ein zerstörtes Gebäude
In der Ostukraine sind fünf Tote aus den Trümmern eines Hauses geborgen worden. Dem ukrainischem Militärgouverneur zufolge warf Russland eine Fliegerbombe auf ein dreistöckiges Gebäude im Ort Nju Jork in Donezk. Bildrechte: IMAGO/SOPA Images

Ukraine-News Fünf Leichen aus Trümmern eines Hauses im Osten der Ukraine geborgen

27. Januar 2024, 21:54 Uhr

Diese Ukraine-News vom Samstag, 27. Januar 2024 sind beendet.

Ukraine-News vom Samstag, 27. Januar 2024

Upate 21:54 Uhr | Neue russische Drohnen- und Raketenangriffe auf die Ukraine

Russland hat die Ukraine wieder mit Raketen- und Drohnenangriffen überzogen. "Feindliche Drohnen haben das Gebietszentrum attackiert", schrieb der Militärgouverneur der südukrainischen Region Saporischschja, Jurij Malaschko, am späten Samstagabend auf Telegram. Dabei sei ein Infrastrukturobjekt getroffen worden. Nähere Angaben machte er nicht. Raketenangriffe meldete die zentralukrainische Region Poltawa.

Einen Einschlag habe es in einem Industrieobjekt in Krementschuk gegeben, schrieb Militärgouverneur Filip Pronin. Dadurch sei ein Feuer ausgebrochen. Die Löscharbeiten dauerten Behördenangaben zufolge an. Zu möglichen Opfern gab es zunächst keine Informationen.

Update 21:40 Uhr | Nach Flugzeugabsturz in Russland: Kiew will Leichen sehen

Ein Mann hockt vor den Trümmern einer abgestürzten Ilyushin Il-76.
Ein Mann hockt vor den Trümmern einer abgestürzten Ilyushin Il-76. Bildrechte: picture alliance/dpa/Russian Investigative Committee | Russian Investigative Committee

Der Absturz des russischen Militärflugzeugs Il-76 wirft nach Ansicht der ukrainischen Führung trotz der Veröffentlichung erster Bilder durch Moskau weiter viele Fragen auf. "Das liegt vor allem daran, dass sie (die Russen) nicht das mit Leichen und Überresten übersäte Feld gezeigt haben, das sie hätten zeigen müssen, um der Ukraine die größtmögliche Schuld zuzuweisen", sagte der Chef des Militärgeheimdienstes HUR, Kyrylo Budanow, am Samstag im ukrainischen Fernsehen. Daher sei weiter unklar, ob tatsächlich wie von Moskau behauptet Dutzende gefangene ukrainische Soldaten an Bord der Maschine gewesen seien.

21:32 Uhr | Selenskyj sieht weiter internationale Unterstützung für Kiew

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht trotz der aktuellen Probleme bei den Waffenlieferungen keine Kriegsmüdigkeit bei den internationalen Partnern seines Landes. "Trotz verschiedener Herausforderungen und vieler Schwierigkeiten ist es der Ukraine gelungen, die internationale Aufmerksamkeit für unseren, den ukrainischen Unabhängigkeitskampf zu bewahren", sagte er am Samstag in seiner täglichen Videoansprache.

Bei einer Bilanz des vergangenen Monats hob er besonders das Sicherheitsabkommen mit Großbritannien als Erfolg hervor. Das Abkommen hatte Selenskyj vor zwei Wochen mit dem britischen Premier Rishi Sunak bei dessen Besuch in Kiew unterzeichnet. Diese Vereinbarung sei nun Vorbild für Sicherheitsabkommen mit anderen Ländern.

21:13 Uhr | Fünf Leichen aus Trümmern eines Hauses im Osten der Ukraine geborgen

Im Osten der Ukraine sind nach Angaben der Behörden fünf Tote aus den Trümmern eines Wohnhauses geborgen worden. "Ich erinnere daran, dass die Russen am 15. Januar eine gelenkte Fliegerbombe auf ein dreistöckiges Gebäude in Nju Jork abgeworfen haben - dabei wurden drei Menschen verletzt und fünf unter den Trümmern verschüttet", schrieb der Militärgouverneur des ukrainisch kontrollierten Teils im Gebiet Donezk, Wadym Filaschkin, am Samstag auf Facebook. Die Bergungsarbeiten hätten zwei Wochen gedauert.

Die Ortschaft Nju Jork liegt auf ukrainisch kontrolliertem Gebiet direkt hinter der Frontlinie gegenüber der Industriestadt Horliwka, die bereits seit 2014 von russischen Kräften kontrolliert wird. Im Gegensatz zu vielen anderen Frontabschnitten ist es dem russischen Militär an dieser Stelle bislang nicht gelungen, die Ukrainer zurückzudrängen.

Allerdings wurde die Ortschaft durch den andauernden Beschuss schwer zerstört. Unterdessen wurde der Tod eines weiteren Opfers, eines 13-jährigen Mädchens im Gebiet Charkiw, bekannt. Die ukrainische Teenagerin war vor zehn Tagen beim Beschuss der Ortschaft Malyj Burluk mit Fliegerbomben schwer verletzt worden und ins Koma gefallen. Nun sei sie im Krankenhaus gestorben, teilte der Militärgouverneur von Charkiw, Oleh Synjehubow am Samstag mit.

20:00 Uhr | Ukraine und Litauen vereinbaren Kooperation bei Drohnenproduktion

Die Ukraine und Litauen haben die gemeinsame Produktion von Drohnen besprochen. Ein Großteil seines Gesprächs mit seinem litauischen Amtskollegen Gabrielius Landsbergis sei diesem Thema gewidmet gewesen, sagte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba am Samstag auf einer gemeinsamen Pressekonferenz der beiden in Kiew. "Litauen hat die Technologien, wir haben die Möglichkeit, die Zusammenarbeit auszubauen, und das war das Schlüsselthema." Daneben seien auch der Weg der Ukraine in die Nato, weitere Militärhilfen für das Land und Sanktionen gegen Kriegsgegner Russland besprochen worden.

19:40 Uhr | Aus Russland eingedrungene Soldaten töten ukrainische Dorfbewohner

Russische Soldaten sind nach ukrainischen Behördenangaben von Russland aus in ein ukrainisches Grenzdorf eingedrungen und haben zwei Einwohner erschossen. Die Soldaten hätten am Samstagmorgen bei einer "Sabotage- und Aufklärungsmission" einen Mann und eine Frau im Dorf Andrijiwka "brutal erschossen", teilte die Verwaltung der ukrainischen Region Sumymit. Gouverneur Wolodymyr Artjuch rief alle Bewohner des Grenzgebiets erneut auf, ihre Dörfer zu verlassen.

Anrijiwka liegt etwa vier Kilometer von der Grenze zur russischen Region Kursk entfernt. Es befindet sich innerhalb einer fünf Kilometer breiten Grenzzone. Die Bewohner wurden von den ukrainischen Behörden bereits in der Vergangenheit aufgefordert, sich vor russischen Angriffen in Sicherheit zu bringen.

14:46 Uhr | Kiew: Russland erhöht Angriffe auf Ukraine

Nach ukrainischen Informationen hat das russische Militär in den vergangenen Tagen seine Angriffe auf Orte in der Ukraine verstärkt. Das schrieb der für den Frontabschnitt im Süden und Südosten der Ukraine zuständige General Alexander Tarnawskyj am Samstag auf seinem Telegram-Kanal. Den zweiten Tag in Folge führe Russland 50 Kampfhandlungen aus, so Tarnawskyj. Dabei habe auch die Zahl der Luftangriffe zugenommen.

Die von Tarnawskyj genannten Zahlen beziehen sich offenbar auf den südlichen Teil des Gebietes Donezk. Explizit erwähnte er Schläge gegen die dort gelegenen frontnahen Städte Myrnohrad und Nowohrodiwka, die am Vortag mit umfunktionierten Luftabwehrraketen beschossen wurden.

08:42 Uhr | Rheinmetall-Chef lobt Tempo bei Umsetzung von Rüstungsbeschaffung

Der Rüstungskonzern Rheinmetall ist zufrieden mit der von der Bundesregierung ausgerufenen Zeitenwende und lobt die schnelleren Beschaffungsprozesse. Zu "Bild" sagt der Vorstandsvorsitzende Armin Papperger, in der militärischen Beschaffung habe sich sehr viel zum Guten verändert. Der Kanzler, der Verteidigungsminister und die Spitze des Beschaffungsamtes hätten alle Hebel in Bewegung gesetzt.

Alleine Rheinmetall habe im vergangenen Jahr von der Bundesregierung Aufträge beziehungsweise Rahmenverträge in Höhe von mehr als zehn Milliarden Euro bekommen für die Bundeswehr und die Ukraine. Im laufenden Jahr werde sich diese Summe auf mindestens 15 Milliarden Euro erhöhen. "Wir werden jetzt in Rekordzeit eine neue Munitionsfabrik in Deutschland bauen, um strategische Versorgungssicherheit zu schaffen."

08:39 Uhr | Streit um Grenzschutz und Ukraine-Hilfen in USA spitzt sich zu

Der Streit zwischen US-Präsident Joe Biden und den oppositionellen Republikanern um den Grenzschutz und neue Ukraine-Hilfen spitzt sich immer weiter zu. Biden rief die Republikaner dazu auf, einen Kompromiss beim Thema Grenzschutz nicht zu blockieren.

Senatoren der beiden großen Parteien ringen schon seit Wochen über Maßnahmen zur Sicherung der US-Grenze zu Mexiko. Die Republikaner haben das zur Bedingung gemacht, um von Biden geforderte neue Milliardenhilfen für die Ukraine mitzutragen. Washington ist bisher der wichtigste Unterstützer der Ukraine im Krieg gegen Russland

07:05 Uhr | Kiew kritisiert Moskaus Angaben zu Il-76-Absturz

Die Ukraine hält die von Russland zum mutmaßlichen Abschuss der militärischen Transportmaschine Il-76 bisher vorgelegten Angaben für nicht stichhaltig. Es gebe weiterhin keine Beweise dafür, dass an Bord der am Mittwoch in Belgorod abgestürzten Iljuschin tatsächlich 65 Kriegsgefangene gewesen seien, sagte der Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Kyrylo Budanow.

Einer am Freitag veröffentlichen Mitteilung des Koordinierungsstabes für den Austausch von Kriegsgefangenen zufolge stellte Russland nach langem Hinhalten eine Liste mit Namen von 65 Soldaten zur Verfügung, die für einen Austausch am 24. Januar vorgesehenen waren und in der Maschine Il-76 gesessen haben sollen.

Die Ukraine forderte eine internationale Untersuchung zu dem Absturz und dazu, "wer oder was tatsächlich in diesem Flugzeug transportiert wurde". Vermutet wird in Kiew, dass Russland die Il-76 in Wahrheit zum Transport von Raketen genutzt habe. Unter den 74 Toten waren nach russischen Angaben auch neun russische Besatzungsmitglieder.

Militärflugzeug vom Typ Il-76
Videoaufnahmen vom Militärflugzeug vom Typ Il-76. Bildrechte: picture alliance/dpa/Russian Investigative Committee/AP | Uncredited

Das russische Ermittlungskomitee hatte am Freitag Videos mit Bildern von Leichen und einem Flugzeug veröffentlicht. Die Aufnahmen zeigen Ermittler auf einem Trümmerfeld, die dort etwa einen Leichensack schließen und auch Tätowierungen auf Körperteilen zeigen. Zu sehen sind zudem ukrainische Dokumente mutmaßlicher Kriegsgefangener. Ein anderes Video zeigt auch ein Flugzeug, zu dem Transporter fahren. Laut Behörden soll das belegen, dass die ukrainischen Kriegsgefangenen die Maschine vor dem Abschuss bestiegen haben.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Samstag, 27. Januar 2024

Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Berichterstattung zum Ukraine-Krieg

Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter vor Ort sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum überprüft werden können.

Was tun, Herr General? - Der Podcast zum Ukraine-Krieg

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Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 27. Januar 2024 | 06:00 Uhr

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