Ein Soldat schaut zurück auf ein gepanzertes Fahrzeug.
Schützenpanzer einer ukrainischen Brigade bei einer Kampfübung im September 2024 (Archivbild). Bildrechte: IMAGO / Ukrinform

Ukraine-News Ukrainische Truppen verweigern Kampfeinsätze und verlassen Stellungen

05. Oktober 2024, 12:25 Uhr

11:44 Uhr | Merz kritisiert Forderung nach schnellem Friedensschluss

Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz hat Forderungen nach einem schnellen Friedenschluss zwischen der Ukraine und Russland kritisiert. Der CDU-Vorsitzende schrieb in einer Rundmail, Gespräche seien erst möglich, wenn Russland erkenne, dass mit militärischen Mitteln keine weiteren Geländegewinne möglich seien. "Der Verzicht auf die weitere Verteidigung der Ukraine dagegen wird einen 'Frieden' (und das Ende der Ukraine) zwar möglicherweise schneller herbeiführen, aber zu Bedingungen, die vielleicht Frau Wagenknecht und der AfD gefallen mögen", schrieb Merz.

Die Ministerpräsidenten von Sachsen und Brandenburg, Michael Kretschmer (CDU) und Dietmar Woidke (SPD) nannte Merz in dem Zusammenhang nicht. Kretschmer, Woidke und Thüringens CDU-Chef Mario Voigt hatten in einem gemeinsamen Gastbeitrag in der FAZ gefordert, dass die Bundesregierung "mehr erkennbare Diplomatie" zur Beendigung des Kriegs zeigen müsse. Das wurde als Zugeständnis an das BSW gewertet, das als Voraussetzung für eine Regierungsbeteiligung in den ostdeutschen Ländern eine andere Ukraine-Politik fordert.

Michael Kretschmer (CDU, l) Ministerpräsident des Freistaates Sachsen und Dietmar Woidke (SPD), Ministerpräsident des Landes Brandenburg, sitzen bei einem Pressegespräch vor dem länderübergreifenden Netzwerktreffen der Modellregion Gesundheit Lausitz 1 min
Bildrechte: picture alliance/dpa | Frank Hammerschmidt
1 min

Lob von Sarah Wagenknecht, Kritik von Friedrich Merz

MDR AKTUELL Fr 04.10.2024 19:07Uhr 01:03 min

https://www.mdr.de/mdr-aktuell-nachrichtenradio/audio/audio-2761762.html

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10:36 Uhr | Russland meldet Drohnenangriffe auf Gebiet Woronesch

Russische Behörden haben in der Nacht erneut ukrainische Drohnenangriffe auf die Region Woronesch im Südwesten Russlands nahe der Grenze zur Ukraine gemeldet. Wie Regionalgouverneur Alexander Gussew bei Telegram mitteilte, zielten einige Drohnen auf Unternehmen, die zivile Produkte herstellen. In einem der angegriffenen Unternehmen sei ein Mann verletzt worden, in einem Gebäude sei Feuer ausgebrochen. In einem weiteren Unternehmen, das unter Beschuss geraten sei, habe es weder Schäden noch Verletzte gegeben.

08:25 Uhr | Ukrainische Truppen verweigern Kampfeinsätze und verlassen Stellungen

In Wosnessensk im südukrainischen Gebiet Mykolajiw haben nach einem Bericht des öffentlich-rechtlichen Fernsehens der Ukraine knapp 100 Soldaten den Einsatz verweigert. Sie hielten demnach eine Protestversammlung ab und beklagten eine unzureichende Ausbildung und fehlende Waffen. Daher verweigerten sie die Befehle und verließen ihre Kaserne, hieß es. Die Einheit sollte demnächst in das Kampfgebiet im ostukrainischen Donbass verlegt werden. Nach offiziell nicht bestätigten Informationen soll es sich um das 187. Bataillon der 123. Territorialverteidigungsbrigade handeln.

Soldaten gehen einen Weg entlang.
Marschierende ukrainische Soldaten (Archivbild) während einer Kampfübung am 12. September 2024. Bildrechte: IMAGO / Ukrinform

Das 186. Bataillon dieser Brigade hatte sich nach inoffiziellen Angaben vorher bei Wuhledar von der Front abgesetzt, wodurch die russischen Truppen hier durchbrechen konnten und die festungsartig ausgebaute Stadt gefallen sei. Der Bataillonskommandeur soll sich daraufhin erschossen haben. Er soll im Verlauf des heutigen Samstags im Gebiet Mykolajiw beigesetzt werden. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es bislang nicht.

Ein Blick auf Ugledar aus der Zone der russischen Militäroperation. 3 min
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3 min

Kiew musste seine Truppen aus Wuhledar zurückziehen

MDR AKTUELL Do 03.10.2024 07:12Uhr 03:07 min

https://www.mdr.de/mdr-aktuell-nachrichtenradio/audio/audio-2760484.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

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07:30 Uhr | Ukraine meldet schwere Angriffe auf Grenzregion Sumy

Die russischen Streitkräfte haben die ukrainische Grenzregion Sumy erneut schwer unter Feuer genommen. Wie die Militärverwaltung von Sumy mitteilte, wurde die Region gestern rund 50 Mal von den Russen beschossen. Es seien 84 Explosionen registriert worden. Ein Mensch wurde den Angaben zufolge verletzt.

Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums wurden bei einem Angriff mit einer Iskander-M-Rakete auf eine Truppenansammlung in einem Waldstreifen in Sumy bis zu 80 ukrainische Soldaten getötet sowie zwölf gepanzerte Fahrzeuge und fünf Pickups zerstört. Von ukrainischer Seite gab es dafür keine Bestätigung.

Das Gebiet Sumy wird insbesondere nach dem ukrainischen Vorstoß von Anfang August in die benachbarte russische Grenzregion Kursk täglich bombardiert und mit Drohnen und Raketen angegriffen.

06:45 Uhr | Selenskyj wirbt in Sumy für "Siegesplan" gegen Russland

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bei einem Besuch der nordöstlichen Grenzregion Sumy für seinen "Siegesplan" gegen Russland geworben. "Der Plan besteht darin, Russland dazu zu zwingen, den Krieg auf diplomatischem Weg zu beenden", sagte Selenskyj nach Angaben des Präsidentenamts. Dafür brauche das Land eine starke Position, um Moskau an den Verhandlungstisch zu zwingen. Details zu seinem "Siegesplan", den Selenskyj Ende September auch US-Präsident Joe Biden präsentiert hatte, gab das Präsidentenamt nicht bekannt. Klar ist aber, dass Selenskyj von den westlichen Verbündeten etwa die Freigabe von Waffen mit hoher Reichweite will, mit denen die ukrainische Armee auch militärische Ziele im russischen Hinterland angreifen könnte.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Samstag, 5. Oktober 2024

Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele verfügbare Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 05. Oktober 2024 | 06:00 Uhr

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