
Ukraine-News | 10. April Bundeswehr-Analyse: Deutsche Waffen teils nur bedingt einsatzfähig
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10. April 2025, 20:47 Uhr
Diese Ukraine-News von Donnerstag, den 10. April 2025 sind beendet.
Ukraine-News von Donnerstag, 10. April 2025
- Deutsche Waffen im Ukraine-Einsatz oft wenig kriegstauglich
- Russland meldet Einnahme von ukrainischem Grenzort
- Zahl ukrainischer Flüchtlinge in der EU leicht gestiegen
- "Koalition der Willigen" trifft sich im Nato-Hauptquartier in Brüssel
- Nachrichten und Podcasts zum Ukraine-Krieg
20:47 Uhr | US-Botschafterin in der Ukraine tritt zurück
Die US-Botschafterin in der Ukraine, Bridget Brink, räumt ihren Posten. "Botschafterin Brink wird zurücktreten. Sie war dort drei Jahre lang Botschafterin – das ist eine lange Zeit in einem Kriegsgebiet", schrieb das Außenministerium in einer E-Mail-Antwort an die Nachrichtenagentur Reuters, die zuvor berichtet hatte, Brink erwäge einen Rückzug. Brink wurde von Joe Biden nominiert, dem Vorgänger von US-Präsident Donald Trump. Sie war seit Mai 2022 Botschafterin in Kiew und verlässt Insidern zufolge das Amt auf eigenen Wunsch. Ihr Weggang erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem die Trump-Regierung versucht, ein Abkommen zwischen der Ukraine und Russland auszuhandeln, um den Krieg zu beenden.
20:25 Uhr | Deutsche Waffen im Ukraine-Einsatz oft wenig kriegstauglich
Viele deutsche Waffen erweisen sich beim Einsatz in der Ukraine als wenig kriegstauglich. Das geht laut WDR, NDR und Süddeutscher Zeitung aus einem internen Papier der Bundeswehr hervor. Demnach gibt es vor allem mit modernem Großgerät massive Probleme. So sei die Panzerhaubitze 2000 technisch derart anfällig, dass ihre Kriegstauglichkeit stark infrage gestellt werde. Beim Kampfpanzer Leopard 1 sei die Panzerung zu schwach, beim Nachfolger Leopard 2 seien Reparaturen zu aufwändig und kompliziert. Als sehr wirkungsvoll wird dem Bericht zufolge das Luftabwehrsystem Iris-T eingestuft. Allerdings sei da die Munition zu teuer und nicht ausreichend verfügbar. (Quelle: WDR, NDR)
19:59 Uhr | "Koalition der Willigen" will Ukraine-Pläne zunächst geheim halten
Die "Koalition der Willigen" will ihre konkreten Planungen für eine Unterstützung der Ukraine nach einem möglichen Waffenstillstand mit Russland bis auf weiteres geheim halten. Die Pläne zu enthüllen und sie öffentlich zu diskutieren, würde nur den russischen Präsidenten Wladimir Putin schlauer machen, sagte der britische Verteidigungsminister John Healey am Abend im Nato-Hauptquartier in Brüssel. Dort war die von Frankreich und Großbritannien geführte Gruppe zuvor erstmals auf Ebene der Verteidigungsminister zusammengekommen. Zugleich betonte Healey, dass die Planungen sehr konkret seien. In den vergangenen Wochen hätten sich daran 200 militärische Planer aus 30 Nationen beteiligt. (Quelle: dpa)
17:10 Uhr | Ukraine-Kontaktgruppe kommt in Brüssel zusammen
Auf Einladung Deutschlands und Großbrittaniens kommen am Freitag die Ressortchefs in Brüssel zu Gesprächen der Ukraine-Kontaktgruppe im Ramsteinformat zusammen. Dabei sollen weitere Hilfen für die Ukraine besprochen werden. US-Verteidigungsminister Pete Hegseth kündigte eine virtuelle Teilnahme an dem Treffen an. Für die Ukraine wird Verteidigungsminister Rustem Umerow teilnehmen. Themen dürften unter anderem der Vorstoß der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas für die Lieferung von Artilleriemunition im Wert von fünf Milliarden Euro sein. Zudem liegt die Forderung Kiews nach einer Stärkung der ukrainischen Luftabwehr auf dem Tisch. (Quelle: AFP)
14:50 Uhr | Moskau dementiert chinesische Beteiligung an russischem Angriffskrieg
Moskau hat Vorwürfe aus Kiew zu einer Verwicklung Chinas in den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zurückgewiesen. "Das ist nicht so. China nimmt eine ausgewogene Position ein, China ist unser strategischer Partner, Freund, Genosse", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow russischen Nachrichtenagenturen zufolge. Zuvor hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eine Beteiligung chinesischer Kämpfer an dem Krieg beklagt. China selbst betonte in der Vergangenheit immer wieder seine neutrale Position in dem Konflikt. Das Land steht jedoch international in der Kritik, da es Russland in seinem Krieg gegen die Ukraine auch mit für die Rüstungsindustrie wichtigen Gütern unterstützt.
Selenskyj hatte zuvor die Gefangennahme von zwei auf russischer Seite in der Ukraine kämpfenden Chinesen gemeldet und dann erklärt, es handle sich nicht um Einzelfälle. Er sprach von 155 Soldaten. (Quelle: dpa)
14:33 Uhr | Ukraine und USA beraten am Freitag über Mineralien-Deal
Die Ukraine plant laut eigenen Angaben am Freitag Gespräche mit den USA über die Nutzung ukrainischer Rohstoffe. Wie Vize-Ministerpräsidentin Olha Stefanischyna in Brüssel mitteilte, sollen Delegationen beider Länder in Washington über ein entsprechendes Abkommen zu Mineralien beraten. Sie betonte, dass eine solche Vereinbarung keine Verpflichtungen der Ukraine gegenüber der EU oder dem Internationalen Währungsfonds verletzen würde – auch nicht finanzieller Art. US-Präsident Donald Trump strebt einen umfassenden Vertrag über den Abbau begehrter Mineralien in der Ukraine an. Er betrachtet das Vorhaben als eine Art Gegenleistung für die milliardenschwere Militärhilfe der USA. (Quelle: Reuters)
14:20 Uhr | Russland meldet Einnahme von ukrainischem Grenzort
Russische Truppen haben offiziellen Angaben zufolge den Grenzort Schurawka in der nordostukrainischen Region Sumy eingenommen. Das Gebiet grenzt an die russische Region Kursk, in die ukrainische Truppen im vergangenen Sommer vorgestoßen waren. Zuletzt gelang es den russischen Truppen allerdings, die Ukrainer weitgehend aus dem Gebiet zu vertreiben und im Gegenzug verstärkt in Sumy vorzurücken. (Quelle: Reuters)
14:12 Uhr | Ukraine meldet Verletzte nach russischen Drohnenangriffen
Bei neuen russischen Drohnenangriffen gegen die Ukraine sind nach Behördenangaben mindestens 13 Menschen verletzt worden. In der Hauptstadt Kiew sprach Bürgermeister Vitali Klitschko von drei Verletzten. Die Behörden der Millionenmetropole meldeten auch, dass ein Lager in Brand geraten sei durch Trümmer abgeschossener Drohnen. In der südukrainischen Stadt Mykolajiw trugen nach offiziellen Angaben zehn Menschen Verletzungen davon. Dort stürzten demnach Drohnenteile auf Wohnhäuser. (Quelle: dpa)
14:09 Uhr | Zahl ukrainischer Flüchtlinge in der EU leicht gestiegen
Die Zahl der aus der Ukraine geflüchteten Menschen in der Europäischen Union ist leicht gestiegen. Nach den neusten Zahlen des EU-Statistikamts Eurostat lebten Ende Februar rund 4,3 Millionen aus der Ukraine geflohene Menschen mit vorläufigem Schutzstatus in der EU. Das entspricht einem Plus von 0,5 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Den Angaben zufolge sind mehr als 98 Prozent der Betroffenen ukrainische Staatsbürger.
Deutschland hat mit 1,17 Millionen Flüchtlingen aus der Ukraine die meisten Schutzsuchenden aufgenommen, vor Polen mit knapp einer Millionen Flüchtlingen und Tschechien mit knapp 400.000. Während die Zahl der Flüchtlinge in Deutschland im Februar um 0,6 Prozent zunahm, nahm sie in Österreich und Frankreich ab. (Quelle: AFP)
12:44 Uhr | China weist Vorwürfe zu Rekrutierung von Chinesen zurück
China hat Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, wonach Peking von der Rekrutierung seiner Bürger für den Ukraine-Krieg wusste, deutlich zurückgewiesen. Die relevanten Parteien in dem Konflikt sollten von derartigen "unverantwortlichen Äußerungen" Abstand nehmen und stattdessen Chinas Rolle korrekt anerkennen, erklärte das Außenministerium in Peking.
Selenskyj hatte zu Beginn der Woche die Gefangennahme von zwei mutmaßlich für Russland kämpfenden Chinesen in der Region Donezk bekanntgegeben. Am Mittwoch legte er nach und erklärt, Kiew habe Informationen über 155 Chinesen, die für Russland im Einsatz seien. "Peking ist sich dessen bewusst", warf er dabei der chinesischen Regierung vor. (Quelle: AFP)
09:49 Uhr | Ukraine meldet Angriff von 145 russischen Drohnen
Russland hat ukrainischen Angaben zufolge in der Nacht die Ukraine mit 145 Drohnen angegriffen. Wie die ukrainische Luftwaffe mitteilte, konnten 85 Drohnen abgeschossen und 49 weitere unschädlich gemacht werden. Was mit den übrigen elf Drohnen passierte, blieb zunächst unklar. Zuvor hatten die ukrainischen Behörden über Drohnenangriffe auf Kiew und Mykolajiw berichtet, bei denen mehrere Menschen verletzt worden seien.
Das russische Verteidigungsministerium meldete 48 ukrainische Drohnen, die über russischem Gebiet zerstört worden seien. Die meisten hätten die Regionen Brjansk, Kursk und Kaluga zum Ziel gehabt, weitere unter anderem Moskau und Belgorod. (Quelle: Reuters)
04:38 Uhr | "Koalition der Willigen" trifft sich im Nato-Hauptquartier in Brüssel
Unterstützerstaaten der Ukraine kommen heute im Nato-Hauptquartier in Brüssel zusammen. An dem Treffen der sogenannten Koalition der Willigen nehmen auf Einladung Frankreichs und Großbritanniens 33 Staaten teil. Aus Deutschland wird der geschäftsführende Verteidigungsminister Boris Pistorius erwartet.
Bei den Beratungen geht es um die Frage, wie ein möglicher Waffenstillstand in der Ukraine notfalls auch ohne die USA abgesichert werden kann. Im Gespräch ist unter anderem, europäische Soldaten an der ukrainischen Westgrenze zu stationieren. Russland hat das als Bedrohung seiner Sicherheit stets abgelehnt.
Die "Koalition der Willigen" war im März als Reaktion auf den Eklat zwischen US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus ins Leben gerufen worden. Das Treffen in Brüssel ist das vierte in diesem Format. (Quelle: AFP, dpa)
04:15 Uhr | Luftwaffe trainiert mit Nato-Partnern für russischen Angriff auf Bündnisgebiet
Die deutsche Luftwaffe trainiert gemeinsam mit Nato-Partnern für das Szenario eines russischen Angriffs auf das Bündnisgebiet. Bei dem Manöver "Ramstein Flag" wird noch bis Freitag an der niederländischen Nordseeküste geübt, wie alliierte Bodentruppen im Abwehrkampf gegen Invasoren unterstützt werden könnten.
Zuvor standen bereits Trainingseinheiten zur Verteidigung des Bündnisgebiets gegen Luftangriffe sowie zum Ausschalten von gegnerischen Flugabwehrstellungen auf dem Programm. Deutschland hat für die Übung acht Eurofighter des Taktischen Luftwaffengeschwaders 71 "Richthofen" auf den niederländischen Luftwaffenstützpunkt Leeuwarden geschickt. Insgesamt sind nach Nato-Angaben mehr als 90 Flugzeuge, Hubschrauber und Drohnen an "Ramstein Flag" beteiligt. (Quelle: dpa)
00:21 Uhr | Russischer Drohnenangriff auf Kiew
Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist erneut Ziel eines russischen Drohnenangriffs geworden. Wie Bürgermeister Vitali Klitschko auf Telegram mitteilte, lösten Trümmer abgeschossener Drohnen einen Brand aus. Zahlreiche Rettungskräfte seien im Einsatz. Russland bestätigte die Angriffe bislang nicht. (Quelle: Reuters)
00:00 Uhr | Ukraine-News von Donnerstag, 10. April 2025
Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Lauf des Tages.
Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. All das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 09. April 2025 | 06:00 Uhr