Eine Fahrzeugkolonne mit Mitgliedern der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) trifft im Kernkraftwerk Saporischschja ein.
Des Sicherheitschefs des AKW Saporischschja (Bild), Anrij Korotky, ist bei einem Anschlag ums Leben gekommen. Bildrechte: picture alliance/dpa/XinHua | Victor

Ukraine-News Sicherheitschef von AKW Saporischschja stirbt durch Bombenanschlag

04. Oktober 2024, 20:35 Uhr

Diese Ukraine-News vom Donnerstag, 4. Oktober 2024 sind beendet.

Ukraine-News vom Freitag, 4. Oktober 2024

20:35 Uhr | Selenskyj besucht Grenzregion Sumy

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in der Grenzregion Sumy Soldaten besucht, die an der Offensive in der russischen Region Kursk beteiligt sind. In einem Video war zu sehen, wie Selenskyj in Begleitung des Oberbefehlshabers der Armee, Oleksandr Syrsky, in einem unterirdischen Bunker Orden an Soldaten überreicht. Der Präsident bedankte sich bei den Truppen und sagte, ihr Einsatz in Kursk habe "sehr geholfen, diejenigen zu motivieren, die uns mit Waffen unterstützen".

18:33 Uhr | Friedensgesellschaft will Asylrecht für ukrainische Männer

Die Deutsche Friedensgesellschaft fordert ein Asylrecht für ukrainische Kriegsdienstverweigerer. Bundessprecher Ralf Buchterkirchen sagte MDR AKTUELL, im Frühjahr müssten viele ukrainische Männer in ihr Heimatland zurück, um ihren Pass zu verlängern. Sonst werde ihr Aufenthaltsrecht in Deutschland nicht verlängert. Die Ukraine werde diese Männer aber nicht wieder ausreisen lassen. Dafür brauche es Lösungen, sagte Buchterkirchen.

Die Friedensgesellschaft beginnt am Freitag in Halle ihren Bundeskongress.

17:32 Uhr | Kritik und Zustimmung an Diplomatie-Appell von Woidke, Kretschmer und Voigt

Der Appell führender ostdeutscher Politiker für mehr Diplomatie im Ukraine-Krieg stößt auf ein unterschiedliches Echo. Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz sagte der "Süddeutschen Zeitung", Friedensgespräche werde es nur geben, wenn Russland und die Ukraine dazu bereit seien. Das sei offenbar auf russischer Seite nicht der Fall. Lob an den Forderungen der Ost-Politiker gab es dagegen von BSW-Chefin Sahra Wagenknecht. Sie würdigte den Appell als klugen und differenzierten Beitrag.

Die Ministerpräsidenten von Sachsen und Brandenburg, Michael Kretschmer und Dietmar Woidke, sowie der Thüringer CDU-Chef Mario Voigt hatten unter anderem für eine Waffenruhe geworben.

15:49 Uhr | Verantwortlicher Sicherheitschef des AKW Saporischschja bei Anschlag getötet

Ein Verantwortlicher des von Russland besetzten ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja ist bei einem Anschlag mit einer Autobombe ums Leben gekommen. Der ukrainische Geheimdienst veröffentlichte am Freitag ein Video, das die Explosion eines Autos zeigte und erklärte dazu, dass der "Sicherheitschef" des Atomkraftwerks, Andrij Korotky, getötet worden sei. Korotky sei ein "Kriegsverbrecher", er habe "freiwillig mit den russischen Besatzern zusammengearbeitet", erklärte der Geheimdienst. 

Die Russland nahestehende Leitung des Atomkraftwerks bestätigte den Tod Korotkys und sprach von einem "terroristischen Anschlag im Auftrag Kiews". Nach Angaben des russischen Ermittlerkomitees war ein Sprengsatz unter Korotkys Auto platziert worden, der explodierte, als er losfuhr.

13:50 Uhr | Ukraine warnt vor Wasserknappheit in Region Donezk

Ukrainische Behörden haben am Freitag vor Problemen bei der Wasserversorgung in der östlichen Region Donezk infolge heftiger russischer Angriffe gewarnt. 260.000 Menschen könnten von Wasserknappheit betroffen sein, erklärte der Gouverneur der Region, Wadim Filaschkin, am Freitag im Online-Dienst Telegram. Russische Angriffe hätten im vergangenen Monat zwei Wasserversorgungsanlagen schwer beschädigt und es sei nicht möglich, die Anlagen wiederherzustellen. "Der Norden der Region Donezk wird auf unbestimmte Zeit ohne Wasserversorgung bleiben", betonte Filaschkin. 

10:47 Uhr | Ukraine meldet russische Drohnenangriffe

Die Ukraine ist nach Angaben ihrer Luftwaffe auch in der Nacht zum Freitag mit russischen Drohnen angegriffen worden. Ziel sei kritische Infrastruktur gewesen. Von 19 Drohnen habe man neun abschießen und sieben weitere durch elektronische Störsignale beeinträchtigen können. Was mit den anderen drei Drohnen passierte, erklärte die Luftwaffe nicht.

In der Hauptstadt Kiew sei ein Wohnhaus beschädigt worden, teilte Bürgermeister Vitali Klitschko mit. Ein Brand sei rasch gelöscht worden. Der Gouverneur der zentralukrainischen Region Kirowohrad meldete Schäden an einem Verwaltungsgebäude, ein Angestellter sei leicht verletzt worden. In der südlichen Region Cherson wiederum wurden nach Angaben des dortigen Gouverneurs im Verlauf des vergangenen Tages bei mehreren Angriffen wichtige Infrastruktur, Versorgungseinrichtungen und 35 Privathäuser getroffen. Ein Mensch sei getötet worden, vier weitere verletzt.

10:01 Uhr | Brände in russischen Tanklagern

In zwei russischen Tanklagern sind in der Nacht Brände ausgebrochen. Bei dem Feuer im Gebiet Woronesch nannte Gouverneur Alexander Gussew einen ukrainischen Drohnenangriff als Ursache. Teile einer abgefangenen Kampfdrohne seien in das Lager gefallen und hätten eine leere Zisterne in Brand gesetzt, schrieb er auf Telegram. In sozialen Netzwerken wurden Videos des mutmaßlichen Drohneneinschlags verbreitet. Das Ausmaß des Brandes ließ sich daraus aber nicht abschätzen.

Ein großes Feuer mit brennenden Treibstofftanks gab es dagegen in einem Dorf bei Perm am Ural. Das teilte der russische Katastrophenschutz mit. Von einem Drohnenangriff war nicht die Rede, auch wenn ukrainische Drohnen mittlerweile solche Entfernungen überwinden können. Der Ort befindet sich etwa 1.700 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt.

06:44 Uhr | Selenskyj bezeichnet Ruttes Besuch als richtungsweisend

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Besuch von Nato-Generalsekretär Mark Rutte in Kiew nur zwei Tage nach dessen Amtsantritt als "richtungsweisend" gewürdigt. Jetzt gehe es darum, diese Priorität mit Entscheidungen zu füllen, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Vor allem müssten alle Vereinbarungen mit den Partnern der Ukraine zur Unterstützung der Verteidigung seines Landes vollständig umgesetzt werden, betonte Selenskyj. "Die Frontlinie muss gestärkt werden", sagte der ukrainische Präsident. Zudem forderte er erneut die Freigabe weitreichender Waffen gegen militärische Ziele auf russischem Staatsgebiet.

03:10 Uhr | Ukraine verstärkt Verteidigung im Osten

Der Befehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, General Oleksandr Syrskyj, hat die Verstärkung der Verteidigungsanlagen in der östlichen Region Donezk angeordnet. Die russischen Truppen rücken in verschiedenen Sektoren in der Ostukraine immer weiter vor. Syrskyj teilte in den sozialen Medien mit, dass er mit der 25. Sicheslav-Luftlandebrigade an "einem der wichtigsten Frontabschnitte" arbeite.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Freitag, 4. Oktober 2024

Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele verfügbare Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 04. Oktober 2024 | 06:00 Uhr

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