Ukraine-News Ukraine erhält weitere Militärhilfe in Milliardenhöhe von Deutschland
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21. November 2023, 22:15 Uhr
Die Ukraine-News vom 21. November 2023 sind beendet.
- Deutschland sagt der Ukraine ein weiteres Militär-Hilfspaket in Milliardenhöhe zu
- Präsident Wolodymyr Selenskyj erinnert an Maidan-Proteste als "ersten Sieg" im Krieg gegen Russland
- Bundesverteidigungsminister Pistorius ist zu einem unangekündigten Besuch in Kiew eingetroffen
- Weitere Nachrichten und Podcast zum Ukraine-Krieg
22:15 Uhr | UNO: Mindest 10.000 getötete Zivilisten seit Kriegsbeginn
In der Ukraine sind seit Russlands Einmarsch vor 21 Monaten laut Angaben der Vereinten Nationen mindestens 10.000 Zivilisten getötet worden - darunter mehr als 560 Kinder. Da viele Leichen noch nicht identifiziert seien, dürfte die tatsächliche Todeszahl jedoch in Wirklichkeit noch "erheblich höher" sein, teilte das Büro des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte in Genf am Dienstag mit. Zudem hätten die vor Ort stationierten UN-Beobachter bislang mehr als 18.500 verletzte Zivilisten registriert.
19:24 Uhr | Mögliche EU-Beitrittsgespräche: Selenskyj hofft auf "Ergebnis" im Dezember
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hofft auf ein "Ergebnis" im Dezember über die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen seines Landes mit der EU. Beim geplanten Treffen der EU-Staats- und Regierungschefs erwarte man "eine politische Entscheidung" zur Aufnahme von Beitrittsverhandlungen, sagte Selenskyj bei einer Pressekonferenz mit EU-Ratspräsident Charles Michel und Moldaus Präsidentin Maia Sandu.
Michel erklärte, er werde alles in seiner Macht stehende tun, seine Kollegen davon zu überzeugen, "dass wir im Dezember eine Entscheidung brauchen". Er sagte jedoch, dass das bevorstehende Treffen "schwierig" werde.
Die EU-Kommission hatte den Mitgliedsländern Anfang des Monats empfohlen, Beitrittsgespräche mit der Ukraine und Moldau aufzunehmen. Dies erfordert einen einstimmigen Beschluss der 27 EU-Staats- und Regierungschefs. Bei einem Gipfeltreffen am 14. und 15. Dezember in Brüssel steht das Thema auf der Agenda.
14:08 Uhr | Deutschland sagt Ukraine weiteres Milliardenpaket zu
Deutschland hat der Ukraine ein weiteres Hilfspaket mit Militärhilfen in Höhe von 1,3 Milliarden Euro zugesagt. Das gab Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) am Dienstag in Kiew bei einem Treffen mit seinem ukrainischen Kollegen Rustem Umerow bekannt. In dem Paket enthalten sind unter anderem vier weitere Luftabwehrsysteme vom Typ Iris T-SLM sowie Artilleriemunition.
Pistorius war am frühen Dienstagmorgen zu seinem zweiten Besuch in Kiew seit seinem Amtsantritt im Januar eingetroffen. Die großen Themen der Reise sind die militärische Ausbildung und Militärhilfe für die Ukraine.
13:31 Uhr | EU-Ratspräsident dämpft Erwartungen an Beitrittsgespräche
Wenige Stunden nach Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius ist auch EU-Ratspräsident Charles Michel zu politischen Gesprächen in der ukrainischen Hauptstadt Kiew eingetroffen. Zu Beginn dämpfte er Hoffnungen auf Beitrittsgespräche. Michel sagte, ein Teil der EU-Mitgliedstaaten habe deutlich gemacht, dass sie gerne genau nachdenken würden, bevor im Beitrittsprozess der nächste Schritt beschlossen werde. Man arbeite hart daran, bis zum EU-Gipfel im Dezember zu einer einheitlichen Position zu kommen. Die politischen Schwierigkeiten seien allerdings nicht zu unterschätzen, auch weil zugleich schwierige Haushaltsentscheidungen zu treffen seien.
11:45 Uhr | Russland: Maidan-Proteste waren ausländischer Putsch
Das russische Präsidialamt hat anlässlich des zehnten Jahrestages pro-europäischer Massenproteste in Kiew 2013 seine Sicht auf die Ereignisse unterstrichen: Es habe sich um einen aus dem Ausland unterstützten Putsch gehandelt, sagt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Dies erkläre auch die aktuelle pro-westliche Ausrichtung der Regierung. Die Proteste hatten 2014 schließlich zum Sturz des pro-russischen Präsidenten Viktor Janukowitsch geführt.
11:00 Uhr | Gedenken an Maidan-Proteste in Kiew
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die pro-europäischen Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew vor einem Jahrzehnt als "ersten Sieg" im Krieg gegen Russland bezeichnet. Am Maidan-Platz im Zentrum der Stadt hatten am 21. November 2013 die pro-europäischen Proteste in der Ukraine begonnen, bei denen mehr als hundert Menschen starben. Die Demonstrationen führten drei Monate später zum Sturz der Regierung des kremltreuen Präsidenten Viktor Janukowitsch.
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius drückte bei seinem unangekündigten Besuch in der Ukraine Deutschlands "Solidarität und tiefe Verbundenheit" mit dem Land aus. Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen würdigte auf der Plattform X, früher Twitter, die Demonstrationen vor zehn Jahren: "Die kalten Winternächte des Euromaidan haben Europa für immer verändert. Heute ist es deutlicher denn je. Die Zukunft der Ukraine liegt in der Europäischen Union", schrieb sie.
10:15 Uhr | Russland: Ukrainische Streitkräfte gestoppt
Der Vorstoß ukrainischer Truppen am Ostufer des Flusses Dnipro ist nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums von Marineinfanteristen gestoppt worden. Es veröffentlicht ein Video, in dem Marinesoldaten der 810. Garde-Marineinfanteriebrigade verschiedene Waffen abfeuerten. Der Ausgang der Kämpfe ging aus den Aufnahmen nicht hervor.
09:14 Uhr | Krankenhaus in der Ostukraine beschossen
Bei russischen Angriffen auf die Ostukraine ist in der Nacht auf Dienstag das Krankenhaus der frontnahen Stadt Selydowe im Donbass getroffen worden. Nach Angaben von Innenminister Ihor Klymenko wurden dort sechs Zivilisten verletzt. Weitere Opfer unter den Trümmern könnten nicht ausgeschlossen werden.
Im Nachbarort Nowohrodiwka sei ein Bergwerk getroffen worden, schrieb Klymenko auf Telegram. Dort habe es einen Toten gegeben. 39 Bergleute seien zeitweise unter der Erde gefangen gewesen, mittlerweile aber wieder ans Tageslicht gebracht worden.
04:40 Uhr | Pistorius besucht überraschend Kiew
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius ist zu einem unangekündigten Besuch in der Ukraine eingetroffen. Er kam am Dienstagmorgen mit dem Zug in der Hauptstadt Kiew an. Mit seinem Besuch wolle Pistorius Deutschlands Unterstützung für die Ukraine bekräftigen, erklärte sein Ministerium. Für den weiteren Verlauf des Tages seien Gespräche mit seinem ukrainischen Kollegen Rustem Umerow und Präsident Wolodymyr Selenskyj geplant.
Gesprächsthemen sollen die Ausbildung ukrainischer Soldaten und Militärhilfen sein. Auch eine Kranzniederlegung am Maidan-Platz, wo vor zehn Jahren die pro-europäischen Proteste begannen, sowie der Besuch einer Ausbildungseinrichtung des ukrainischen Militärs sind geplant.
00:00 Uhr | Ukraine-News am Dienstag, 21. November 2023
Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Lauf des Tages.
Berichterstattung zum Ukraine-Krieg
Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter vor Ort sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum überprüft werden können.
Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 21. November 2023 | 06:30 Uhr