
Ukraine-News I 23. April Trump wirft Selenskyj vor, Einigung mit Russland zu verhindern
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23. April 2025, 21:44 Uhr
Diese Ukraine-News vom Mittwoch, 23. April 2025, sind beendet.
Ukraine-News vom Mittwoch, 23. April 2025
- Trump: Selenskyj verlängert mit seiner Haltung den Krieg
- Mindestens neun Tote nach russischem Drohnenangriff
- Selenskyj: Keine Kompromisse bei Territorium
- US-Vorschlag: Gebietsverzicht gegen Frieden
- Weitere Nachrichten und Podcast zum Ukraine-Krieg
Update 21:44 Uhr | Ukraine nennt Gespräche mit US-Gesandten produktiv
Die Ukraine bewertet das Gespräch mit dem US-Gesandten Keith Kellogg in London als produktiv. Man habe über "unsere konsequente Haltung in Bezug auf eine Feuerpause" und Sicherheitsgarantien gesprochen, sagte Verteidigungsminister Rustem Umerow im Fernsehen. Aus seiner Sicht sei das Treffen "sehr produktiv und erfolgreich" verlaufen.
Auch die USA bewerten die Gespräche positiv. Nun sei es Zeit, bei der "Kriegsdirektive" von Präsident Donald Trump voranzukommen, schrieb Keith Kellogg auf dem Kurznachrichtendienst X: "Das Töten beenden, Frieden erzielen und Amerika an die erste Stelle setzen." (Quelle: Reuters)
20:42 Uhr | Kreml schickt Kulturministerin zur Papst-Beisetzung
Der Kreml schickt als Vertretung für den russischen Präsidenten Wladimir Putin die Kulturministerin Olga Ljubimowa zur Beisetzung von Papst Franziskus. Putin habe diese Entscheidung getroffen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der russischen Nachrichtenagentur Interfax. Für Putin sind Reisen in den Westen riskant, weil er per Haftbefehl des Weltstrafgerichtshofs gesucht wird. Zu der Beisetzung am Samstag werden Staatsgäste aus aller Welt erwartet. (Quelle: dpa)
19:57 Uhr | Trump: Selenskyj verlängert mit seiner Haltung den Krieg
US-Präsident Donald Trump hat den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj für dessen Weigerung kritisiert, die Besetzung der Krim zu akzeptieren. Er warf ihm vor, damit den Krieg zu verlängern. "Wenn er die Krim haben will, warum haben sie dann nicht schon vor elf Jahren um sie gekämpft, als sie ohne einen Schuss an Russland übergeben wurde?", schrieb er auf seiner Plattform Truth Social. Es seien solche "aufwieglerischen Äußerungen", die es schwierig machten, diesen Krieg beizulegen.
Trump bezog sich auf eine Äußerung Selenskyjs im "Wall Street Journal", wo der ukrainische Präsident betont hatte, dass eine Abtretung der Krim an Moskau gegen die Verfassung seines Landes verstoßen würde. "Die Ukraine wird die Besetzung der Krim rechtlich nicht anerkennen. Hier gibt es keine Diskussion", sagte Selenskyj der US-Zeitung. (Quelle: dpa)
19:46 Uhr | Ein Toter nach russischem Bombenangriff in der Ostukraine
Bei einem russischen Bombenangriff auf die ostukrainische Stadt Slowjansk ist mindestens ein Mensch getötet worden. Zwei weitere Personen seien verletzt worden, schrieb der Militärgouverneur der Region Donezk, Wadym Filaschkin, bei Telegram. Außerdem seien durch den Luftangriff mit zwei Bomben 17 Privathäuser beschädigt worden. (Quelle: dpa)
14:05 Uhr | ISW: Einfrieren der Front wäre kein Garant für Frieden
Ein laut Zeitungsberichten von Russland vorgeschlagener Stopp der Kämpfe in der Ukraine entlang der aktuellen Frontlinie würde aus Sicht von Experten zukünftige Angriffe nicht verhindern. Das US-Institut für Kriegsstudien (ISW) warnt unter anderem in der "Financial Times", dass Russland auch nach einem solchen Abkommen weiter versuchen könnte, Gebiete in der Ukraine zu erobern – vor allem, wenn das Abkommen westliche Militärhilfe für Kiew einschränkt. (Quelle: dpa)
12:40 Uhr | Putin: Russland mangelt es an bestimmten Waffen
Der russische Präsident Wladimir Putin hat eingeräumt, dass es den russischen Streitkräften trotz der erheblichen Steigerung der Rüstungsproduktion im vergangenen Jahr noch immer an bestimmten Waffen mangelt. Die Truppen hätten mehr als 4.000 gepanzerte Fahrzeuge erhalten, 180 Kampfflugzeuge und Hubschrauber sowie mehr als 1,5 Millionen Drohnen verschiedener Typen. Es gebe aber noch immer Lücken in anderen Bereichen, sagte Putin bei einer Sitzung der staatlichen militärisch-industriellen Kommission. "Ich weiß sehr wohl, und viele hier, die heute an unserem Treffen teilnehmen, wissen es genauso gut wie ich, dass diese Waffen immer noch fehlen." (Quelle: Reuters)
12:16 Uhr | Russland: Tarassiwka in Donezk eingenommen
Die russischen Truppen haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau eine weitere Ortschaft im Osten der Ukraine eingenommen. Es handele sich um das Dorf Tarassiwka in der Region Donezk, meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf das Ministerium. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben zum Kampfgeschehen nicht. (Quelle: Reuters)
10:23 Uhr | Ukraine-Gespräche in London finden nicht auf Außenminister-Ebene statt
An den für Mittwoch in London geplanten Gesprächen über eine Waffenruhe in der Ukraine nehmen nun doch nicht die Außenminister mehrerer Verbündeter Kiews teil. "Das Treffen der Außenminister im Rahmen der Ukraine-Friedensgespräche wird heute verschoben", erklärte das britische Außenministerium. Stattdessen würden die Gespräche auf Arbeitsebene fortgesetzt und seien "nicht presseöffentlich". (Quelle: AFP)
09:31 Uhr | Ukraine: 67 von 134 russischen Drohnen abgefangen
Die ukrainische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben in der Nacht zu Mittwoch 67 von insgesamt 134 russischen Drohnen abgefangen und zerstört. 47 weitere Drohnen seien durch Störsender umgeleitet worden, teilte die Luftwaffe auf Telegram mit. In sechs ukrainischen Regionen sei durch die Angriffe Schaden entstanden. Eine offizielle Stellungnahme von russischer Seite gab es zunächst nicht. (Quelle: Reuters)
08:55 Uhr | Ukraine: Russische Truppe haben Energieanlage zerstört
Die russischen Truppen haben bei ihrem Angriff auf die südukrainische Region Cherson nach Angaben des Gouverneurs eine Energieanlage zerstört. "Unser Militär hat die ganze Nacht gekämpft, um die feindlichen Angriffe abzuwehren", teilte Gouverneur Olexandr Prokudin auf Telegram mit. "Am Morgen gelang es den Russen jedoch, die Energieanlage zu zerstören." Prokudin nennt keine Einzelheiten zu ihrem Standort, er sagt jedoch, dass sie eine Stadt mit Strom versorge. Eine offizielle Stellungnahme von russischer Seite gab es zunächst nicht. (Quelle: Reuters)
Update 08:48 Uhr | Tote und Verletzte nach russischem Drohnenangriff auf Bus
In der ukrainischen Industrieregion Dnipropetrowsk sind nach Behördenangaben mindestens neun Menschen durch eine Drohnenattacke auf einen Bus ums Leben gekommen. Zudem gebe es 30 Verletzte, schrieb der Militärgouverneur der Region Serhij Lyssak auf Telegram. Das russische Militär habe in der Stadt Marhanez auf einen Betriebsbus geschossen. Die Zahl der Toten und Verletzten könnte seinen Angaben nach weiter steigen. Von russischer Seite gab es zunächst keine Stellungnahme. (Quelle: dpa)
08:27 Uhr | Bericht: Russland soll hinter Brandsätzen in Luftfracht stecken
Russische Agenten sollen für Anschläge auf Luftfrachtunternehmen in Europa verantwortlich sein, unter anderem in Leipzig. Davon gehen westliche Nachrichtendienste nach Recherchen von WDR, NDR und "Süddeutscher Zeitung" aus. Demnach bringen die Ermittler ranghohe Angehörige des russischen Militärgeheimdienstes GRU in Verbindung mit der Sabotage. So soll ein GRU-Oberst über soziale Netzwerke "Agenten für Sabotageakte in der Union" rekrutiert haben. In Litauen, Polen, Bosnien-Herzegowina und Großbritannien hätten die Ermittler dem Bericht nach bereits Verdächtige festgenommen.
Im Juli vergangenen Jahres gingen am Flughafen Leipzig/Halle sowie in Birmingham und bei Warschau Versandpakete in Flammen auf. Die Brandsätze sollen in Massagekissen versteckt gewesen sein. Laut den Behörden war es nur ein Zufall, dass die Pakete nicht während des Fluges Feuer fingen. (Quelle: ots)
08:24 Uhr | Kiesewetter rechnet mit Streit bei Ukraine-Gesprächen
Der CDU-Sicherheitsexperte Roderich Kiesewetter rechnet bei den Ukraine-Gesprächen in London mit Auseinandersetzungen zwischen den USA und Europa. Kiesewetter sagte dem MDR, die USA stellten Vorbedingungen für Verhandlungen. Europa habe aber kein Interesse an Gebiets-Abtretungen der Ukraine ohne Gegenleistungen Russlands. Vertreter der USA, Europas sowie der Ukraine beraten heute in London erneut über Möglichkeiten, den Ukraine-Krieg zu beenden. (Quelle: MDR)
07:27 Uhr | Explosionen in russischem Munitionslager lassen nach
Die Explosionen von Munition in einem Militärlager im Bezirk Kirschatsch in der russischen Oblast Wladimir lassen nach Angaben des dortigen Gouverneurs Alexander Awdejew nach. Sie hörten "allmählich auf", teilte er in den sozialen Medien mit. Schulen und Geschäfte in der Umgebung blieben geschlossen, Straßen seien weiterhin gesperrt. "Untersuchungen und eine Abschätzung der Folgen sind notwendig", erklärte Awdejew. Bei der Explosion von Granaten auf dem Stützpunkt wurden vier Menschen verletzt. Rund 450 Menschen mussten am späten Dienstagabend in Sicherheit gebracht werden. Kirschatsch liegt etwa 90 Kilometer östlich von Moskau. Das russische Verteidigungsministerium erklärte am Dienstag, der Brand sei durch einen Verstoß gegen Sicherheitsvorschriften verursacht worden und habe zur Detonation von in einem Lagerhaus aufbewahrter Munition geführt. (Quelle: Reuters)
Update 07:19 Uhr | Mindestens fünf Verletzte bei russischen Drohnenangriffen auf ukrainische Städte
Russland hat gestern Abend erneut Drohnenangriffe auf die Ukraine geflogen. Nach Medienberichten kam es zu Einschlägen in mehreren Regionen, darunter der südukrainischen Hafenstadt Odessa und der zentralukrainischen Stadt Poltawa. In beiden Städten brachen infolge der Angriffe Brände aus. Nach Angaben der örtlichen Behörden wurden in Odessa mindestens zwei Menschen verletzt. In Poltawa wurden laut dem ukrainischen Notdienst mindestens drei Menschen verletzt.
Weitere Details zu den Schäden liegen bislang nicht vor. Eine offizielle Stellungnahme von russischer Seite gab es zunächst nicht. (Quelle: dpa)
07:11 Uhr | Vorwurf der Waffenlieferung: Kiew bestellt chinesischen Botschafter ein
Das ukrainische Außenministerium hat wegen des Vorwurfs einer möglichen Verwicklung Chinas in den Krieg gegen die Ukraine Pekings Botschafter einbestellt. Wie das Ministerium in Kiew mitteilte, wurden Ma Shengkun von den ukrainischen Geheimdiensten an die chinesische Seite weitergeleitete "Beweise" vorgelegt, um die Vorwürfe zu untermauern. Vize-Außenminister Jewhen Perebyinis habe gegenüber dem chinesischen Spitzendiplomaten gesagt, dass die mutmaßliche Beteiligung von Chinesen an den russischen Kampfhandlungen gegen die Ukraine "Anlass zu ernster Besorgnis" gebe. Dasselbe gelte für "die Beteiligung chinesischer Unternehmen an der Produktion militärischer Güter in Russland". (Quelle: AFP)
05:53 Uhr | Selenskyj schließt Gebietsabtretungen vor Londoner Gesprächen kategorisch aus
Vor Beginn der internationalen Gespräche in London über eine mögliche Waffenruhe im Ukraine-Krieg hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj jegliche Gebietsabtretungen an Russland ausgeschlossen. "Da gibt es nichts zu bereden. Das steht außerhalb unserer Verfassung", sagte Selenskyj in Kiew mit Blick auf von Russland annektierte Regionen wie die Krim.
Hintergrund ist unter anderem ein Bericht, dem zufolge ukrainische Gebietsverluste zumindest Teil von Gesprächen zwischen den USA und Russland sein sollen. (Quelle: dpa)
04:09 Uhr | Internationale Gespräche zur Ukraine-Waffenruhe gehen in London in zweite Runde
In London findet am Mittwoch die zweite Runde internationaler Gespräche über eine mögliche Waffenruhe zwischen Russland und der Ukraine statt. Ziel sei eine "Waffenruhe ohne Vorbedingungen" und langfristig ein "echter und dauerhafter Frieden", erklärte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Man sei bereit, "so konstruktiv wie möglich voranzuschreiten", schrieb er auf der Plattform X. An dem Treffen nehmen Vertreter der Ukraine, Großbritanniens, Frankreichs und der USA teil. Die Ukraine wird durch den Leiter der Präsidialverwaltung, Andrij Jermak, Vize-Stabschef Pawlo Palissa und Verteidigungsminister Rustem Umerow vertreten, wie ukrainische Medien berichten.
Bereits vergangene Woche hatten sich dieselben vier Länder sowie Deutschland zu ersten Beratungen in Paris getroffen. Es war das erste Mal seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump, dass europäische Partner gemeinsam mit den USA über eine Lösung im Ukraine-Krieg verhandelten. (Quelle: AFP)
Update 02:08 Uhr | Medienbericht: USA schlagen weitreichenden Friedensplan für Ukraine-Konflikt vor
Die US-Regierung hat einem Bericht des Nachrichtendienstes Axios zufolge einen Friedensrahmen vorgeschlagen, der Russland die Kontrolle über fast alle seit 2022 besetzten ukrainischen Gebiete faktisch zugesteht. Der Plan sei vergangene Woche vorgelegt worden und stütze sich auf Informationen aus direkten Quellen, so Axios. Demnach sieht der Vorschlag vor, dass die USA die seit 2014 gegen Russland verhängten Sanktionen aufheben würden.
Im Gegenzug soll ein kleiner Teil des von Russland besetzten Gebiets in der Region Charkiw an die Ukraine zurückgegeben werden. Das Kernkraftwerk Saporischschja würde laut Bericht als ukrainisches Territorium anerkannt, aber unter US-Verwaltung gestellt. Die dort produzierte Energie solle sowohl an die Ukraine als auch an Russland geliefert werden. Eine offizielle Reaktion auf den Vorschlag wird laut Axios für Mittwoch erwartet. Weder aus Kiew noch aus Moskau gab es bislang Stellungnahmen. (Quelle: Reuters)
01:12 Uhr | USA und Russland sollen neue Vorschläge zur Beilegung des Ukraine-Kriegs gemacht haben
Die US-Regierung hat der Ukraine laut einem Bericht der Washington Post vorgeschlagen, die Annexion der Krim durch Russland anzuerkennen und die derzeitige Frontlinie einzufrieren. Ziel sei es, eine Grundlage für mögliche Verhandlungen zu schaffen. Die Vorschläge seien vergangene Woche bei einem Treffen in Paris präsentiert worden, berichtet die Zeitung unter Berufung auf mehrere mit den Überlegungen vertraute Personen. Offizielle Reaktionen aus Washington oder Kiew gibt es bislang nicht.
Auch aus Moskau kommen laut Financial Times neue Signale. Russlands Präsident Wladimir Putin soll angeboten haben, die Invasion entlang der aktuellen Frontlinie zu stoppen. Dieses Angebot sei Teil von Bemühungen um ein Friedensabkommen mit US-Präsident Donald Trump. Dem Bericht zufolge unterbreitete Putin den Vorschlag Anfang des Monats bei einem Treffen mit dem US-Sondergesandten Steve Witkoff in St. Petersburg. Moskau könnte demnach auf Gebietsansprüche in Teilen der besetzten ukrainischen Regionen verzichten, über die Kiew noch Kontrolle hat. Auch hierzu gibt es bislang keine offiziellen Stellungnahmen. (Quelle: Reuters)
00:00 Uhr | Ukraine-News vom Mittwoch, 23. April 2025
Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.
Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. All das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 23. April 2025 | 06:00 Uhr