Ukraine-News Nach Raketenangriff: Ukrainische Behörden identifizieren alle Opfer in Hrosa

12. Oktober 2023, 23:35 Uhr

23:35 | Weiter schwerste Kämpfe um Awdijiwka im Osten der Ukraine

Die schweren Kämpfe um die Stadt Awdijiwka im Osten der Ukraine halten nach Angaben aus Kiew weiter an. "Unsere Verteidiger halten tapfer die Stellung", teilte der ukrainische Generalstab in seinem Lagebericht mit. Sieben russische Attacken auf die Kleinstadt und sieben weitere auf Ortschaften in der Nähe seien abgewehrt worden, schrieb die Militärführung in Kiew. Russische Militärblogger hingegen schrieben von weiteren Geländegewinnen der Moskauer Truppen. Unabhängig lassen sich die Angaben beider Seiten nicht überprüfen.

23:13 | Selenskyj will Waffenlieferungen an das Militär digitalisieren

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will die Waffenlieferungen an das eigene Militär durch ein digitales Verzeichnis effizienter gestalten. Dadurch entstehe ein besseres Verständnis über die Versorgung der Soldaten und mögliche Defizite, sagte er in seiner täglichen Videoansprache. Zudem sei es so möglich, die Lageberichte in Kiew mit der tatsächlichen Situation an der Front besser zu vergleichen und westlichen Partnern schnell Informationen über die Verwendung der von ihnen gelieferten Waffen zu geben, zeigte sich Selenskyj überzeugt.

21:32 | Uhr Selenskyj dankt Europarat für Anerkennung des Holodomor

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich bei der Parlamentarischen Versammlung des Europarats (PACE) für die Anerkennung des Holodomor als Völkermord bedankt. "Die Wiederherstellung der historischen Gerechtigkeit und die Anerkennung der Holodomor-Opfer senden ein Signal, dass alle früheren und jetzigen Verbrechen Moskaus unausweichlich geahndet werden", schrieb Selenskyj am Donnerstag auf der Plattform X, ehemals Twitter.

Holodomor wird die Hungerkatastrophe 1932/33 in der Ukraine unter Sowjetführer Josef Stalin genannt, der Millionen Menschen zum Opfer fielen. Auch der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba bedankte sich für den Beschluss. Er veröffentlichte das Abstimmungsergebnis. Demnach haben 73 Abgeordnete für die Verurteilung des Holodomor gestimmt bei einer Gegenstimme. Insgesamt hat die PACE 306 Abgeordnete.

17:07 Uhr | Selenskyj: Ukraine hält Stellung in Awdijiwka

Die ukrainischen Streitkräfte halten nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ihre Stellung in der Stadt Awdijiwka im Osten des Landes. Er erklärte Selenskyj aaf der Plattform X (vormals Twitter): "Es ist der ukrainische Mut und die Einheit, die entscheiden werden, wie dieser Krieg ausgeht." Die ukrainischen Soldaten hätten "mehr als zehn feindliche Angriffe in der Gegend Awdijiwka" abgewehrt, sagte Militärsprecher Andrij Kowalew. 

Awdijiwkas Bürgermeister Vitaly Barabasch sprach erneut von einer "sehr angespannten Situation" mit "Kämpfen rund um die Stadt, die sich nicht beruhigt haben" sowie von Beschuss auf die Stadt und ukrainische Stellungen. In der Nacht sei die Industriestadt Ziel eines Raketenangriffs geworden, bei dem es aber keine Opfer gegeben habe.

16:47 Uhr | IOC suspendiert Russland nach Aufnahme ukrainischer Gebiete

Das Internationale Olympische Komitee hat das Nationale Olympische Komitee Russlands (ROC) wegen der Aufnahme von vier annektierten ukrainischen Gebieten suspendiert. Diese Entscheidung traf die IOC-Exekutive am Donnerstag im indischen Mumbai. Damit sei aber noch keine Entscheidung über eine mögliche Teilnahme russischer Sportler und Sportlerinnen bei Olympia 2024 in Paris gefallen.

Das solle "zum passenden Zeitpunkt" geschehen, teilte das IOC weiter mit. Das ROC hatte vor einer Woche die regionalen Sportorganisationen der ukrainischen Gebiete Cherson, Saporischschja, Donezk und Luhansk als Mitglieder aufgenommen. Das stelle einen Bruch der IOC-Charta dar und verletzte die territoriale Integrität der Ukraine, entschied das Exekutivkomitee.

16:23 Uhr | Nato kündigt Verteidigungsübung an

Die Nato beginnt in der kommenden Woche ihre jährlichen Manöver zur Verteidigung des Bündnisgebiets mit Atomwaffen. Die Übung "Steadfast Noon" solle dazu beitragen, Glaubwürdigkeit, Wirksamkeit und Sicherheit der nuklearen Abschreckung zu gewährleisten, sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg nach Abschluss eines Verteidigungsministertreffens in Brüssel. Russlands Krieg gegen die Ukraine sei eine Erinnerung an die wichtige Rolle, die die Atomwaffen von Nato-Staaten bei der Abschreckung von Aggressionen spielten.

Nach Angaben von Militärexperten wird bei den regelmäßig im Oktober stattfindenden Manövern geübt, wie man die US-Atomwaffen sicher aus unterirdischen Magazinen zu den Flugzeugen transportiert und unter die Kampfjets montiert. Bei den Übungsflügen wird dann allerdings ohne die Bomben geflogen. Dabei werden zum Beispiel Angriffe und Verteidigungsmanöver trainiert.

16:18 Uhr | 59 Tote: Ukrainische Behörden identifizieren alle Opfer in Hrosa

Nach dem verheerenden russischen Raketenangriff auf das Dorf Hrosa im ostukrainischen Gebiet Charkiw vergangene Woche hat die Polizei die Identifizierung der Toten abgeschlossen. Bei dem Angriff auf eine Trauerfeier kamen nach Angaben von Innenminister Ihor Klymenko 59 Menschen ums Leben. Alle Opfer seien ortsansässige Zivilisten, darunter Senioren, Lehrer und Ärzte. "Mehrere Generationen ganzer Familien starben", schrieb Klymenko am Donnerstag auf Telegram. Auf den Tag vor einer Woche hatte eine russische Rakete vom Typ Iskander ein Café und ein Lebensmittelgeschäft in dem Dorf Hrosa getroffen, das 35 Kilometer von der Front entfernt liegt.

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Der verheerende russische Raketenangriff auf das Dorf Hrosa im ostukrainischen Gebiet Charkiw mit mehr als 50 Toten hat international Entsetzen ausgelöst.

Fr 06.10.2023 13:40Uhr 00:49 min

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Dort fand zu diesem Zeitpunkt eine Trauerfeier für einen gestorbenen Soldaten aus dem Dorf statt, zu der Familie und Freunde geladen waren. Die von ukrainischen Behörden bisher veröffentlichten Opferlisten zeigten, dass der Großteil der Opfer Frauen und Männer im Alter von 50 Jahren und älter waren. Fünf Verletzte sollen der Sprecherin des Innenministeriums zufolge noch im Krankenhaus liegen.

Ukrainische Ermittlungsbehörden stellten nach eigenen Angaben inzwischen die Identitäten einiger der Verantwortlichen für den Angriff fest. Die Zielkoordinaten soll die russische Armee von zwei Brüdern aus dem Dorf erhalten haben, die beim Rückzug Moskaus aus der Region im vergangenen Jahr nach Russland geflohen seien. Die Staatsanwaltschaft veröffentlichte angebliche Chat-Verläufe der mutmaßlichen Kollaborateure und schrieb sie zur Fahndung aus. Der Tod der Zivilisten in Hrosa hatte international Empörung ausgelöst.

12:22 Uhr | Tschechien und Dänemark liefern Ukraine 50 Panzer und 10.500 Handfeuerwaffen

Tschechien liefert in den nächsten Monaten mit dänischer Finanzierung Panzer und Waffen an die Ukraine. Wie die Verteidigungsministerien in Prag und Kopenhagen mitteilte, werden in einer ersten Phase 50 Schützen- und Kampfpanzer, 2.500 Pistolen, 7.000 Gewehre, 500 leichte Maschinen- und 500 Scharfschützengewehre zur Verfügung gestellt. Welchen Wert die Rüstungslieferungen haben, ging aus den Mitteilungen nicht hervor. Es handle sich sowohl um neue als auch durch die tschechische Industrie modernisierte Rüstungsprodukte, hieß es in Prag. Weitere Lieferungen unter anderem von Panzerabwehrwaffen seien bereits geplant. Die Zusammenarbeit soll im nächsten Jahr und eventuell auch darüber hinaus fortgesetzt werden.

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12:11 Uhr | Ukraine meldet Beschädigung von russischer Korvette

Die ukrainische Marine hat die Beschädigung eines russischen Kriegsschiffs nahe des Schwarzmeer-Hafens Sewastopol auf der Krim gemeldet. Marinesprecher Dmytro Pletentschuk sprach in einem Gespräch mit Radio Liberty von einem Schaden an der Korvette "Pawel Derschawin". Details nannte er nicht. Am Vorabend hatten mehrere Telegram-Kanäle berichtet, das Kriegsschiff sei mutmaßlich auf See vor Sewastopol mit einer russischen Seemine kollidiert. Die Angaben waren nicht unabhängig zu überprüfen. Von russischer Seite gab es zu dem angeblichen Schaden zunächst keinen Kommentar.

Die "Pawel Derschawin" gehört zu einer Klasse von vier Korvetten, die von der russischen Schwarzmeer-Flotte auch als schwere Patrouillenboote eingestuft werden. Diese Kriegsschiffe können auch zum Abschuss von Marschflugkörpern eingesetzt werden, mit denen Russland seit Kriegsbeginn Objekte in der Ukraine beschießt. Im September wurde bereits die Korvette "Sergej Kotow" von der Ukraine angegriffen und nach Angaben Kiews schwer beschädigt.

09:07 Uhr | Ukraine wehrt 28 Drohnen ab

Die Ukraine hat nach eigenen Angaben 28 russische Drohnen abgeschossen. Die Flugabwehr in Kiew teilte mit, insgesamt habe Russland 33 Drohnen abgefeuert. Alleine aus der Region Odessa am Schwarzen Meer wurden zehn Angriffe gemeldet, wovon die meisten abgewehrt worden seien. Eine Frau erlitt nach Angaben regionaler Behörden Verbrennungen.

Durch den Beschuss seien in der Region Odessa private Wohnhäuser und ein Lager beschädigt, das für den Hafen genutzt werde. Die für den Getreideexport wichtige Region an Schwarzem Meer und Donau wird immer wieder von Russland angegriffen.

07:24 Uhr | Russland meldet drei Tote nach Drohnenangriff in Belgorod

In der russischen Grenzregion Belgorod sind nach russischen Angaben bei einem Drohnenangriff drei Menschen getötet und mindestens zwei weitere verletzt worden. Wie der Gouverneur der Region, Wjatscheslaw Gladkow, im Onlinedienst Telegram berichtete, hatte das Luftabwehrsystem im Bezirk eine Drohne abgeschossen, die sich Belgorod näherte. Durch herabfallende Trümmer der Drohne sei dann ein Wohnhaus in Brand geraten. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf Gladkow berichtete, hätten Rettungskräfte aus den Trümmern des Hauses die Leichen einer Frau und eines Mannes sowie eines kleinen Kindes geborgen.

00:00 Uhr | Ukraine-News Donnerstag, 12. Oktober 2023

Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.

Berichterstattung zum Ukraine-Krieg Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter vor Ort sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum überprüft werden können.

Was tun, Herr General? - Der Podcast zum Ukraine-Krieg

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Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 12. Oktober 2023 | 06:00 Uhr

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