Ukraine-News Ukraine schließt Rüstungsvertrag mit BAE Systems
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31. August 2023, 21:45 Uhr
- Ukraine fordert Lieferung von Taurus-Marschlugkörpern
- Russland beginnt mit "Kommunalwahlen" in besetzten Gebieten
- Kiew unterzeichnet Vertrag mit Rüstungskonzern BAE Systems
- Weitere Nachrichten und Podcast zum Ukraine-Krieg
19:43 Uhr | Türkischer Außenminister für Fortsetzung des Getreideabkommens
Der türkische Außenminister Hakan Fidan hat bei seinem Besuch in Russland erneut die Wiederaufnahme des im Juli ausgelaufenen Abkommens zum Export von ukrainischem Getreide gefordert. Fidan sagte am Donnerstag auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow, seine Delegation habe die "entscheidende Rolle" des Vertragswerks für die "weltweite Ernährungssicherheit und die Stabilität im Schwarzen Meer" unterstrichen.
Lawrow bekräftigte seinerseits die Forderung Russlands nach veränderten Bedingungen. Nach Darstellung Moskaus hat das Abkommen zu Einschränkungen bei der Ausfuhr von Getreide und Düngemitteln aus Russland geführt, weil der Zugang des Landes zu internationalen Zahlungssystemen und Versicherungsleistungen behindert wurde. Der türkische Außenminister erklärte am Donnerstag, sein Land wolle beginnen, "Russlands Forderungen zu verstehen und darauf einzugehen".
18:10 Uhr | Selenskyj: Ukraine braucht weitere 160 Kampfflugzeuge
Die Ukraine braucht nach Aussage des Präsidenten Wolodymyr Selenskyj etwa 160 weitere Kampfflugzeuge, um sich im russischen Angriffskrieg verteidigen zu können. Das geht aus einem Interview mit dem portugiesischen öffentlich-rechtlichen Fernsehen hervor. Mit den zusätzlichen Kampfflugzeugen solle Russland die Möglichkeit genommen werden, den ukrainischen Luftraum zu beherrschen, teilte Selenskyj mit.
14:54 Uhr | Ukraine fordert Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern
Die Ukraine erhöht den Druck auf Deutschland, Taurus-Marschflugkörper zu liefern. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba sagte am Donnerstag, er höre aus Berlin "kein einziges objektives Argument" gegen die Militärhilfe. Die Taurus-Marschflugkörper seien wichtig für die Gegenoffensive gegen Russland. "Sie helfen, den Krieg schneller zu beenden", betonte er.
Auch Litauen rügte die deutsche Zurückhaltung: "Das hatten wir schon einmal", bedauerte Außenminister Gabrielius Landsbergis, eine Anspielung auf das monatelange Tauziehen um die Lieferung deutscher Leopard-Panzer. Die Ukraine müsse bis zu einem Sieg unterstützt werden, und dafür seien Raketen längerer Reichweite unerlässlich, unterstrich Landsbergis. Die Bundesregierung hatte zuletzt erklärt, sie sehe sich in der Frage nicht unter Druck.
14:00 Uhr | Russland hält "Kommunalwahlen" in besetzten Gebieten ab
In den von Russland besetzten ukrainischen Regionen Donezk und Saporischschja haben "Kommunal- und Regionalwahlen" begonnen. Die russische Agentur Tass meldet, seit Donnerstag werde über die Abgeordneten der Regionalparlamente und Gemeindevertreter abgestimmt. Am 2. September solle auch in den besetzten Gebieten Cherson und Luhansk abgestimmt werden.
Russland hatte die vier ukrainischen Regionen im September 2022 annektiert. Zuvor waren dort vom Kreml "Referenden" abgehalten worden, die international nicht anerkannt werden. Die Regionen Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson werden von den russischen Truppen nicht vollständig kontrolliert.
13:55 Uhr | Ukraine erzielt weitere Geländegewinne
Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben im Süden des Landes weitere Geländegewinne erzielt. Der Generalstab in Kiew teilte mit, nach der Rückeroberung des Dorfes Robotyne seien ukrainische Einheiten weiter in Richtung der Nachbarsiedlung Nowopokriwka vorgerückt. Die Soldaten hätten sich auf den neu erreichten Positionen festgesetzt.
Östlich davon haben ukrainische Truppen unbestätigten Berichten zufolge Geländegewinne in Richtung der Ortschaft Werbowe erzielt. Das US-Institut für Kriegsstudien ISW berichtete gestützt auf Videoaufnahmen, dass zumindest ukrainische Aufklärungstrupps den Dorfrand von Werbowe erreicht haben könnten.
12:44 Uhr | Lukaschenko: Wagner-Truppen bleiben in Belarus
Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hat die Forderung von Polen und den baltischen Staaten nach einem Rückzug der Wagner-Söldner aus seinem Land als "grundlos und dumm" bezeichnet. Das sei nicht gerechtfertigt, so lange ausländische Truppen in den Nato-Staaten Polen, Estland, Lettland und Litauen stationiert seien. Lukaschenko hatte sein Land nach dem Putschversuch des damaligen Wagner-Chefs Jewgeni Prigoschin für Wagner-Truppen geöffnet. Die kampferprobten Söldner sollten belarussische Soldaten schulen. Bisher ist nicht klar, wie viele Wagner-Söldner genau sich in Belarus aufhalten.
12:39 Uhr | Ukraine und Briten unterzeichnen Rüstungsvetrag
Die Ukraine hat mit dem größten britischen Rüstungsunternehmen BAE Systems einen Vertrag zur gemeinsamen Waffenproduktion unterzeichnet. Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte bei einem Treffen mit der BAE-Führung in Kiew, Waffen des Unternehmens seien bereits in der Ukraine im Einsatz. Es handle sich um den Schützenpanzer CV90 und leichte Artilleriegeschütze. Künftig wolle man die Geschütze L119 gemeinsam bauen. BAE Systems habe in der Ukraine bereits ein Büro eröffnet. Der Konzern gilt als siebtgrößter Waffenhersteller der Welt.
12:15 Uhr | Russland: Ukrainische "Terroranschläge" verhindert
Russland hat in der Region Brjansk nach eigenen Angaben zwei ukrainische Soldaten getötet. Der russische Geheimdienst FSB teilte mit, die Männer seien als Teil einer Aufklärungstruppe ins russische Grenzgebiet eingedrungen. Fünf Menschen seien gefangen genommen worden, drei von ihnen seien verletzt. Der FSB wirft den Männer vor, Terroranschläge auf Militär- und Energieeinrichtungen in der Region geplant zu haben. Es soll sich um Angehörige des ukrainischen Geheimdienstes und der ukrainischen Spezialkräfte handeln.
11:40 Uhr | Erdogan besucht Putin in Sotschi
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan wird am 4. September in Sotschi mit Russlands Staatschef Wladimir Putin zusammenkommen. Das meldet die Agentur Reuters und beruft sich auf Informationen aus der türkischen Regierung. Es werde dabei vor allem darum gehen, wie Getreideexporte aus der Ukraine künftig geregelt würden. Russland war im Juli aus dem von der Türkei und den Vereinten Nationen ausgehandelte Getreideabkommen ausgestiegen. Ankara bemüht sich, Putin zu Rückkehr zu bewegen.
11:29 Uhr | Ukraine bittet um weitere Waffenlieferungen
Die Ukraine bittet Deutschland und die anderen EU-Staaten um weitere Waffen- und Munitionslieferungen. Konkret nannte Außenminister Dmytro Kuleba beim Treffen mit EU-Kollegen in Toledo Artilleriemunition, gepanzerte Fahrzeuge und Panzer. Militärisch neutrale EU-Staaten wie Österreich und Irland bat er, gepanzerte Rettungsfahrzeuge zur Verfügung zu stellen.
Kuleba forderte die EU-Staaten zudem auf, verstärkt gegen Versuche vorzugehen, westliche Bauteile nach Russland zu liefern. Man beobachte, dass Russland seine Drohnen-Produktion steigere und dabei westliche Teile verwendet würden. Das müsse durch Exportkontrollen verhindert werden.
11:20 Uhr | London sieht Schwächen der russischen Luftabwehr
Die jüngsten Drohnenangriffe auf Russland offenbaren nach britischer Einschätzung Schwächen der russischen Flugabwehr. Das Verteidigungsministerium in London schrieb, im August habe Russland etwa 25 Drohnenangriffe hinnehmen müssen. Viele Fluggeräte hätten ihr Ziel erreicht. Das bedeute, dass die russische Flugabwehr wahrscheinlich Probleme habe, sie aufzuspüren und zu zerstören. Es sei davon auszugehen, dass Russland seine Luftabwehr in dem Raum zwischen der Ukraine und Moskau überdenken werde. Frühere Angriffe auf russische Militärbasen hätten auch dazu geführt, dass russische Flugzeuge auf andere Standorte verlegt worden seien.
10:42 Uhr | Britischer Verteidigungsminister Wallace zurückgetreten
Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace ist zurückgetreten. Premierminister Rishi Sunak hob Wallace' "Einsatz und Können" hervor. Der Minister hatte in seiner Amtszeit eine führende Rolle bei der Unterstützung des Westens für die Ukraine eingenommen. Wallace habe früher als andere die "wahren Absichten" des russischen Präsidenten Wladimir Putin in der Ukraine erkannt, erklärte Sunak.
Der 53-jährige Wallace hatte bereits im Sommer seinen Rückzug angekündigt. Er war seit 18 Jahren Mitglied des Parlaments und seit neun Jahren in der Regierung, davon vier als Verteidigungsminister. Zum Nachfolger ernannte Sunak den 54-jährigen Grant Shapps, der bisherig Minister für Energiesicherheit war.
06:40 Uhr | Drohne in Moskau abgeschossen
Die russische Luftabwehr hat nach Angaben des Moskauer Bürgermeisters Sergej Sobjanin eine Drohne abgeschossen. Die feindliche Drohne habe sich der Hauptstadt genähert, schrieb Sobjanin auf Telegram. Zuvor hatten russische Medien berichtet, dass an Moskauer Flughäfen Dutzende Flugzeuge nicht starten durften. Die Airports stellen während der Drohnenangriffen normalerweise den Betrieb ein.
05:01 Uhr | Erneut Drohnenangriffe auf russische Ziele
Die ukrainischen Streitkräfte haben in der Nacht auf Donnerstag erneut russische Ziele aus der Luft angegriffen. Das Verteidigungsministerium in Moskau erklärte, die russische Flugabwehr habe über der Krim einen Marschflugkörper abgeschossen. Über dem Gebiet Brjansk an der Grenze zur Ukraine seien zwei Drohnen abgefangen worden.
In der Nacht zuvor hatte es die bislang heftigsten Luftangriffe auf russischem Territorium seit Beginn des Ukraine-Krieges gegeben: Attackiert wurden sechs Gebiete bis nach Moskau sowie die Krim. Am Flughafen Pskow wurde offenbar ein Tanklager getroffen, vier Militärtransporter wurden nach russischen Angaben "beschädigt".
04:00 Uhr | Kretschmer fordert mehr Diplomatie
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer hat abermals verstärkte dimplomatische Bemühungen für ein Ende des Ukraine-Krieges gefordert. Der CDU-Politiker sagte der "Augsburger Allgemeinen", jeder Tag, an dem die Waffen schwiegen und man es mit Diplomatie versuche, sei ein guter Tag, weil keine Menschen sterben würden. Er sei fest davon überzeugt, dass "man viel mehr auf diplomatische Initiativen setzen muss". Kretschmer lehnt Waffenlieferungen an die Ukraine ab und steht damit in scharfem Kontrast zu seiner Parteispitze.
01:52 Uhr | Selenskyj prangert Korruption bei Wehrdienstbefreiung an
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die systematische Korruption bei der ärztlichen Freistellung von Wehrdienstpflichtigen angeprangert. Selenskyj sagte in seiner abendlichen Videoansprache, eine Untersuchung des Sicherheits- und Verteidigungsrats zeige das ganze Ausmaß von falschen Freistellungen, Bestechung und Flucht ins Ausland. Seit Beginn der russischen Invasion im Februar 2022 habe sich die Zahl der Freistellungen in einigen Regionen verzehnfacht. Es sei klar, wie es dazu komme. Für die Freistellung vom Wehrdienst würden je nach Fall umgerechnet zwischen 3.000 und 15.000 Dollar gezahlt.
Anfang des Monats hatte Selenskyj bereits angekündigt, sämtliche Chef der regionalen Rekrutierungsbüros zu entlassen. Insgesamt wurden demnach bereits 112 Strafverfahren gegen Beschäftigte von Wehrersatzämtern eingeleitet.
00:00 Uhr | Ukraine-News am Donnerstag, 31. August 2023
Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.
Berichterstattung zum Ukraine-Krieg Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter vor Ort sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum überprüft werden können.
Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 31. August 2023 | 06:00 Uhr