Ukraine-News Putin strebt 2024 angeblich Wiederwahl an

06. November 2023, 21:54 Uhr

Diese Ausgabe der Ukraine-News vom Montag, 6. November ist beendet.

Die Ukraine-News vom Montag, 6. November 2023

20:31 Uhr | Polnische Lkw blockieren Grenze

Polnische Transportunternehmer haben mehrere Grenzübergänge in das Nachbarland blockiert. Die Blockade ist ein Protest gegen die billigere Konkurrenz aus der Ukraine. Wie die polnische Polizei mitteilte, ließen die Protestierenden zwar Pkw durchfahren, hinderten aber ukrainische Lastwagen an der Durchreise. Nur ein Lastwagen pro Stunde werde durchgelassen, hieß es. Davon würden auch ukrainische Getreide-Exporte betroffen sein.

Die polnischen Transportfirmen fordern unter anderem, dass ukrainischen Transporteuren der Gütertransport nach und durch Polen nur mit Genehmigung erlaubt werden soll. Ausnahmen soll es lediglich für humanitäre Hilfen und Lieferungen für die ukrainische Armee geben. Die polnischen Transportfirmen kritisieren gelockerte EU-Vorschriften für ihre ukrainischen Branchenkollegen, die seit 2022 gelten. Vor dem russischen Angriffskrieg gab es eine Obergrenze für Fahrten ukrainischer Transportfirmen mit Waren nach oder durch Polen.

16:29 Uhr | Wagner-Söldner trainieren mit Tschetschenen

Eine größere Gruppe von Wagner-Söldnern hat mit einem gemeinsamen Training mit tschetschenischen Spezialtruppen begonnen. Das teilte der Präsident der südrussischen Teilrepublik, Ramsan Kadyrow, mit. Er sei froh, dass das tschetschenische Achmat-Bataillon nun begleitet werde von "Kämpfern mit exzellenter Kampferfahrung, die sich als mutige und effiziente Krieger bewiesen haben".

Achmat-Kämpfer sind wie die russischen Wagner-Söldner bereits im Angriffskrieg gegen die Ukraine zum Einsatz gekommen.

12:48 Uhr | Ukraine: Robotyne wird gehalten

Russische Truppen haben nach ukrainischen Angaben versucht, das Dorf Robotyne im Süden der Ukraine zurückzuerobern. Der ukrainische Armee-Sprecher Andrij Kowaljow sagte heute im ukrainischen Fernsehen, dass dies aber nicht gelungen sei. Ukrainische Streitkräfte hatten das Dorf im August zurückerobert, was als Erfolg ihrer im Juni begonnenen Gegenoffensive galt.

Laut Kowaljow setzten die russischen Truppen auch ihre Angriffe auf die ostukrainische Stadt Awdijiwka fort. Bei Bachmut seien die Ukrainer in der Offensive, mussten jedoch auch dort russische Vorstöße abwehren.

12:15 Uhr | Putin am Donnerstag in Kasachstan

Die zentralasiatische Republik Kasachstan erwartet den russischen Präsidenten Wladimir Putin am Donnerstag zu einem Besuch. In der Hauptstadt Astana werde Putin den kasachischen Präsidenten Kassym-Schomart Tokajew treffen, um "Fragen strategischer Partnerschaft" zu besprechen, teilte das kasachische Präsidialamt heute mit. Erst Anfang Oktober war Tokajew zu Putins 71. Geburtstag in Russland.

Blick auf den Grünen Boulevard mit dem Wahrzeichen der Stadt Astana, dem Bajterek - Turm.
Die kasachische Hauptstadt Astana Bildrechte: IMAGO / photothek

Die an Erdöl sehr reiche und an Russland angrenzende ehemalige Sowjetrepublik ist wegen des russischen Kriegs gegen die Ukraine und wegen der deshalb verhängten westlichen Sanktionen für Moskau wieder wichtiger geworden.

Tokajew allerdings äußerte sich immer wieder verhalten zum Krieg gegen die Ukraine und bekräftigte, sein Land unterlaufe die Sanktionen der EU und anderer Staaten nicht. Zudem suchen westliche Länder eine Annäherung an Kasdachstan: Anfang November war Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron dort sowie Ende Oktober auch Außenministerin Annalena Baerbock. Aus Kasachstan kommt unter anderem Erdöl für die PCK-Raffinerie in Schwedt, das durch Russland geleitet wird.

10:40 Uhr | Putin strebt angeblich seine Wiederwahl an

Russlands Präsident Wladimir Putin will sich bei der Präsidentenwahl im März des kommenden Jahres angeblich erneut wählen lassen. Das meldete jetzt die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf nicht genannte Personen, die mit diesem Vorgang vertraut seien. "Die Entscheidung ist gefallen, er tritt an", wird eine von ihnen zitiert. Putin war Anfang des Jahres 2000 zum ersten Mal russischer Präsident geworden und bestimmt seither die Politik in Moskau. Er könnte, inzwischen 71 Jahre alt, im Fall seiner Wiederwahl bis 2030 regieren.

09:49 Uhr | Welle von Luftangriffen in der Nacht

Die russische Armee hat die beiden südukrainischen Regionen Cherson und Odessa in der vergangenen Nacht erneut mit Raketen- und Drohnenangriffen überzogen. Besonders die Hafenstadt Odessa war einmal mehr ihr Ziel. Nach Angaben des dortigen Militärgouverneurs Oleh Kiper wurden mindestens acht Menschen verletzt und in der Innenstadt mehrstöckige Wohnhäuser und auch das Nationale Kunstmuseum beschädigt.

Russische Onyx-Rakete
Russischer "Onyx"-Marschflugkörper Bildrechte: IMAGO/Cover-Images

Dabei sollen nach Angaben des ukrainischen Militärs jetzt unter anderem Marschflugkörper vom Typ "Onyx", Raketen vom Typ "Iskander-M" und Kampfdrohnen iranischer Bauart von der Schwarzmeer-Halbinsel Krim aus abgefeuert worden sein.

Auch die südukrainische Region Cherson war demnach wieder ein Ziel russischer Angriffe, wo vergangene Nacht aber niemand verletzt worden sei. Nach Angaben des ukrainischen Innenministers Ihor Klymenko wurden in 24 Stunden 87 gelenkte Flugbomben über der Region abgeworfen, so viele wie noch nie seit Beginn der russischen Invasion vor mehr als 20 Monaten.

09:35 Uhr | Kampf um Awdijiwka – Brückenkopf am Dnipro

Nach Angaben der ukrainischen Militärs haben die russischen Truppen bei ihren Vorstößen im ostukrainischen Awdijiwka gestern mehr als 400 Soldaten verloren. Das schrieb Kommandeur Olexandr Tarnawskyj auf Telegram.

Im Süden der Ukraine soll es den Ukrainern unterdessen bei Cherson gelungen sein, sich am östlichen Dnipro-Ufer festzusetzen. Darüber berichten russische Militärblogger und das US-Institute for the Study of War in einem neuen Report.

Demnach konnten ukrainische Marine-Infanteristen im Dnipro-Delta bei Krynki jetzt Stellungen einrichten und Nachschub über den Fluss holen. Bei früheren Versuchen seien sie rund 30 Kilometer südwestlich der Brücke von Dachi unter größeren Verlusten mehrfach zurückgeschlagen worden.

06:05 Uhr | Ukrainische Gegenoffensive angeblich beendet

Die ukrainische Gegenoffensive im Süden des Landes ist jetzt angeblich beendet. Der von Moskau eingesetzte Beamte in der Region Saporischschja, Jewgeni Balizkij, erklärte, die ukrainischen Gegenangriffe seien "vollständig gestoppt". Es gebe nur noch kleinere Gefechte bei den Dörfern Robotyne und Schtscherbaky. Der ukrainische Generalstab hatte dagegen gestern Abend erklärt, die russischen Truppen hätten erfolglose Angriffe bei Robotyne und bei Verbowje, einem Dorf einige Kilometer östlich, unternommen. Die eigene Armee habe "offensive Operationen" in Richtung Melitopol im Westen der Region durchgeführt und "den Feind entlang der gesamten Front erschöpft". Schnell überprüfen lässt sich weder die eine noch die andere Angabe.

03:15 Uhr | Selenskyj beklagt russische Lufthoheit

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat erneut Defizite bei der Flugabwehr seines Landes und die Luftüberlegenheit der russischen Angreifer beklagt. Im Interview des US-Sender NBC sagte er: "Russland kontrolliert den Himmel." Mit Blick auf die von ihm geforderten Kampfjets aus westlicher Produktion sagte Selenskyj: "Gebt uns die Mittel, uns mit Russland am Himmel zu messen." Erst wenn am Himmel eine Art von Gleichgewicht hergestellt sei, könnten die ukrainischen Streitkräfte am Boden vorrücken.

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Am 30. Oktober hatten die Niederlande eine schnelle Lieferung von F-16-Kampfjets versprochen. Ministerpräsident Mark Rutte erklärte, die Maschine würden in zwei Wochen in einem Trainingszentrum in Rumänien sein, wo ukrainische Piloten ausgebildet werden sollen. Drei Tage zuvor hatte die US-Botschafterin in der Ukraine, Bridget Brink, vom Start des Piloten-Trainings in Arizona in den USA gesprochen. Die Niederlande, Dänemark, Norwegen und Großbritannien hatten der Ukraine die Flugzeuge zugesichert. Nach dem bisherigen Stand sollen mehr als 50 geliefert werden. Unklar ist noch, wann sie tatsächlich eingesetzt werden können.

02:19 Uhr | Fünf Verletzte bei Raketenangriff auf Odessa

Bei einem russischen Raketenangriff auf Odessa sind nach Angaben des Gouverneurs der Region fünf Menschen verletzt worden. Auch das 124 alte Nationale Kunstmuseum sei beschädigt worden. Den Angaben zufolge riss eine Rakete einen mehrere Meter tiefen Krater in der Nähe des Museums.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Montag, 6. November 2023

Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.

Berichterstattung zum Ukraine-Krieg

Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter vor Ort sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum überprüft werden können.

Was tun, Herr General? - Der Podcast zum Ukraine-Krieg

Der frühere NATO-General und Generalleutnant a.D. Erhard Bühler
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In Deutschland wird wieder über den Taurus debattiert. Ex-Nato-General Erhard Bühler stellt nochmal klar, dass der Marschflugkörper ohne deutsche Soldaten in der Ukraine eingesetzt werden kann.

MDR AKTUELL Do 12.12.2024 16:45Uhr 55:51 min

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Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 06. November 2023 | 06:00 Uhr

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