann ein Feuer löschte, das von herabfallenden Drohnen ausgelöst worden sei.

Die ukrainische Luftwaffe hat eigenen Angaben zufolge 71 von 80 russischen Drohnen in der Nacht abgewehrt. Russland habe zudem zwei Lenkraketen aus den besetzten Gebieten der Region Luhansk abgefeuert, schrieb die Luftwaffe auf Telegram. Das russische Verteidigungsministerium teilte auf Telegram mit, die russische Luftwaffe habe in der Nacht 15 ukrainische Drohnen zerstört.

Das russische Außenministerium wies die Einladung zu einem zweiten Friedensgipfel, den Selenskyj für November plant, zurück. Ministeriumssprecherin Maria Sacharowa erklärte, Russland werde an dem Treffen nicht teilnehmen, da keine ernsthaften Bemühungen zur Konfliktlösung erkennbar seien. Russland sei jedoch bereit, über realistische Lösungen zu verhandeln, sofern die Lage "am Boden" und die russischen Interessen berücksichtigt würden. Bereits im Juni hatte ein erstes Gipfeltreffen ohne Russland und China stattgefunden, das auf den Kriegsverlauf jedoch keinen Einfluss hatte.

Bei einem russischen Angriff auf einen Wohnblock in der grenznahen Stadt Charkiw sind nach ukrainischen Angaben über 20 Menschen verletzt worden, darunter ein achtjähriges Kind und zwei Jugendliche. Dies teilte der Gouverneur der Region, Oleh Synjehubow, auf Telegram mit. Er veröffentlichte Fotos, die Trümmer und ein abgebranntes Auto vor einem mehrgeschossigen Gebäude zeigen. Auch der Bürgermeister von Charkiw, Ihor Terechow, berichtete von mehreren brennenden Autos und evakuierten Menschen nach dem Luftangriff.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will bei seinem USA-Besuch in der kommenden Woche weiter um die Erlaubnis für den Einsatz westlicher Langstreckenwaffen gegen Russland werben. Die USA und Großbritannien haben dies bislang aus Sorge vor einer Eskalation abgelehnt. Selenskyj argumentiert, dass diese Waffen das Kriegsgeschehen zugunsten der Ukraine beeinflussen könnten. Bei seinem Besuch trifft er US-Präsident Joe Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris. Auch ein Treffen mit Donald Trump, einem Gegner der Ukraine-Hilfen, ist geplant.

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