
Ukraine-News Politikwissenschaftler: Mit Trumps Ukraine-Plan kein dauerhafter Frieden möglich
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24. April 2025, 18:48 Uhr
- Bertelsmann-Experte: Mit Trumps Ukraine-Plan kein dauerhafter Frieden möglich
- Nächtlicher Angriff: Kiew erneut Ziel russischer Drohnen
- Trump spricht von möglichem Russland-Deal
- Weitere Nachrichten und Podcast zum Ukraine-Krieg
18:48 Uhr | Ukraine will eingefrorene russische Vermögenswerte für Wiederaufbau
Die Ukraine beansprucht eingefrorene russische Vermögenswerte für den Wiederaufbau des Landes. "Gibt es einen Mechanismus, um Zugang zu diesen Vermögenswerten zu erhalten und sie zur Deckung der Verluste und Schäden der Ukraine einzusetzen? Die Antwort ist sehr einfach: ja", erklärte der ukrainische Notenbankchef Andrij Pyschnyj. Beim Treffen im US-Finanzministerium am Mittwoch habe das ukrainische Team versucht, das Thema stärker in den Mittelpunkt zu rücken. (Quelle: Reuters)
18:35 Uhr | Bertelsmann-Experte: Mit Trumps Ukraine-Plan kein dauerhafter Frieden möglich
Der Politikwissenschaftler Christian Mölling sieht im Ukraine-Plan von US-Präsident Donald Trump keine Grundlage für einen gerechten Frieden. Der Experte von der Bertelsmann-Stiftung betonte bei MDR AKTUELL, eine solche Einigung würde nicht lange halten. Die Ukraine müsste dann sehr viele Zugeständnisse machen und Russland eigentlich gar keine.
Mölling warf Trump vor, dem Kreml bei der Durchsetzung russischer Interessen zu helfen. Gleichzeitig würden die USA ihren eigenen Vorteil aus der Situation ziehen. Da sei es für die Ukraine möglicherweise besser, den Konflikt weiterzuführen, so der Experte.
Zuvor hatten US-Medien über einen Vorschlag Trumps berichtet, der den russischen Forderungen weit entgegenkommt. Demnach könnten die USA die russische Besetzung der ostukrainischen Regionen Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja faktisch anerkennen – ebenso wie die 2014 erfolgte Annexion der Halbinsel Krim durch Russland. (Quellen: MDR, AFP)
15:35 Uhr | Deutsche Politiker kritisieren Trump für Ukraine-Vorschlag
Der Vorschlag eines Deals des US-Präsidenten Donald Trump zur Beendigung des russischen Angriffskrieges in der Ukraine hat für Kritik in der deutschen Politik gesorgt. Der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter bezeichnete diesen am Donnerstag als "Kapitulationsurkunde". "Natürlich kann weder Europa dem zustimmen noch die Ukraine, weil unsere Sicherheit dann erst recht gefährdet wäre", sagte Kiesewetter im ARD-"Morgenmagazin".
Unverständnis äußerte auch die FDP-Europaabgeordnete Marie-Agnes Strack-Zimmermann. "Das ist die Ausführung eines Diktatfriedens", sagte die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Europaparlament im RBB. US-Präsident Donald Trump hatte am Mittwoch gesagt, er sehe in den Verhandlungen über die Beendigung des Ukraine-Kriegs eine Einigung mit Russland erreicht. (Quelle: AFP)
15:00 Uhr | Trump kritisiert russische Angriffe auf Kiew
US-Präsident Donald Trump hat die nächtlichen Angriffen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew kritisiert. "Wladimir, STOPP!", schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social teils in Großbuchstaben. "Ich bin nicht glücklich über die russischen Angriffe auf Kiew." Sie seien nicht notwendig und kämen zu einem sehr schlechten Zeitpunkt, schrieb Trump weiter. Jetzt gehe es darum, das Friedensabkommen zu Ende zu bringen. (Quelle: dpa)
14:01 Uhr | Ukraine fordert von USA mehr Druck auf Russland – Vorwürfe aus Moskau
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die jüngsten schweren Angriffe auf sein Land als Teil einer Kampagne gewertet, mit der Russland Druck auf die USA ausübe. Er sehe hingegen nicht, dass die USA starken Druck auf Russland ausübten, kritisierte Selenskyj.
Es sei für die Ukraine bereits ein großer Kompromiss, Verhandlungen mit Russland zuzustimmen, sobald ein Waffenstillstand in Kraft sei. Die Ukraine sei bereit, alles zu tun, was ihre Partner vorschlügen, aber sie könne nichts unternehmen, was gegen die Verfassung verstoße, erklärte er.
Russland warf Selenskyj indes "absolute Unfähigkeit zum Verhandeln" für ein Ende des Krieges vor. Der ukrainische Präsident habe jegliche Zugeständnisse kategorisch abgelehnt und erklärt, dass er die Eingliederung der Krim in Russland rechtlich nicht anerkenne, sagte eine Sprecherin des russischen Außenministeriums. (Quellen: Reuters, dpa)
9:49 Uhr | Selenskyj bricht Südafrika-Besuch ab
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verkürzt wegen des russischen Großangriffs auf Kiew seinen Besuch in Südafrika. Selenskyj teilte bei Telegram mit, er werde einen Teil seines Programms absagen und in die Ukraine zurückkehren, nachdem es in Kiew zu heftigen russischen Raketen- und Drohnenangriffen gekommen sei.
Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha wird demnach alle notwendigen Treffen in Südafrika abhalten, um über die Lage in der Ukraine zu informieren. (Quelle: Reuters)
Update 09:22 Uhr | Erneuter russischer Drohnenangriff auf Kiew – Tote und viele Verletzte
Bei einem nächtlichen russischen Angriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew sind nach offiziellen Angaben mindestens zwölf Menschen getötet und 90 weitere verletzt worden. Bürgermeister Vitali Klitschko teilte auf Telegram mit, dass Wohnhäuser und Fahrzeuge in mehreren Stadtteilen getroffen und in Brand geraten seien. Ein Wohnhaus wurde demnach vollständig zerstört – unter den Trümmern würden noch Menschen vermutet. 38 Verletzte wurden laut Klitschko in Krankenhäuser eingeliefert, darunter auch sechs Kinder. Er rief die Bevölkerung dazu auf, in den Schutzräumen zu bleiben.
Nach Behördenangaben handelte es sich um einen kombinierten Angriff mit Raketen und Drohnen. 48 Raketen und 64 Drohnen seien abgefangen und zerstört worden, teilte die ukrainische Luftwaffe teilte mit. 68 Drohnen wurden demnach durch elektronische Störmanöver umgeleitet.
Bereits am frühen Morgen hatten die Behörden Luftalarm ausgelöst. Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichteten von Explosionen in mehreren Stadtteilen, auch Drohnengeräusche waren zu hören. Nach Angaben der Stadtverwaltung wurden aus mindestens zwei Bezirken Schäden gemeldet. Die Militärverwaltung rief die Bevölkerung auf, Schutzräume aufzusuchen und Sicherheitsanweisungen zu befolgen.
Auch aus anderen Teilen der Ukraine wurden Luftangriffe gemeldet. Die Zeitung Ukrajinska Prawda berichtet von massiven Explosionen in mehreren Städten und spricht von einem landesweiten Beschuss. (Quellen: AFP, Reuters)
02:27 Uhr | Trump: "Ich glaube, wir haben einen Deal mit Russland"
US-Präsident Donald Trump sieht im Ukraine-Konflikt eine Einigung mit Russland in Reichweite. "Ich glaube, wir haben einen Deal mit Russland", sagte Trump in Washington. Nun müsse er noch den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj überzeugen, was "schwieriger" sei. Trump ließ offen, ob er den ukrainischen Präsidenten bei den Papst-Trauerfeierlichkeiten in Rom am Samstag sehen wird.
Trumps Erklärung schien zunächst im Widerspruch zu den jüngsten Aussagen hochrangiger US-Regierungsvertreter zu stehen. Wenige Stunden zuvor hatte seine Sprecherin Karoline Leavitt erklärt, Trump sei frustriert angesichts dessen, wie langsam die Verhandlungen vorankämen. Zudem sagte sie, Selenskyj scheine sich "in die falsche Richtung zu bewegen". (Quelle: Reuters)
01:05 Uhr | Selenskyj bekräftigt ukrainischen Status der Krim
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat erneut betont, dass die Ukraine auf die von Russland 2014 annektierte Krim nicht verzichten werde. "Die Ukraine wird immer im Einklang mit ihrer Verfassung handeln", erklärte Selenskyj in einer Mitteilung auf Telegram und X. Er zeigte sich überzeugt, dass insbesondere die USA zu ihrer bisherigen Linie stehen würden – und verwies auf die Krim-Erklärung der USA von 2018, in der Russland zum Rückzug von der Halbinsel aufgefordert wird.
Moskau fordert unterdessen weiterhin, dass die Ukraine auf die Krim und vier weitere von Russland kontrollierte Regionen verzichtet. Ein Rückzug der ukrainischen Truppen sei Voraussetzung für Frieden, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow dem Magazin Le Point. (Quelle: dpa)
00:00 Uhr | Ukraine-News vom Donnerstag, 24. April 2025
Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.
Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. All das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 24. April 2025 | 06:00 Uhr