Ukraine-News Putin bestätigt Tod von Söldner-Chef Prigoschin indirekt
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24. August 2023, 18:15 Uhr
Aktueller Ticker
- Baerbock enttäuscht von Wirkung der Russland-Sanktionen
- Geheimdienstinformationen: Ukraine hisst Flagge auf Krim
- Wagner-Gruppe spricht von russischem Abschuss
- Telegram-Kanal von "Wagner": Prigoschin tot
- Weitere Nachrichten und Podcast zum Ukraine-Krieg
18:15 Uhr | Putin bestätigt Tod von Söldner-Chef Prigoschin indirekt
Russlands Präsident Wladimir Putin hat den Tod des Söldnerführers Jewgeni Prigoschin indirekt bestätigt. Er nannte Prigoschin einen "talentierten Menschen" mit einem schwierigen Schicksal, wie russische Agenturen am Donnerstag meldeten. Putin formulierte vorsichtig, dass ersten Erkenntnissen zufolge am Vorabend ein Flugzeug mit Angehörigen der Privatarmee Wagner abgestürzt sei, und sprach den Angehörigen sein Beileid aus. Er kündigte zudem eine umfassende Aufklärung des Absturzes an.
18:03 Uhr | Baerbock enttäuscht von Wirkung der Russland-Sanktionen
Außenministerin Annalena Baerbock hat sich enttäuscht von der Wirkung der Sanktionen gegen Russland gezeigt. "Eigentlich hätten wirtschaftliche Sanktionen wirtschaftliche Auswirkungen. Das ist aber nicht so. Weil eben die Logiken von Demokratien nicht in Autokratien greifen", sagte die Grünen-Politikerin in einem Interview des Journalisten Stephan Lamby für dessen Buch "Ernstfall. Regieren in Zeiten des Krieges", das an diesem Donnerstag erschienen ist. Lamby hat das Interview nach eigenen Angaben am 10. Juli dieses Jahres geführt.
Die westlichen Verbündeten hatten Russland nach dem Angriff auf die Ukraine mit massiven wirtschaftlichen Strafmaßnahmen belegt. Trotzdem wächst die russische Wirtschaft. Allerdings betonen westliche Ökonomen, dass Russland das Wachstum vor allem seiner Kriegswirtschaft zu verdanken habe. Nachhaltiges Wachstum sei das nicht.
14:28 Uhr | Selenskyj zu Prigoschins Tod
Die Ukraine hat laut Präsident Wolodymyr Selenskyj nichts mit dem möglichen Tod der Führung der russischen Söldnertruppe Wagner um Jewgeni Prigoschin zu tun. "Alle begreifen, wer daran beteiligt ist", sagte er vor Journalisten am Donnerstag. Gleichzeitig nutze der Tod der Söldnerführung Kiew "im bestimmten Sinne".
14:13 Uhr | Ermittlungen an Absturzstelle
Spezialisten untersuchen an der Absturzstelle die Trümmer des Flugzeugs, in dem sich Söldner-Chef Jewgeni Prigoschin befunden haben soll. Ermittler haben eine strafrechtliche Untersuchung eingeleitet. Hinweise von offizieller Seite, was die Absturzursache gewesen sein könnte, gibt es bislang nicht. Auch eine offizielle Bestätigung des mutmaßlichen Todes von Prigoschin liegt bisher nicht vor.
13:47 Uhr | Morawiecki: Putin werde Führung von Wagner-Gruppe übernehmen
Der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki geht davon aus, dass die Söldnergruppe Wagner nach dem mutmaßlichen Tod ihres Chefs Jewgeni Prigoschin unter Kontrolle von Russlands Präsidenten Wladimir Putin kommt. Dadurch werde die Gruppierung gefährlicher. Jeder solle sich die Frage stellen, ob dadurch die Bedrohung größer oder kleiner wird, sagt er während einer Pressekonferenz. "Für mich ist das eine rhetorische Frage."
13:07 Uhr | Geheimdienst: Ukraine mit Spezialkommando auf Krim
Ein ukrainisches Spezialkommando hat nach Geheimdienstangaben einen Einsatz auf der Halbinsel Krim ausgeführt und die ukrainische Flagge auf der von Russland widerrechtlich annektierten Halbinsel gehisst. Der ukrainische Militärgeheimdienst teilte am Donnerstag im Onlinedienst Telegram mit, bei dem Einsatz habe Russland Verluste erlitten. Zudem sei Ausrüstung zerstört worden. Nach Angaben "wehte die Nationalflagge wieder auf der ukrainischen Krim".
Die ukrainischen Spezialkräfte seien in der Nacht zum Donnerstag vom Meer im Westen der Krim nahe der Orte Oleniwka und Majak an Land gegangen und inzwischen wieder von der Halbinsel abgerückt, ohne Verluste zu erleiden. "Alle Ziele und Aufgaben wurden erfüllt", erklärte der ukrainische Geheimdienst. Angaben zum Ziel des Einsatzes gab es zunächst nicht. Zuletzt war die Krim regelmäßig Ziel ukrainischer Angriffe. Die Ukraine hat erklärt, das gesamte von Russland besetzte Gebiet zurückerobern zu wollen, einschließlich der Krim.
12:16 Uhr | Norwegen will Ukraine F-16 Jets schenken
Norwegen will der Ukraine einem Medienbericht zufolge unentgeltlich Kampfjets vom Typ F-16 überlassen. Das meldet der Sender TV2 ohne Nennung von Quellen. Offen bleibt auch, wie viele der Kampfflugzeuge amerikanischer Produktion der ukrainischen Luftwaffe zukommen sollen. Das Außenministerium in Oslo hat zu dem Bericht zunächst nicht Stellung bezogen. Bislang haben die Niederlande und Dänemark angekündigt, F-16 an die Ukraine zu liefern.
10:55 Uhr | Russland: Abwehr von ukrainischen Drohnen
Die russische Luftwaffe hat den Abschuss dreier ukrainischer Drohnen gemeldet. Zwei der Drohnen seien über der Region Briansk an der Grenze zur Ukraine zerstört worden, eine weitere im Gebiet der Region Kaluga südwestlich von Moskau, teilte das Verteidigungsministerium über den Onlinedienst Telegram mit. Zu möglichen Opfern oder Schäden infolge des Angriffs machten die russischen Behörden keine Angaben.
Russland hatte in den vergangenen Wochen immer wieder Drohnenangriffe aus der Ukraine gemeldet. Die Region Moskau war nun schon die sechste Nacht in Folge Ziel von Drohnenangriffen.
08:32 Uhr | Baerbock warnt vor Spekulationen
Nach dem Absturz des Flugzeugs mit dem russischen Söldnerführer Jewgeni Prigoschin auf der Passagierliste hat Außenministerin Annalena Baerbock vor Spekulationen gewarnt. Der Flugzeugabsturz sei erst einige Stunden her, deswegen könne man "keine schnellen Schlüsse ziehen", sagte die Grünen-Politikerin am Donnerstag im Deutschlandfunk. Der Vorfall unterstreiche aber, "dass ein System, dass eine Macht, dass eine Diktatur, die auf Gewalt gebaut ist, dass sie eben auch intern nur Gewalt kennt". Das habe man "auf traurige, dramatische Art und Weise in den Vorjahren schon gesehen, wo Oppositionelle, wo Journalisten, wo einfache Menschen aus dem Fenster gefallen sind oder vergiftet worden sind".
07:29 Uhr | Wagner-Gruppe spricht von russischem Abschuss
Der Telegram-Kanal der Wagner-Gruppe "Grey Zone" und einige Militärblogger schreiben, dass der Flugzeugabsturz, bei dem Jewgeni Prigoschin gestorben sein soll, kein Unfall gewesen sei. Grey Zone sprach von einem Abschuss durch die russische Flugabwehr. "Prigoschin starb als Ergebnis der Handlungen von Verrätern Russlands", hieß es in einem Post. Eine amtliche Bestätigung oder eindeutige Belege für den Tod des langjährigen Vertrauten von Kremlchef Wladimir Putin gab es bis zum Donnerstagmorgen nicht.
Update: 03:25 Uhr | Russische Angriffe auf Dnipro
Die ukrainische Stadt Dnipro ist nach Angaben des Gouverneurs der Region in der Nacht Ziel russischer Angriffe. Sieben Menschen seien durch einen russischen Raketenangriff verletzt worden", teilt Serhij Lyssak auf seinem "Telegram"-Kanal mit. Weitere Informationen lagen zunächst nicht vor.
01:05 Uhr | Mehrere deutsche Politiker nach möglichem Tod Prigoschins wenig überrascht
Mehrere deutsche Politiker haben sich mit Blick auf den möglichen Tod des Chefs der russischen Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, wenig überrascht gezeigt. "Dass Prigoschin seinen Angriff auf Putin mit dem Leben bezahlen wird, davon war auszugehen", sagte die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter vermutet, dass der russische Präsident Wladimir Putin den Tod des Wagner-Chefs beauftragt hat. "Es war eine Frage der Zeit", sagte er in der Sendung "RTL Direkt". "Dass es jetzt so rasch ging (...) und auch noch zehn weitere Tote in Kauf genommen wurden, zeigt die Brutalität des Systems Putin", erklärte er.
00:41 Uhr | Wagner-Kanal erklärt Prigoschin für tot
Der Chef der russischen Söldner-Gruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, ist möglicherweise bei einem Flugzeugabsturz in Russland ums Leben gekommen. Wie die russische Luftfahrtbehörde Rosawiatsija mitteilte, befanden sich sowohl Prigoschin als auch sein Stellvertreter Dmitri Utkin "an Bord des Flugzeugs", das am Mittwochabend in Russland abgestürzt ist. Das Katastrophenschutzministerium in Moskau teilte mit, nach ersten Informationen seien alle zehn Insassen der Maschine ums Leben gekommen. Das Privatflugzeug vom Typ Embraer Legacy war demnach in der Nähe des Dorfes Kujenkino in der Region Twer nordwestlich von Moskau abgestürzt. Auch der "Telegram"-Kanal der Wagner-Gruppe "Grey Zone" meldet den Tod ihres Anführers.
00:00 Uhr | Ukraine-News am Donnerstag, 24. August 2023
Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.
Berichterstattung zum Ukraine-Krieg Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter vor Ort sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum überprüft werden können.
Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 24. August 2023 | 06:00 Uhr