Hyperschall-Luft-Boden-Rakete Kinschal unter Mig-31 der russischen Luftwaffe
Hyperschall-Luft-Boden-Rakete Kinschal unter Mig-31 der russischen Luftwaffe Bildrechte: picture alliance/dpa/AP | Pavel Golovkin

Ukraine-News Russland greift Luftwaffenstützpunkt mit Hyperschallrakete an

07. Oktober 2024, 22:30 Uhr

22:30 Uhr | Russisches Gericht fordert Auslieferung italienischer Reporter wegen Berichterstattung aus Kursk

Ein russisches Gericht hat am Montag die Festnahme zweier italienischer Journalisten angeordnet, weil sie aus dem von der Ukraine kontrollierten Teil der russischen Region Kursk berichtet hatten. Ein Gericht in Kursk forderte die Auslieferung an Russland sowie die Festnahme von Simone Traini und Stefania Battistini, die sich derzeit außerhalb Russlands aufhalten.

Den Journalisten des öffentlich-rechtlichen italienischen Senders RAI wird zur Last gelegt, die Grenze von der Ukraine aus illegal überquert zu haben, um eine Reportage in Kursk zu drehen. Nach der Überquerung der Grenze zu Russland seien Traini und Battistini in einem Fahrzeug der ukrainischen Streitkräfte in die Stadt Sudscha gereist, erklärte das Gericht bei Telegram. Die russische Kleinstadt liegt etwa zehn Kilometer von der Grenze entfernt und befindet sich unter ukrainischer Kontrolle.

Eine Auslieferung ist aufgrund der derzeitigen Beziehungen zwischen Moskau und Rom unwahrscheinlich. Die beiden Journalisten würden im Falle ihrer Auslieferung vor einem möglichen Gerichtsverfahren in Untersuchungshaft genommen, fügte das Gericht hinzu. Den beiden Italienern drohen nach dem Strafgesetz bis zu fünf Jahre Haft.

18:05 Uhr | Putin soll iranischen Amtskollegen treffen

Russlands Präsident Wladimir Putin wird sich einem Medienbericht zufolge am Freitag mit seinem iranischen Kollegen Massud Peseschkian in Turkmenistan treffen. Thema des Gesprächs in der Hauptstadt Asgabat sei die Lage im Nahen Osten, zitiert die Nachrichtenagentur Interfax den russischen Präsidentschaftsberater Juri Uschakow. Ein Treffen mit Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu sei nicht vorgesehen, heißt es weiter. Der russisch-iranische Gipfel würde fast zeitgleich mit dem westlichen Ukraine-Treffen am Samstag in Deutschland stattfinden. Unter anderem wird US-Präsident Joe Biden in Ramstein erwartet.

15:56 Uhr | Kreml sieht keine Grundlage für Friedenspläne

Der Kreml sieht keine Grundlage für angebliche Pläne des Westens, den Krieg in der Ukraine durch eine vorläufige Aufteilung zu beenden. Zu diesem Thema gebe es derzeit viele Veröffentlichungen und Überlegungen, "aber bislang hat keine dieser Überlegungen eine reale Grundlage", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow in Moskau. Er sprach von einem "deutschen Szenario", weil nach Medienberichten angeblich Berlin in diese Richtung denkt.

Dies hatte die italienische Zeitung "La Repubblica" im September berichtet. Demnach würde bei einem Ende der Kämpfe Russland vorläufig einen Teil der Ukraine besetzt halten, der Rest der Ukraine würde dafür Nato-Mitglied oder bekäme ähnlich starke Sicherheitsgarantien. Die Bundesregierung hat dies nicht kommentiert.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lehnte eine solche Lösung ab. Die Ukraine fordere alle besetzten Gebiete zurück. Für Russland wiederum ist ein Ziel seines Angriffskrieges, die Nato-Mitgliedschaft der Ukraine zu verhindern. Bundeskanzler Olaf Scholz hat zuletzt betont, man müsse die Möglichkeiten für einen Frieden ausloten.

13:51 Uhr | Russische Hyperschallrakete trifft ukranischen Luftwaffenstützpunkt

Standbild aus Grafikvideo Hyperschallrakete Kinschal
Standbild aus Grafikvideo Hyperschallrakete Kinschal Bildrechte: mdr

Das "Gebiet" des ukrainisches Luftwaffenstützpunktes Starokostjantyniw ist nach Angaben der Regierung in Kiew von einer russischen Hyperschallrakete getroffen worden. Der Posten in der westlichen Region Chmelnyzkyj wird häufig von russischen Truppen angegriffen.

Auch die Hauptstadt Kiew wurde mit Drohnen und Raketen beschossen. Kurz vor dem Angriff auf die Luftwaffenbasis hatten die Niederlande mitgeteilt, sie würden der Ukraine in den kommenden Monaten weitere F-16-Kampfjets liefern. Wo diese stationiert werden sollen, hält die Ukraine geheim.

13:05 Uhr | Russischer Luftangriff auf Getreide-Schiffstransport

Im ukrainischen Hafen Piwdennyj ist nach Regierungsangaben ein ziviles Schiff bei einem russischen Raketenangriff beschädigt worden. Das mit Getreide beladene Schiff fahre unter der Flagge von St. Kitts and Nevis, teilte das ukrainische Ministerium für Wiederaufbau mit. Die 15 Besatzungsmitglieder seien nicht verletzt worden.

12:30 Uhr | Moskau beklagt Hackerangriff auf Staatsmedien

Auf Russlands staatliche Mediengruppe VGTRK ist nach Angaben des Präsidialamtes ein Hackerangriff verübt worden. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sprach von einer beispiellosen Attacke. Die Mediengruppe, die Russlands wichtigsten Fernsehsender sowie zahlreiche regionale TV- und Radiosender betreibt, arbeite mit Hochdruck daran, die Umstände und Urheber herauszufinden. Es seien vor allem die Online-Dienste betroffen, die Sender arbeiteten normal.

Update 09:13 Uhr | Öllager auf der Krim in Flammen

Bei einem ukrainischen Drohnenangriff ist ein großes Tanklager auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim in Brand gesetzt worden. Der Generalstab in Kiew bestätigte den nächtlichen Angriff. Anwohner in der Stadt Feodossija verbreiteten in sozialen Netzwerken Videos des Feuers, auch sie gingen von Drohnen als Ursache aus. Die Rauchsäulen über der Südküste der Krim waren weithin zu sehen. Die örtlichen russischen Behörden bestätigten den Brand, äußerten sich aber nicht zu dem Drohnenangriff.

08:00 Uhr | Russland meldet Abwehr von 21 Drohnen

Die russische Flugabwehr hat nach eigenen Angaben in der Nacht 21 ukrainische Drohnen abgefangen. Zwölf seien über der Krim zerstört worden, sechs über der russischen Grenzregion Kursk, teilte das Ministerium auf Telegram mit. Weitere seien über den russischen Oblasten Belgorod, Brjansk und Woronesch abgefangen worden.

07:05 Uhr | Selenskyj verteidigt Kursk-Offensive

Zwei Monate nach Beginn der ukrainischen Offensive in der russischen Region Kursk hat Präsident Wolodymyr Selenskyj die Operation verteidigt. Die Offensive habe der Ukraine "sehr geholfen" und werde auch weiterhin helfen, sagte Selenskyj. Die ukrainische Armee hätte damit gezeigt, "dass sie den Krieg bis nach Russland tragen" könne. Die Ukraine werde noch mehr Druck auf Russland ausüben, "denn nur mit Gewalt können wir den Frieden näherbringen", kündigte Selenskyj an.

Ukrainische Soldaten vor einem zerstörten Denkmal in der russischen Region Kursk
Ukrainische Soldaten vor einem zerstörten Lenin-Denkmal in der russischen Region Kursk Bildrechte: picture alliance / Sipa USA | SOPA Images

Aktuell kontrolliert ukrainisches Militär zwischen 1.000 und 1.300 Quadratkilometer Fläche im Raum Kursk. Russische Gegenangriffe blieben bisher weitgehend erfolglos. Das mutmaßliche ursprüngliche Ziel der Offensive, russische Kräfte zur Umgruppierung und damit zu einem Nachlassen der Angriffe im Donbass zu zwingen, hat Kiew allerdings nicht erreicht.

05:00 Uhr | Putin feiert 72. Geburtstag

Der russische Präsident Wladimir Putin begeht heute seinen 72. Geburtstag. Vorab wurden Glückwünsche seiner Unterstützer bekannt. Der ultranationalistische Ideologe Alexander Dugin gratulierte mit den Worten: "Gott schütze den Zaren!". Auch Ramsan Kadyrow, Präsident der russischen Teilrepublik Tschetschenien und selbsternannter "Fußsoldat" Putins, gratulierte auf Telegram. "Heute ist der Geburtstag unseres nationalen Führers", schrieb Kadyrow um Mitternacht. "Das ist ein großer Tag für unser ganzes Vaterland."

Präsident Wladimir Putin ist bei einem Konzert im Kreml auf einer Leinwand zu sehen.
Wladimir Putin bei einem Konzert am 5. Oktober 2024 im Kreml. Bildrechte: picture alliance/dpa/TASS | Sergei Karpukhin

Putin ist seit fast 25 Jahren russischer Präsident. Bei den Wahlen im März 2022, kurz nach Beginn des Krieges in der Ukraine, war er mit großer Mehrheit für weitere sechs Jahre im Amt bestätigt worden. Das würde ihn zum am längsten amtierenden russischen Staatsoberhaupt seit über 200 Jahren machen.

04:00 Uhr | Niederlande entwickeln mit Ukraine Drohnen

Die Niederlande wollen 400 Millionen Euro bereitstellen für die gemeinsame Entwicklung von Drohnen mit der Ukraine. Verteidigungsminister Ruben Brekelmans sagt bei einem kurzfristigen Besuch in Kiew, es gehe um Angriffsdrohnen, Verteidigungsdrohnen und Überwachungsdrohnen. Die Ukraine benötige die Flugobjekte auch für Angriffe gegen militärische Einrichtungen. Etwa die Hälfte des Geldes soll demnach in den Niederlanden investiert werden, die andere Hälfte in der Ukraine und weiteren Ländern.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Montag, 7. Oktober 2024

Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen sind. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 07. Oktober 2024 | 06:00 Uhr

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