
Ukraine-News | 9. April Ukraine: Russische Offensive auf Charkiw und Sumy hat "faktisch" begonnen
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09. April 2025, 20:14 Uhr
Die Ukraine-News von Mittwoch, 9. April 2025, sind beendet.
Ukraine-News von Mittwoch, 9. April 2025
- Selenskyj: Peking wusste von Rekrutierung chinesischer Soldaten
- Russische Offensive offenbar begonnen
- Luftverkehr im Süden Russlands nach Drohnenangriffen unterbrochen
- Verletzte bei Drohnen-Angriffen auf Dnipro und Charkiw
- Nachrichten und Podcasts zum Ukraine-Krieg
20:14 Uhr | Bericht: Chinese zahlt, um gegen Ukraine zu kämpfen
Ein kürzlich bei Kämpfen in der Ukraine gefangengenommener chinesischer Staatsbürger hat ukrainischen Angaben zufolge umgerechnet mehr als 3.100 Euro bezahlt, um russischer Soldat zu werden. Er sei durch die Aussicht auf den russischen Pass motiviert worden, berichtete das Onlineportal "Ukrajinska Prawda" unter Berufung auf die Pressestelle der Armeegruppierung im Abschnitt Luhansk. Nach Russland reiste er demzufolge als Tourist ein. Die russische Armee zahlt üblicherweise ein Handgeld von umgerechnet mehreren Tausend Euro, um neue Soldaten anzuwerben. China dementierte den Vorwurf, Russland neue Soldaten zu vermitteln. (Quelle: dpa)
20:11 Uhr | Selenskyj: Peking wusste von Rekrutierung chinesischer Soldaten
Nach den Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj kämpfen zahlreiche chinesische Staatsangehörige für Russland in der Ukraine und Peking ist sich dessen bewusst. "Das 'chinesische' Problem ist ernst. Es gibt 155 Personen mit Namen und Passangaben, die auf ukrainischem Gebiet gegen die Ukrainer kämpfen", sagte Selenskyj vor Journalisten und fügte hinzu: "Peking ist sich dessen bewusst." Allerdings sei nicht bekannt, ob Peking "einen Befehl" dafür erteilt habe. "Wir sagen nicht, dass jemand einen Befehl gegeben hat, wir haben keine solchen Informationen", sagte Selenskyj. Peking hatte zuvor die Vorwürfe aus Kiew, wonach noch viele weitere Chinesen an der Seite Russlands kämpfen, als "völlig haltlos" zurückgewiesen. (Quelle: AFP)
17:03 Uhr | Kein Bürgergeld für neue Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine
Neue Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine sollen kein Bürgergeld mehr bekommen, sondern die geringeren Leistungen für Asylbewerber. Darauf haben sich CDU, CSU und SPD bei ihren Koalitionsverhandlungen verständigt. In ihrem Koalitionsvertrag, der von den Parteien vor der Unterzeichnung noch abschließend gebilligt werden muss, heißt es wörtlich: "Flüchtlinge mit Aufenthaltsrecht nach der Massenzustrom-Richtlinie, die nach dem 01.04.2025 eingereist sind, sollen wieder Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz erhalten, sofern sie bedürftig sind." (Quelle: dpa)
16:30 Uhr | Politikwissenschaftler: Keine Anzeichen, dass Russland NATO-Territorium angreift
In Deutschland geht die Angst um, dass Russland nach der Ukraine auch NATO-Gebiete angreifen könnte. Im Interview mit dem MDR erklärt der Politikwissenschaftler Prof. Johannes Varwick, dass er keine Anzeichen dafür sieht, dass Russland NATO-Territorium angreifen kann oder will. Die derzeitige Panikstimmung hält er für "überzogen". Gleichzeitig brauche Deutschland eine "starke und handlungsfähige Bundeswehr". Aber: "Immer mehr Rüstung und Militär allein werden nicht helfen", sagt Varwick. (Quelle: MDR)
Das Interview zum Nachlesen:
14:41 Uhr | Russland betrachtet fremde Truppen in Ukraine als Bedrohung
Russland wird nach Angaben von Außenamtssprecherin Maria Sacharowa alle ausländischen Truppen in der Ukraine als Bedrohung seiner Sicherheit betrachten. "Das birgt das Risiko direkter Kampfhandlungen zwischen den Teilnehmern (...) aus einzelnen Nato-Ländern und damit des gesamten Bündnisses und unserem Land."
Sacharowa bekräftigte damit die russische Haltung angesichts der Überlegungen westlicher Ukraine-Unterstützer, ob eine Truppenentsendung auch ohne Zustimmung Moskaus möglich wäre. "In der Praxis bedeutet das, dass diese Länder zur Konfliktpartei aufseiten des Kiewer Regimes werden", warnte sie nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Tass. (Quelle: dpa)
14:26 Uhr | Syrskyj: Russische Offensive hat "faktisch" begonnen
Die russische Armee hat nach Angaben des ukrainischen Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj "faktisch" eine Offensive auf die Gebiete Sumy und Charkiw begonnen. "Wir beobachten bereits fast eine Woche nahezu eine Verdopplung der Angriffe des Gegners an allen Hauptabschnitten", sagte Syrskyj dem Onlineportal lb.ua. Das russische Ziel sei dabei weiter, eine Pufferzone entlang der russisch-ukrainischen Grenze in den Gebieten Charkiw, Sumy und Tschernihiw zu schaffen.
Russlands Präsident Wladimir Putin hatte dies zuvor mehrfach öffentlich geäußert. Syrskyj zufolge erhöht die russische Seite ihre Präsenz entlang der Frontlinie jeden Monat um 8.000 bis 9.000 Soldaten. Putin hatte im vergangenen Jahr das russische Truppenkontingent entlang der Front mit knapp 700.000 angegeben. (Quelle: dpa)
14:19 Uhr | EU gewährt der Ukraine Kredite für Wiederaufbau der Infrastruktur
Die EU hat ihre Unterstützung der Ukraine beim Wiederaufbau und der Modernisierung ihrer Infrastruktur ausgebaut. Am Rande eines Treffens des europäisch-ukrainischen Assoziationsrats in Brüssel unterzeichneten beiden Seiten mehrere Abkommen über Kredite der Europäischen Investitionsbank (EIB) für die Wiederherstellung der ukrainischen Wasserversorgung, Fernwärme und weiterer kritischer Infrastruktur. Zudem wurde ein Abkommen über die Beteiligung an Teilen des EU-Weltraumprogramms wie dem Erdbeobachtungsprogramm Copernicus unterzeichnet. (Quelle: AFP)
14:16 Uhr | Estland schafft Wahlrecht für russische Minderheit ab
Estland schließt Angehörige der russischen Minderheit und andere Nicht-EU-Bürger von der Teilnahme an Kommunalwahlen aus. Präsident Alar Karis unterzeichnete eine entsprechende Verfassungsänderung, die Ende März vom Parlament des baltischen Staates mit großer Mehrheit beschlossen worden war. Das Präsidialamt erklärte, der Ausschluss von Drittstaatsangehörigen von den Kommunalwahlen solle "die Einheit der estnischen Gesellschaft schützen". Die von der Verfassungsänderung betroffenen Menschen, darunter 80.000 Russen, sollten sich aber nicht ausgeschlossen fühlen, so Karis. Estland hat etwa 1,3 Millionen Einwohner. Rund 300.000 von ihnen sind Russen, von denen 2021 knapp 60 Prozent die russische Staatsbürgerschaft besaßen. (Quelle: AFP)
13:50 Uhr | Britischer Feuerwehr-Konvoi mit Ukraine-Hilfe in Erfurt
Zum sechsten Mal hat ein britischer Konvoi mit humanitärer Hilfe für die Ukraine Halt in Erfurt gemacht. Wie die Stadt mitteilte, bringt der am Dienstag in der Thüringer Landeshauptstadt eingetroffene Konvoi Ausrüstung wie Fahrzeuge, Helme und Schutzkleidung für Feuerwehren in die Ukraine. Insgesamt sind 120 britische Feuerwehrleute mit 32 Fahrzeugen von Südengland in die Ukraine unterwegs. Die britische Wohltätigkeitsorganisation Fire Aid stellt seit März 2022 zusammen mit dem Nationalen Rat der Feuerwehren der Ukraine kostenlos ausrangierte Feuerwehrfahrzeuge zur Verfügung. (Quelle: MDR Thüringen)
13:02 Uhr | Kreml lehnt Kommentar zu chinesischen Kämpfern ab
Das russische Präsidialamt lehnt einen Kommentar zu angeblichen chinesischen Kämpfern in der Ukraine ab. "Ich kann mich zu diesen Informationen in keiner Weise äußern", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow.
12:35 Uhr | Peking sieht keine Belege für Chinesen im russischen Militär
China weist Aussagen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj als haltlos zurück, wonach chinesische Soldaten für Russland in der Ukraine kämpfen. Außenamtssprecher Lin Jian sagte in Peking, es gebe keine Grundlage für diese Behauptung. Die chinesische Regierung habe ihre Bürger stets aufgefordert, sich von Gebieten mit bewaffneten Konflikten fernzuhalten und sich nicht an militärischen Aktionen der einen oder anderen Seite zu beteiligen, sagte er. China habe sich diplomatisch um Frieden bemüht.
Zuvor hatte der ukrainische Präsident Selenskyj auf Telegram erklärt, dass die Ukraine zwei in der russischen Armee kämpfende chinesische Staatsbürger gefangen genommen habe. Dazu veröffentlichte er auch ein Video mit Bildern eines der angeblich Gefangenen. Die Gefangennahme soll im ostukrainischen Gebiet Donezk erfolgt sein. Im Januar meldete die Ukraine bereits die Gefangennahme von Soldaten aus Nordkorea im ukrainischen Gebiet Kursk. (Quellen: dpa, Reuters)
11:13 Uhr | Russland wirft Ukraine erneut Angriffe auf Energieanlagen vor
Die Ukraine hat nach Angaben Russlands erneut Energieanlagen attackiert. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, erklärte, täglich werde die russische Energieversorgung angeggriffen. Damit verstoße die Ukraine gegen ein von den USA vermitteltes 30-tägiges Moratorium. (Quelle: Reuters)
08:25 Uhr | Luftverkehr im Süden Russlands nach Drohnenangriffen unterbrochen
Im Süden Russlands ist der Luftverkehr wegen ukrainischer Drohnenangriffe unterbrochen worden. Das teilten russische Behörden mit. Das Verteidigungsministerium in Moskau erklärte im Kurznachrichtendienst Telegram, es seien 158 Drohnen abgefangen worden, darunter 29 über der südlichen Region Rostow.
In der dort gelegenen Stadt Aksai seien die Bewohner von 48 Wohnungen in Sicherheit gebracht worden. Grund sei eine nicht detonierte Drohne, teilt der Gouverneur der Region mit. Von ukrainischer Seite lag zunächst keine Stellungnahme vor. (Quelle: Reuters)
01:12 Uhr | Auch Russland berichtet von Drohnenangriffen
Nach mehreren Nächten Pause startete auch die Ukraine nach russischen Angaben wieder eine größere Zahl von Kampfdrohnen. Die Ziele und Auswirkungen dieser Angriffe waren nicht sofort klar. Das russische Militär teilte mit, über den Gebieten Rostow, Woronesch, Pensa, über der Halbinsel Krim, dem Schwarzen Meer und dem Asowschen Meer seien ukrainische Drohnen abgefangen worden.
Nach dem Drohnenangriff auf die ukrainische Großstadt Charkiw hat Bürgermeister Ihor Terechow die Zahl der Verletzten von drei auf zwei korrigiert. In Dnipro stieg die Zahl der Verletzten nach einem Bericht des Rundfunksenders Suspilne dagegen auf 14 an. (Quelle: dpa)
00:05 Uhr | Verletzte bei Drohnen-Angriffen auf Dnipro und Charkiw
Russland hat die beiden ukrainischen Städte Dnipro und Charkiw örtlichen Vertretern zufolge mit Drohnen angegriffen. Bei dem Angriff auf Dnipro seien sechs Menschen verletzt worden, der Zustand einer Frau sei ernst, teilt Serhij Lysak, Gouverneur der Oblast Dnipropetrowsk auf Telegram mit. Es seien Häuser und Autos beschädigt worden und Feuer ausgebrochen.
In Charkiw seien mehrere Explosionen zu hören gewesen, teilt Bürgermeister Ihor Terechow mit. Es seien drei Menschen verletzt worden. Die zweitgrößte Stadt der Ukraine wurde in der vergangenen Woche fast täglich angegriffen. (Quelle: Reuters)
00:00 Uhr | Ukraine-News von Mittwoch, 9. April 2025
Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Lauf des Tages.
Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. All das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 09. April 2025 | 06:00 Uhr