Ukraine-News Nach Drohnenangriff: Explosionen in Munitionslager auf der Krim

22. Juli 2023, 22:15 Uhr

22:15 Uhr | Polen eröffnet Leopard-Reparaturzentrum

Polen hat nach eigenen Angaben ein Zentrum zur Instandsetzung von Panzern aus der Ukraine eröffnet. Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak twitterte, die Einrichtung in der Stadt Gleiwitz habe den Betrieb aufgenommen. Die ersten beiden Kampfpanzer vom deutschen Typ Leopard seien dort eingetroffen.

Deutschland hatte zuletzt erklärt, Gespräche über ein gemeinsam mit der Regierung in Warschau geplantes Panzer-Reparaturzentrum in Polen seien ergebnislos beendet worden.

21:17 Uhr | Ukraine bestätigt Drohnen-Angriff auf Krim

Die Ukraine hat einen Angriff auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim bestätigt. Der Angriff habe auf "militärische Einrichtungen" gezielt und sei von den ukrainischen Streitkräften ausgeführt worden, teilte eine Quelle innerhalb der ukrainischen Armee mit. Der von Moskau eingesetzte Krim-Gouverneur Sergej Aksjonow hatte zuvor mitgeteilt, dass durch einen ukrainischen Drohnenangriff ein Munitionslager explodiert sei. Danach sei in der Region Krasnogwardeiskoje auf der Krim eine Evakuierung im Umkreis von fünf Kilometern um das Lager beschlossen worden.

16:50 Uhr | Russischer Medienvertreter in der Ukraine getötet

Ein russischer Militärkorrespondent ist nach offiziellen Angaben aus Moskau im Kampfgebiet im Süden der Ukraine ums Leben gekommen. Das Verteidigungsministerium teilte mit, durch Beschuss mit Streumunition vonseiten der ukrainischen Streitkräfte hätten vier Journalisten unterschiedlich schwere Verletzungen erlitten. Der Korrespondent der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti sei auf dem Weg zum Feldlazarett seinen Verwundungen erlegen.

Später wurde ein Kameramann der Deutschen Welle durch russischen Beschuss verletzt. Er erlitt nach Angaben des Senders Splitterverletzungen durch russische Streumunition. Der Beschuss sei überraschend auf einem ukrainischen Truppenübungsplatz erfolgt.

16:26 Uhr | Polen bestellt russischen Botschafter ein

Polen hat den russischen Botschafter ins Außenministerium in Warschau einbestellt. Vizeaußenminister Pawel Jablonski sagte, dies sei nach "provokativen Äußerungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin sowie Drohungen und anderen unfreundlichen Handlungen der Russischen Föderation gegenüber Polen und unseren Verbündeten" erfolgt. Die Grenzen zwischen den Ländern seien absolut unantastbar und Polen sei gegen jegliche Revision dieser Grenzen. Putin hatte Polen am Freitag bezichtigt, "revanchistische Pläne" zu haben und Gebiete in der Westukraine zurückerobern zu wollen.

12:45 Uhr | Nach Drohnenangriff: Explosionen in Munitionslager auf der Krim

Auf der Schwarzmeer-Halbinsel Krim ist nach russischen Angaben ein Munitionslager in Brand geraten. Der von Moskau eingesetzte Gouverneur Sergej Aksjonow machte dafür einen ukrainischen Drohnenangriff verantwortlich. Nach ersten Erkenntnissen gebe es keine Toten oder Verletzten, erklärte er. Anliegende Ortschaften seien aus Sicherheitsgründen evakuiert worden. Außerdem habe man den Bahnverkehr eingestellt. Der Vorfall ereignete sich demnach im Landkreis Krasnogwardejsk nördlich von Simferopol im zentralen Teil der Krim. In sozialen Netzwerken kursieren Videos, die einen Großbrand dokumentieren. Auf einigen Videos sind auch Detonationen zu hören. Zunächst war von einem Angriff auf ein Treibstofflager die Rede.

11:35 Uhr | Gouverneur wirft Ukraine Einsatz von Streumunition in Russland vor

Der Gouverneur der russischen Grenzregion Belgorod hat der Ukraine den Einsatz von Streumunition auf russischem Staatsgebiet vorgeworfen. Regionalgouverneur Wjatscheslaw Gladkow teilte am Samstag im Onlinedienst Telegram mit, die ukrainische Armee habe am Freitag "21 Artilleriegeschosse und drei Ladungen Streumunition auf den grenznahen Ort Schurawlewka geschossen". Die Munition sei von einem Mehrfach-Raketenwerfer abgeschossen worden. Opfer oder Sachschäden habe es keine gegeben.

Insgesamt berichtete Gladkow von Angriffen auf 13 Ortschaften in seiner Region. Streumunition kam demnach aber nur in Schurawljowka zum Einsatz. In drei der angegriffenen Siedlungen gebe es Schäden an Häusern und Fahrzeugen sowie an einer Stromleitung.

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Update 11:31 Uhr | Krim-Brücke wieder frei für Autoverkehr

Der Straßenverkehr auf der Krim-Brücke ist nach Angaben der russischen Behörden nach einer kurzen Unterbrechung wieder aufgenommen worden. Das teilen die Behörden auf einem amtlichen Telegram-Kanal mit. Ein Grund für die Straßensperrung wurde nicht genannt. Am Montag war die Brücke nach einem Angriff, bei dem zwei Menschen getötet wurden, für den Autoverkehr gesperrt worden. Die Brücke war bereits im Oktober 2022 durch einen Anschlag beschädigt worden.

10:49 Uhr | Russland: Ukrainischer Drohnenangriff auf Krim

Die Ukraine hat nach russischen Angaben die annektierte Halbinsel Krim erneut mit Drohnen angegriffen. Wie der von Russland eingesetzte Gouverneur, Sergej Axjonow, mitteilte, ist die Infrastruktur im Bezirk Krasnohwardijske im Zentrum der Krim Ziel des Angriffs gewesen. Weitere Einzelheiten nannte er nicht. Es seien Einsätzkräfte vor Ort, um mögliche Folgen zu beseitigen.

08:57 Uhr | China fordert Russland und Ukraine zu Lösung im Getreidestreit auf

China hat nach dem russischen Ausstieg aus dem Getreideabkommen mit der Ukraine beide Seiten zu einer raschen Wiederaufnahme der Exporte aufgerufen. Chinas stellvertretender Ständiger Vertreter bei den Vereinten Nationen, Geng Shuang, forderte am Freitag (Ortszeit) im UN-Sicherheitsrat eine baldige Wiederaufnahme der Ausfuhren von Getreide und Düngemitteln aus Russland und der Ukraine. Peking hoffe, dass die Betroffenen mit den zuständigen UN-Gremien zusammenarbeiteten, um eine ausgewogene Lösung für die berechtigten Anliegen aller Parteien zu finden. Das sei notwendig, um die internationale Ernährungssicherheit zu gewährleisten.

08:39 Uhr | Mindestens vier Tote bei russischem Beschuss im Gebiet Donezk

Durch russische Angriffe auf eine Ortschaft im Osten der Ukraine sind nach offiziellen Angaben mindestens vier Menschen ums Leben gekommen. Wie die Staatsanwaltschaft am Samstag mitteilte, wurden am Freitagabend Fliegerbomben des Typs Fab-250 auf die Ortschaft Nju-Jork im Donbass-Gebiet abgeworfen. Drei Zivilisten seien mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht worden. Es wird befürchtet, dass die Zahl der Opfer weiter steigt. Die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen wegen Kriegsverbrechen ein.

Zudem meldeten die Behörden des Gebiets Dnipropetrowsk drei Verletzte durch russischen Artilleriebeschuss in Nikopol. Die Stadt liegt am Ufer des Flusses Dnipro auf der gegenüberliegenden Seite des von russischen Truppen besetzten Atomkraftwerks Saporischschja.

04:50 Uhr | Selenskyj bezeichnet Krim-Brücke als legitimes militärisches Ziel

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht die Krim-Brücke nach eigenen Angaben als "feindliche Anlage", die zerstört werden muss. Die Brücke, die das russische Festland mit der von Russland besetzten Schwarzmeer-Halbinsel Krim verbindet, sei "nicht nur eine logistische Straße", sagte Selenskyj in einer Video-Schalte bei einer Sicherheitskonferenz in Aspen im US-Bundesstaat Colorado. Vielmehr handle es sich um die Straße, die benutzt werde, um den russischen Angriffskrieg jeden Tag mit Munition zu versorgen. Das führe zu einer Militarisierung der Krim. Und jedes Ziel, das Krieg und nicht Frieden bringe, müsse neutralisiert werden, sagte der Präsident weiter.

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02:35 Uhr | Russische Schwarzmeerflotte übt nach Aus des Getreidedeals mit scharfer Munition

Nach dem Aus des Getreideabkommens hat Russland nach eigenen Angaben im Schwarzen Meer eine Marineübung mit scharfer Munition abgehalten. Das Verteidigungsministerium erklärte, die Schwarzmeerflotte habe ein Ziel mit Antischiffraketen beschossen und zerstört. Nach ukrainischen Angaben griff die russische Armee außerdem wieder die Hafenstadt Odessa an. Dabei wurden Silos mit Gerste und Erbsen zerstört.

Der Weltsicherheitsrat kritisierte das russische Vorgehen im Schwarzen Meer scharf. Es seien bereits 60.000 Tonnen Getreide vernichtet worden, davon hätten nach UN-Angaben mehr als 270.000 Menschen für ein Jahr ernährt werden können.

01:05 Uhr | Polen bestellt russischen Botschafter ein

Nach lobenden Worten des russischen Präsidenten Wladimir Putin über den sowjetischen Diktator Josef Stalin im Zusammenhang mit Polen hat dessen Ministerpräsident Mateusz Morawiecki diplomatischen Protest angekündigt. Der russische Botschafter werde ins Außenministerium einbestellt, twitterte Morawiecki. "Stalin war ein Kriegsverbrecher, schuldig des Todes hunderttausender Polen."

Putin hatte die westlichen Landesteile Polens, die früher zum Deutschen Reich gehörten, als Geschenk Stalins an Polen bezeichnet. Zudem hatte er Polen unterstellt, Ansprüche auf früher polnische Gebiete zu erheben, die die Sowjetunion damals ihren Teilrepubliken Belarus und Ukraine zugeschlagen hatte.

00:25 Uhr | Unesco: Seit Kriegsbeginn 270 ukrainische Kulturstätten beschädigt

Die Unesco hat russische Angriffe auf die Altstadt der ukrainischen Hafenstadt Odessa verurteilt, die zum Weltkulturerbe gehört. Nach ersten Erkenntnissen seien bei den Angriffen in der Nacht zum Donnerstag auch mehrere Museen im historischen Zentrum Odessas beschädigt worden, darunter das Archäologische Museum, das Marinemuseum und das Literaturmuseum, teilte die UN-Kulturorganisation in Paris mit.

Nur zwei Wochen nach der Zerstörung eines Gebäudes im historischen Zentrum von Lwiw, das ebenfalls zum Weltkulturerbe gehört, sei auch das Kulturzentrum für Volkskunst und Kunsterziehung in der ukrainischen Stadt Mykolajiw zertört worden, beklagte die Unesco. Sie rief dazu auf, alle Angriffe auf geschützte Kulturgüter zu stoppen. Der russische Angriffskrieg stelle "eine wachsende Bedrohung für die ukrainische Kultur dar".

Seit dem Beginn der russischen Invasion am 24. Februar 2022 stellte die Organisation nach eigenen Angaben Schäden an 270 ukrainischen Kulturstätten fest.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Samstag, 22. Juli 2023

Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.

Berichterstattung zum Ukraine-Krieg Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter vor Ort sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum überprüft werden können.

Was tun, Herr General? - Der Podcast zum Ukraine-Krieg

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Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 22. Juli 2023 | 06:00 Uhr

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