Ukraine-News Trump macht auch Biden und Selenskyj für den Krieg verantwortlich
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15. April 2025, 22:16 Uhr
Diese Ukraine-News vom Dienstag, 15. April, sind beendet.
- Selenskyj entlässt nach russischem Raketenangriff Gouverneur von Sumy
- Tote durch russische Angriffe in Süd- und Ostukraine
- Trump richtet Vorwürfe an Biden und Selenskyj
- Wadephul: Einigung über Taurus mit der SPD möglich
- Frau stirbt bei Drohnenangriff auf die Stadt Kursk in Russland
- Weitere Nachrichten und Podcast zum Ukraine-Krieg
22:16 Uhr | Selenskyj warnt US-Unterhändler vor Zugeständnissen bei den besetzten Gebieten
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die US-Unterhändler in den Gesprächen mit Russland vor Zugeständnissen bei den besetzten Gebieten der Ukraine gewarnt. "Alle Territorien gehören zum Einheitsstaat Ukraine", sagte der Staatschef bei einer Pressekonferenz mit Nato-Generalsekretär Mark Rutte in Odessa. Dies sei eine rote Linie, betonte er örtlichen Medien zufolge.
Der US-Sondergesandte Steve Witkoff hatte vergangene Woche in St. Petersburg mit Kremlchef Wladimir Putin gesprochen. Danach sagte er, dass es bei einem Friedensabkommen auch um "die sogenannten fünf Gebiete" gehen werde. Nach der Annexion der Halbinsel Krim 2014 hat Russland 2022 auch die ukrainischen Regionen Luhansk, Donezk, Cherson und Saporischschja zu seinem Staatsgebiet erklärt. Außer der Krim kontrolliert Russland keines der Gebiete vollständig. (Quelle: dpa)
17:51 Uhr | Nato-Chef Rutte trifft überraschend ukrainischen Präsidenten Selenskyj in Odessa
Nato-Generalsekretär Mark Rutte hat überraschend die südukrainische Hafenstadt Odessa besucht und dort Präsident Wolodymyr Selenskyj getroffen. Rutte verurteilte dabei das Vorgehen der russischen Armee, die immer wieder Zivilisten angreife. Daher seien Verhandlungen über eine mögliche Waffenruhe nicht einfach.
Selenskyj forderte bei dem Treffen erneut mehr Unterstützung für sein Land. Nach den jüngsten russischen Angriffen "sieht absolut jeder, wie dringend die Ukraine Luftabwehrsysteme und Raketen braucht", sagte der ukrainische Präsident. Er verlangte zudem schnelle Fortschritte bei den Bemühungen um eine internationale Truppe für die Ukraine, um eine mögliche Waffenruhe abzusichern. (Quelle: AFP)
14:44 Uhr | Russisches Gericht verurteilt fünf Menschen wegen Sabotage für Ukraine
Ein russisches Militärgericht hat fünf Personen wegen Sabotage für die Ukraine zu Haftstrafen von bis zu 18 Jahren verurteilt. Sie seien für schuldig befunden worden, im vergangenen Jahr Eisenbahninfrastruktur und einen Hubschrauber in Brand gesteckt zu haben, meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass.
Dem Bericht zufolge erklärte die Staatsanwaltschaft, die Gruppe habe auf Befehl von Personen gehandelt, die dem ukrainischen Militärgeheimdienst GRU nahe stehen. Dieser hatte damals ein Video veröffentlicht, das den brennenden Hubschrauber des russischen Verteidigungsministeriums zeigen sollte. Bekannt hat sich der Geheimdienst jedoch nicht zu dem Anschlag. (Quelle: Reuters)
13:00 Uhr | Selenskyj entlässt nach russischem Raketenangriff Gouverneur von Sumy
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach dem russischen Raketenangriff auf Sumy die Entlassung des dortigen Militärgouverneurs Wolodymyr Artjuch eingeleitet. Sein Antrag werde von der Regierung unterstützt, teilte der Regierungsvertreter im Parlament, Taras Melyntschuk, bei Telegram mit. Artjuch hatte dem ukrainischen öffentlich-rechtlichen Rundfunk zufolge eingeräumt, dass in Sumy zu der Zeit des Angriffs eine Ordensverleihung an Soldaten stattgefunden hatte.
Daran gab es Kritik, weil eine solche Zusammenkunft unweit der russischen Grenze als potenzielles Ziel für russische Angriffe und deshalb als Gefahr für Zivilisten gilt. Gleichzeitig hatte Artjuch jedoch erklärt, dass die Veranstaltung nicht von ihm veranlasst worden sei. Bei dem Angriff in der nordostukrainischen Stadt waren mindestens 35 Menschen ums Leben gekommen. (Quelle: dpa)
12:15 Uhr | Russland: Wieder ukrainische Angriffe auf Energieinfrastruktur
Russland hat der Ukraine erneut Angriffe auf Energieanlagen trotz eines mit den USA vereinbarten Moratoriums vorgeworfen. Die Ukraine habe in den vergangenen 24 Stunden sechs Angriffe auf die russische Energieinfrastruktur verübt, teilte das Verteidigungsministerium mit. Einzelheiten dazu lagen zunächst nicht vor.
Russland und die Ukraine hatten sich unter Vermittlung der USA darauf geeinigt, Angriffe auf Energieeinrichtungen vorerst einzustellen. Beide Seiten haben sich jedoch wiederholt vorgeworfen, gegen dieses Moratorium zu verstoßen. (Quelle: Reuters)
11:45 Uhr | Peking kritisiert "Manipulation" um chinesische Kriegsgefangene in der Ukraine
Nach der öffentlichen Vorführung von zwei chinesischen Kriegsgefangenen in der Ukraine hat Peking Vorwürfe erhoben. Außenamt-Sprecher Lin Jian mahnte "die relevanten Parteien" an, die "objektive und unparteiische Haltung Chinas" anzuerkennen und die "politische Manipulation und den Medienwirbel" zu unterlassen.
Auf einer Pressekonferenz der Ukraine hatten am Montag zwei chinesische Kriegsgefangene erklärt, dass sie auf eine Rückkehr in ihre Heimat hoffen. Zudem warnten sie ihre Landsleute von einer Teilnahme am Ukraine-Krieg. Unklar blieb, ob die chinesischen Soldaten sich freiwillig äußerten.
Peking erklärte, wiederholt Sicherheitshinweise veröffentlicht zu haben: Chinesische Staatsbürger seien gewarnt worden, sich von den Konfliktgebieten fernzuhalten, "um in keiner Weise in den Krieg hineingezogen zu werden", sagte Lin. (Quelle: AFP)
11:25 Uhr | Tote durch russische Angriffe in Süd- und Ostukraine
In der Ukraine sind durch russische Angriffe nach Behördenangaben binnen 24 Stunden mindestens sechs Zivilisten getötet worden. Ein Mann sei im südukrainischen Gebiet Saporischschja ums Leben gekommen, teilte Gouverneur Iwan Fedorow bei Telegram mit. In der benachbarten Region Donezk wurde ein weiterer Mann in der Stadt Pokrowsk getötet. Die Frontlinie verläuft nur wenige Kilometer von der Bergarbeiterstadt entfernt. Am Montagabend war schon der Tod von vier Menschen in der Region Charkiw bekannt geworden. (Quelle: dpa)
10:09 Uhr | Witkoff: Putin zu einem Frieden bereit
Russlands Präsident Wladimir Putin ist angeblich zu einem "dauerhaften Frieden" in der Ukraine bereit. Das sagte der US-Sondergesandte Steve Witkoff in einem Interview des US-Nachrichtensender Fox News.
Witkoff hatte mit Putin am vergangenen Freitag in St. Petersburg gesprochen, bei seiner bereits dritten Reise nach Russland. Wie eine Friedenslösung aussehen könnte, blieb allerdings offen. Bisher lehnte Putin schon eine Waffenruhe ohne Erfüllung von Vorbedingungen durch die Ukraine ab.
Unterdessen sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow der Zeitung "Kommersant", die Festlegung wichtiger Punkte eines Abkommens sei "nicht einfach". Darüber werde derzeit diskutiert. Präsident Putin habe aber schon im Juni 2024 gesagt: Die Ukraine dürfe niemals ein Nato-Mitglied werden und müsse die vier von Russland beanspruchten Regionen abgeben. Auch werde man nie wieder zulassen, vom Westen wirtschaftlich abhängig zu sein. (Quellen: AFP, Reuters)
09:02 Uhr | Trump macht auch Selenskyj verantwortlich
US-Präsident Donald Trump hat seinem Vorgänger Joe Biden und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj erneut vorgeworfen, für den Krieg in der Ukraine verantwortlich zu sein. In Washington sagte Trump gestern über Selenskyj, man fange keinen Krieg an gegen einen 20 Mal stärkeren Gegner, um dann zu hoffen, dass andere die Raketen liefern. Der Fehler sei gewesen, den Krieg überhaupt begonnen zu haben, sagte Trump: "Biden hätte ihn stoppen können und Selenskyj, und Putin hätte ihn nie beginnen sollen." Trump versuche nun, "Bidens Krieg" zu beenden und hoffe, "bald einige sehr gute Angebote" machen zu können. (Quelle: EBU)
07:58 Uhr | Wadephul will mit SPD über Taurus entscheiden
In der Debatte über mögliche Lieferungen von Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine ist Unionsfraktionsvize Johann Wadephul zuversichtlich, dass es eine gemeinsame Entscheidung mit der SPD geben werde. Wie er Zeitungen der Mediengruppe Bayern sagte, will Kanzlerkandidat und CDU-Chef Friedrich Merz den Taurus auch als Hebel für eine Änderung der russischen Politik einsetzen. Das sei ein wichtiges Signal – und auch die SPD wisse, dass man mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin anders umgehen müsse.
Der CDU-Vorsitzende Merz hatte eine Taurus-Lieferung an die Ukraine in Aussicht gestellt, Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) aber laut Deutschlandfunk skeptisch reagiert. Beim Treffen der EU-Außenminister in Luxemburg gestern gab es dagegen Zustimmung zu dem Vorstoß von Merz. Moskau wiederholte seine Warnung vor einer Eskalation. (Quelle: DLF)
06:18 Uhr | Angriffe werden wieder intensiver
Die Ukraine und Russland haben von einer Intensivierung gegenseitiger Angriffe berichtet. Das russische Verteidigungsministerium meldete Treffer auf Rüstungsfabriken, Flugfelder, Waffen- und Munitionsdepots. Zudem habe die russische Luftabwehr ukrainische Luftangriffe und Raketen abgewehrt und mehr als 200 Drohnen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte am Abend, dass die russische Luftwaffe seit Monatsbeginn mehr als 2.000 Bomben abgeworfen und etwa 60 Raketen verschiedener Typen gegen die Ukraine eingesetzt habe, auch ballistische. Eine zwischenzeitlich unter der Vermittlung von US-Präsident Donald Trump getroffene Vereinbarung über einen 30-tägigen Stopp gegenseitiger Angriffe auf Energie-Infrastruktur läuft nach aktuellem Stand ohne neue Einigung morgen aus. (Quelle: CCTV)
04:30 Uhr | Ukrainischer Drohnenangriff auf Kursk
Ukrainischen Kampfdrohnen haben in der Nacht die westrussische Stadt Kursk angegriffen. "Kursk wurde über Nacht massiv angegriffen", teilte die Verwaltung der Region Kursk mit. Eine 85 Jahre alte Frau sei getötet und neun Menschen verletzt worden. Der Bürgermeister von Kursk, Sergej Kolijarow, erklärte, ein mehrstöckiges Gebäude sei getroffen worden und mehrere Wohnungen hätten gebrannt. Die Bewohner seien in eine Schule gebracht worden. Auf dem Nachrichtendienst Telegram meldeten Nutzer in der Nacht etwa 20 Explosionen in der Stadt Kursk und zeigten dazu Fotos von einem mehrstöckigen Wohnhaus, das zu brennen schien. (Quellen: dpa, AFP)
00:30 Uhr | Ukraine bietet Drohnen-Ausbildung an
Die Ukraine könnte nach Angaben ihres Botschafters in Deutschland auch Bundeswehrsoldaten im Umgang mit Drohnen schulen. Oleksii Makeiev sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, Erfahrungsaustausch finde schon jetzt statt, doch die Ukraine könne auch Ausbildung übernehmen. Kein deutscher Soldat habe die "Erfahrungen, die wir haben", argumentierte Makeiev. Auch würde Deutschland nach seiner Ansicht von einem Nato-Beitritt der Ukraine profitieren. Sein Land verfüge über "eine riesige Armee von fast einer Million Menschen, die ganz genau wissen, wie man gegen die Russen kämpft", sagte Makeiev. Die ukrainische sei "die stärkste Armee in Europa". (Quelle: AFP)
00:00 Uhr | Ukraine-News von Dienstag, 15. April 2025
Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.
Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. All das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 15. April 2025 | 06:00 Uhr