Russischer Angriff auf Ukraine Ticker vom Mittwoch: Angriff auf Kinderklinik in Mariupol
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09. März 2022, 23:52 Uhr
Die Ukraine wirft Russland mit der Bombardierung eines Kinderkrankenhauses in Mariupol ein weiteres Kriegsverbrechen vor. Die Evakuierung von Menschen aus belagerten Städten in der Ukraine ist weiterhin schwierig. Die EU-Staaten haben sich auf eine Ausweitung der Sanktionen gegen Russland und dessen Partnerland Belarus verständigt. Alle Entwicklungen zum Ukraine-Krieg im Ticker.
Die Berichterstattung aus der Ukraine ist derzeit schwierig, da wegen der Kämpfe kaum noch unabhängige Medienvertreter im Land sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum unabhängig verifiziert werden können.
- In Mariupol hat die russische Armee nach ukrainischen Angaben eine Kinderklinik angegriffen.
- Forderung nach Gas-Lieferstopp über Nord Stream 1.
- Die Evakuierung von Menschen aus belagerten ukrainischen Städten ist weiterhin schwierig.
- Aktuelle Entwicklungen und Hintergründe
- Karte der Ukraine
23:52 Uhr | Kampfjets bombardieren Schytomyr
Die ukrainische Stadt Schytomyr westlich von Kiew ist nach Angaben des Bürgermeisters von russischen Kampfjets bombardiert worden. Unter anderem seien am Abend zwei Krankenhäuser in Schytomyr getroffen, darunter eine Kinderklinik, erklärte Bürgermeister Serhij Suchomlyn auf Facebook. Die Zahl der Opfer werde noch ermittelt.
Artilleriegeschosse gingen in den Abend- und Nachtstunden auch auf Vororte von Kiew und Charkiw nieder. In Charkiw sei ein Polizeirevier zerstört worden, vier Menschen seien getötet und 15 verletzt worden, teilte Serhij Bolwinow von der örtlichen Staatsanwaltschaft ebenfalls auf Facebook mit.
23:32 Uhr | Britische Außenministerin: Invasion ist "Paradigmenwechsel wie 9/11"
Die britische Außenministerin Liz Truss hat die russische Invasion in die Ukraine mit den Terroranschlägen des 11. September 2001 in den USA verglichen und den Westen zum Umdenken aufgerufen. Der russische Präsident Wladimir Putin habe nicht nur das ukrainische Volk angegriffen, sondern auch "das Fundament unserer Gesellschaften" wie Demokratie und Souveränität, sagte die britische Chef-Diplomatin.
23:30 Uhr | Habeck warnt vor dramatischen Folgen bei sofortigem Ölverzicht
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck warnt eindringlich vor dramatischen wirtschaftlichen Auswirkungen, die Deutschland bei einem sofortigen Verzicht auf russisches Öl und Gas zu erwarten hätte. "Wir können nur Maßnahmen beschließen, von denen ich weiß, dass sie nicht zu schweren wirtschaftlichen Schäden in Deutschland führen und das wäre der Fall, wenn wir jetzt sofort Öl, Kohle und Gas nicht mehr in dieses Land lassen würden."
Es gehe darum, wirtschaftliche Schäden abzuwehren, die Deutschland dann über Jahre binden und auch politisch lähmen würden. "Fünf Prozent wirtschaftlicher Einbruch – wenn es denn so käme – ist mehr als die Covid-Pandemie."
23:22 Uhr | Laut Unicef mehr als 1 Million Kinder aus der Ukraine geflüchtet
Seit dem Einmarsch der Russen sind mehr als eine Million Kinder aus der Ukraine in Nachbarländer geflüchtet. Das teilt das UN-Kinderhilfswerk Unicef mit. Mindestens 37 Kinder wurden den Angaben zufolge getötet und 50 verletzt.
23:12 Uhr | EU-Gipfel diskutiert über Ukraine-Krieg und Investitionsplan
Die 27 EU-Staats- und Regierungschefs werden morgen am Donnerstag auf einem informellen Gipfel vor allem über den Ukraine-Krieg und die Konsequenzen beraten. Auf dem Treffen in Versailles wird es nach Angaben von EU-Diplomaten etwa um die Frage weiterer EU-Sanktionen, aber auch den ukrainischen Wunsch nach einem EU-Beitritt gehen.
Während ein baldiger Beitritt als unmöglich gelte, werde eher über eine "Assoziierung plus plus" nachgedacht, sagte ein EU-Diplomat mit Hinweis auf eine engere Anbindung der Ukraine an den EU-Binnenmarkt.
22:46 Uhr | Offenbar mehr als 1.200 Tote in Mariupol
In der von russischen Streitkräften belagerten südukrainischen Hafenstadt Mariupol sind nach Angaben der örtlichen Behörden in den vergangenen neun Tagen mehr als 1.200 Zivilisten gestorben. "1207 friedliche Bewohner von Mariupol" seien während der "Blockade" der Stadt gestorben, hieß es in einem auf dem offiziellen Telegram-Kanal der Stadtverwaltung veröffentlichten Beitrag.
22:16 Uhr | Unterhändler: Russland zu keinen Konzessionen bereit
Die russische Delegation bei den Friedensverhandlungen mit der Ukraine ist nach Angaben des russischen Unterhändlers Leonid Slutsky zu keinen Konzessionen bereit. Man werde nicht in einem einzigen Punkt nachgeben, zitiert ihn die russische Nachrichtenagentur RIA.
Bislang gab es drei Verhandlungsrunden zwischen Russland und der Ukraine. Am Donnerstag sprechen erstmals seit Ausbruch der Kämpfe die beiden Außenminister Sergej Lawrow und Dmytro Kubela miteinander.
22:06 Uhr | IAEA beunruhigt wegen AKW Saporischschja
Die Internationale Atomenergieagentur IAEA zeigt sich besorgt wegen des Abbruchs der automatischen Datenübertragung aus dem von russischen Truppen eingenommenen Atomkraftwerk Saporischschja. Am Vortag war bereits die Verbindung mit den Überwachungsgeräten im ehemaligen ukrainischen Atomkraftwerk Tschernobyl abgebrochen. An beiden Standorten lagerten große Mengen an Atommaterial in Form von abgebrannten oder frischen Atombrennelementen, erklärte die IAEA.
22:04 Uhr | Baerbock: Balkan nicht Einfluss Russlands überlassen
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat ein stärkeres europäisches Engagement für die Länder auf dem Balkan gefordert. "Der russische Angriff auf die Ukraine ist eine Zäsur, die eindringlich zeigt: Europa muss bereit sein, strategisch in seine langfristige Sicherheit zu investieren", erklärte die Grünen-Politikerin vor ihrem Abflug zu einer mehrtägigen Reise auf den Balkan und in die Republik Moldau. Dies gelte insbesondere auch für die Beziehungen zu den Ländern des westlichen Balkan.
"Der heutige Frieden auf dem Westbalkan ist vielleicht nicht perfekt - aber er ist kostbar", betonte Baerbock. "Viele dieser Länder haben wir in den letzten Jahren enttäuscht und vernachlässigt", räumte die Ministerin ein. "In diese offene Flanke drängen Akteure wie Russland hinein, die kein Interesse an einer europäischen Zukunft haben und nicht davor zurückschrecken, ungelöste Konflikte wieder zu schüren." Sie wolle auf den Westbalkan vor allem zuhören, was die Menschen dort erwarteten – "aber auch um deutlich zu machen, dass wir diese Region im Herzen Europas nicht dem Einfluss Moskaus überlassen werden".
21:41 Uhr | Ukraine zeigt sich vor Verhandlungen mit Russland kompromissbereit
Vor neuen Verhandlungen mit Russland zeigt sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kompromissbereit. Selenskyj sagte der "Bild"-Zeitung, Ziel jedes Gesprächs sei es, den Krieg mit Russland zu beenden. Dazu sei er auch zu bestimmten Schritten bereit, solange diese kein Verrat an seinem Land seien. Allerdings müsse auch die russische Seite zu Kompromissen bereit sein. Einzelheiten wollte Selenskyj nicht nennen, solange er keinen direkten Kontakt mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin hat.
In den vergangenen Tagen hatte der ukrainische Präsident bereits signalisiert, dass er nicht mehr auf eine Nato-Mitgliedschaft besteht und zu Gesprächen über den Status der Ostukraine bereit ist. Morgen wollen sich die Außenminister der Kriegsparteien, Sergej Lawrow und Dmytro Kuleba, unter Vermittlung ihres türkischen Kollegen Mevlüt Çavuşoğlu in Antalya treffen.
21:03 Uhr | Entsetzen über Berichte zu Angriff auf Kinderklinik
Berichte über einen russischen Angriff auf eine ukrainische Kinderklinik haben im Westen Entsetzen ausgelöst. US-Präsidentensprecherin Jen Psaki nannte die Nachricht schrecklich. Solche Anwendung von militärischer Gewalt gegen Zivilisten sei barbarisch. Ähnlich äußerte sich der britische Premierminister Boris Johnson. Er schrieb bei Twitter, es gebe nur wenig, was verkommener sei als die Verletzlichen und Hilflosen ins Visier zu nehmen.
Die ukrainischen Behörden hatten erklärt, das Kinderkrankenhaus in der belagerten Stadt Mariupol sei bei einem russischen Luftangriff zerstört worden. Dabei seien mindestens 17 Menschen verletzt worden. Eine unabhängige Bestätigung dafür gibt es bislang nicht.
20:59 Uhr | Dutzende in Massengrab in Mariupol begraben
Unter anhaltender russischer Bombardierung sind in der belagerten ukrainischen Hafenstadt Mariupol in aller Eile Dutzende Tote in einem Massengrab beerdigt worden. Auf einem der alten Friedhöfe im Herzen der Stadt wurde ein tiefer, etwa 25 Meter langer Graben ausgehoben, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AP beobachtete.
Mitarbeiter des städtischen Sozialdiensts brachten 30 in Teppiche oder Säcke eingewickelte Leichen, am Dienstag waren es 40 gewesen. Auch andere Mitarbeiter der Stadt brachten Leichen an den Ort, sodass die Gesamtzahl der Bestatteten in dem Grab nicht mehr klar war. Unter den Toten befanden sich sowohl zivile Opfer als auch einige Soldaten. Einige Personen starben auch eines natürlichen Todes. Es waren keine Trauernden anwesend, keine Familien nahmen Abschied. Die Beisetzungen werden aufgrund der allgegenwärtigen Gefahr rasch durchgeführt.
20:49 Uhr | 200.000 Unterkünfte für Geflüchtete
Für die Geflüchteten aus der Ukraine stehen in Deutschland bisher rund 200.000 private und öffentliche Unterkünfte zur Verfügung. "Wir sind dabei, diese Angebote auf einer digitalen Plattform zugänglich zu machen. Diese wird sehr bald verfügbar sein", sagte Innenstaatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten".
Die Kommunen wolle der Bund nicht im Stich lassen, so die SPD-Politikerin, aber "ich kann jetzt nicht sagen, dass wir schon ein Paket haben". Städte wie Berlin, in die es derzeit besonders viele Flüchtlinge zieht, sollen weiter entlastet werden: "Die Züge müssen in den nächsten Tagen besser verteilt werden."
20:29 Uhr | Putin lehnt offenbar Angebot zur Deeskalation ab
Der russische Präsident Wladimir Putin hat nach US-Darstellung jedes Angebot zur Deeskalation abgelehnt. Er habe im Gegenteil den Militäreinsatz verstärkt, sagt US-Außenminister Antony Blinken. Man habe Putin alle möglichen Auswege angeboten. "Er ist der einzige, der entscheiden kann, ob er sie nimmt oder nicht. Bisher hat er jedes Mal, wenn sich die Gelegenheit dazu bot, das Gaspedal gedrückt und ist weitergefahren diesen schrecklichen Weg, den er eingeschlagen hat."
20:28 Uhr | Kemfert: Gaspreis steigt auch ohne Embargo
Die Energiepreise steigen nach Ansicht von Klima-Ökonomin Claudia Kemfert auch ohne ein deutsches Importverbot für russisches Öl und Gas. Kemfert sagte MDR AKTUELL, sie verstehe die Warnung von Wirtschaftsminister Robert Habeck vor sozialen Verwerfungen nicht. Sie seien sowieso schon da, weil die Preise für Öl und Gas auch ohne ein deutsches Embargo explodierten. Kemfert warnte, das Gerede von Verwerfungen könne Russland zeigen, wie es Deutschland richtig treffen könne. Man müsse vorbereitet sein, dass Moskau ernst mache und den Gashahn tatsächlich abdrehe.
19:54 Uhr | UN: Keine Massenvernichtungswaffen in der Ukraine
Die Vereinten Nationen wissen nach eigenen Angaben nichts über angeblich in der Ukraine produzierte Massenvernichtungswaffen. UN-Sprecher Stephane Dujarric sagte in New York, der Weltgesundheitsorganisation seien "keine Aktivitäten der ukrainischen Regierung bekannt, die ihren internationalen Vertragsverpflichtungen widersprechen, einschließlich chemischer oder biologischer Waffen."
Die Äußerung der UN kommt nach Vorwürfen Russlands, die Ukraine würde nukleare oder biologische Waffen entwickeln. Erst am Montag behauptete das russische Verteidigungsministerium, in der Ukraine gebe es ein Netzwerk von Bio-Laboren, die im Auftrag des US-Verteidigungsministeriums arbeiteten. Internationale Faktenchecker haben diese Behauptung allerdings längst entkräftet.
Sicherheitsexperten einer westlichen Regierung warnten wegen der Vorwürfe Moskaus davor, dass Russland nicht-konventionelle Waffen in der Ukraine einsetzen könnte. Dies ähnele einem Muster, das auch bereits in Syrien zu sehen gewesen sei, sagte ein Regierungsexperte. "Die Russen haben angefangen, von so etwas zu reden, kurz bevor sie selbst oder ihre Verbündeten solche Waffen eingesetzt haben", so der Beamte.
19:51 Uhr | Slowakei stimmt Stationierung von 2.100 Nato-Soldaten zu
Die slowakische Regierung hat der Stationierung von Nato-Truppen zugestimmt. Wie das Verteidigungsministerium in Bratislava mitteilte, können die Bündnispartner 2.100 Soldaten in das Land entsenden. 700 davon sollen aus Deutschland kommen.
19:00 Uhr | Friedenstaube am Völkerschlachtdenkmal in Leipzig
Um Punkt 19.00 Uhr erstrahlt am Völkerschlachtsdenkmal in Leipzig eine weiße Taube - weltweites Symbol für den Frieden. Mehrere hundert Menschen versammelten sich dazu. Viele halten ein Kerzenlicht in den Händen. Leipziger Künstler haben die Aktion mit der Stiftung Völkerschlachtdenkmal umgesetzt.
18:59 Uhr | Ukraine: Kinderkrankenhaus in Mariupol bombardiert
Die Ukraine hat Russland ein weiteres Kriegsverbrechen vorgeworfen. Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte bei Twitter, russische Truppen hätten in der belagerten Stadt Mariupol ein Kinderkrankenhaus angegriffen. Kinder seien unter den Trümmern begraben worden. Nach Darstellung des Stadtrats wurde die Klinik von Kampfflugzeugen bombardiert. Die Zerstörungen seien immens. Eine unabhängige Bestätigung für die Berichte gibt es bislang nicht.
Evakuierungen aus Mariupol über einen Fluchtkorridor scheiterten unterdessen erneut. Beide Kriegsparteien machten sich gegenseitig dafür verantwortlich. Die Evakuierung der Zivilbevölkerung war auch Thema eines Telefonats zwischen Bundeskanzler Olaf Scholz und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Konkrete Ergebnisse wurden nicht mitgeteilt.
18:33 Uhr | Unionsfraktion für Verzicht auf Gas aus Nord Stream 1
Die Unionsfraktion im Bundestag fordert einen Gas-Lieferstopp über die Pipeline Nord Stream 1. Fraktionschef Friedrich Merz sagte in Berlin, das würde eine neue Qualität in den Sanktionen bedeuten. Angesichts der massiven Kriegsverbrechen Russlands in der Ukraine sei eine solche Eskalation notwendig. Merz räumte ein, das bedeute eine Einschränkung der Gasversorgung Deutschlands. Die Unionsfraktion sei aber der Meinung, dass man das akzeptieren müsse angesichts der aktuellen Lage.
Die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 transportiert seit September 2011 russisches Erdgas nach Deutschland.
18:03 Uhr | UN: Tod von 516 Zivilisten in der Ukraine dokumentiert
Die Vereinten Nationen haben seit Beginn des russischen Einmarschs in die Ukraine den Tod von 516 Zivilisten dokumentiert. Wie das UN-Hochkommissariat in Genf mitteilte, lagen außerdem Informationen über 908 Verletzte vor. UN-Hochkommissarin Michelle Bachelet betonte, dass die tatsächlichen Zahlen mit Sicherheit deutlich höher lägen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter brauchten oft Tage, um Opferzahlen zu überprüfen.
17:56 Uhr | "Es gibt hier sehr viel Überlebenswillen"
Reporter Arnd Ginzel schildert seine Eindrücke aus der umkämpften ukrainischen Hauptstadt, wie er in die Stadt gelangt ist und wie es den Leuten vor Ort geht. Wie gehen die Einwohner mit der Situation um?
17:47 Uhr | Russische Wehrpflichtige doch in Ukraine geschickt
Russland hat erstmals den Einsatz von Wehrpflichtigen im Krieg gegen die Ukraine eingeräumt. Das Verteidigungsministerium in Moskau betonte allerdings, dies sei von der Führung nicht genehmigt gewesen. Inzwischen seien fast alle Rekruten wieder abgezogen worden. Einige seien aber in ukrainische Gefangenschaft geraten. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte, Präsident Wladimir Putin habe angeordnet, die Verantwortlichen für den Einsatz von Wehrpflichtigen zu bestrafen. Putin hatte zuvor mehrfach öffentlich versichert, es kämpften keine russischen Rekruten in der Ukraine.
17:34 Uhr | Kein Strom mehr in Tschernobyl
In der Ukraine warnt die staatliche Atomenergiefirma davor, dass radioaktive Substanzen aus dem ehemaligen AKW Tschernobyl austreten könnten. Der Firma zufolge ist der Strom ausgefallen. Deshalb könne verbrauchter Kernbrennstoff nicht gekühlt werden.
Die Internationale Atomenergiebehörde erklärte, sie sehe keine kritischen Auswirkungen auf die Sicherheit. Die abgebrannten Brennstäbe befänden sich in ausreichend großen Kühlbecken und seien trotz des Stromausfalls weiterhin sicher gelagert. - In Tschernobyl war es 1986 zu einem verheerenden Atomunfall gekommen. Noch heute werden dort radioaktive Abfälle gelagert.
16:09 Uhr | CDU-Verbände fordern Steuersenkung bei Energie
In der CDU werden Forderungen nach Steuersenkungen bei Strom, Gas, Sprit und Fernwärme laut. Der Thüringer CDU-Chef Christian Hirte sagte, die Energiepreise drohten völlig außer Kontrolle zu geraten. Die EEG-Umlage müsse sofort abgeschafft werde und die Abgaben auf alle Energieträger gesenkt werden. So müsse die Mehrwertsteuer auf Strom, Benzin und Heizöl von 19 auf 7 Prozent herabgesetzt werden. Ähnlich äußerte sich die CDU-Fraktion im Landtag von Schleswig-Holstein.
Nach ADAC-Angaben hat sich der Preis für 1 Liter Diesel binnen eines Monats um 40 Cent erhöht. Gestern lag der bundesweite Schnitt bei 2,15 Euro.
15:45 Uhr | Ukraine: Evakuierungen weiterhin schwierig
Die Evakuierung von Menschen aus belagerten Städten in der Ukraine ist weiterhin schwierig. In der Hafenstadt Mariupol funktioniert nach Angaben der Separatisten aus Donezk der vereinbarte humanitäre Korridor nicht. Die Ukraine gab den russischen Angreifern die Schuld. Außenminister Dmytro Kuleba schrieb bei Twitter, Russland halte weiterhin mehr als 400.000 Menschen in Mariupol als Geiseln. Der wahllose Beschuss gehe weiter.
In anderen Regionen liefen Evakuierungen an. Ukrainische Medien veröffentlichten Bilder aus Irpin bei Kiew. Sie zeigten, wie alte und kranke Menschen auf Tragen in Sicherheit gebracht wurden. Auch in anderen Städten trafen Busse ein.
15:24 Uhr | Russland sieht sich im Wirtschaftskrieg
Russland sieht sich durch die neuen Sanktionen in einem Wirtschaftskrieg mit den USA. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte, die russische Regierung werde nun genau prüfen, welche Schritte sie unternehme. Man werde auf das US-Importverbot für russisches Öl und Gas reagieren.
Heute hatten sich auch die EU-Staaten auf eine Ausweitung der Sanktionen gegen Russland und Belarus verständigt. Wie die französische Ratspräsidentschaft mitteilte, soll unter anderem das Vermögen von weiteren Oligarchen in der EU eingefroren werden. Zudem sollen sie nicht mehr einreisen dürfen. Nicht beschlossen wurde ein Stopp von Energie-Importen aus Russland.
14:58 Uhr | Städtepartnerschaften mit der Ukraine
In Mitteldeutschland bestehen viele Städtepartnerschaften und -freundschaften zu ukrainischen Kommunen und Bezirken (Rajon). Die meisten davon befinden sich im Westen des Landes. Der Unterschied zwischen einer Partnerschaft zu einer Freundschaft oder Kontakten ist lediglich die schwächere Bindung, die oft nur zeitlich begrenzt ist oder nur für bestimmte Projekte besteht.
14:07 Uhr | Neue EU-Website für Ukraine-Flüchtlinge
Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine können sich ab sofort auf einer neuen Website über ihre Rechte in der Europäischen Union informieren. Wie die EU-Kommission mitteilte, enthält die Seite Informationen über das Überqueren von Grenzen, über Rechte bei der Ankunft sowie über die Weiterreise in andere Länder. Die Seite sei auf Englisch verfügbar, am Donnerstag solle eine ukrainische Version hinzugefügt werden.
Bislang sind mehr als zwei Millionen Menschen vor dem russischen Angriffskrieg aus der Ukraine geflohen. Die EU-Staaten hatten vergangene Woche beschlossen, den Flüchtlingen schnell und unkompliziert Schutz zu gewähren.
14:00 Uhr | Hardt: Kiews Zugeständnisse nicht ungenutzt lassen
Der CDU-Außenexperte Jürgen Hardt sieht in den neuen Angeboten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj an Russland eine Chance für ernsthafte Friedensverhandlungen. Hardt sagte MDR AKTUELL, wenn Selenskyj auf eine Nato-Mitgliedschaft verzichten wolle, wäre das ein großes Zugeständnis. Das sollte Russland nicht ungenutzt lassen. Es müsse jeder Strohhalm ergriffen werden, der diesen Krieg beende. Hardt betonte aber, Selenskyj könne die Krim und die Separatistengebiete nicht einfach aus dem ukrainischen Staatsgebiet herauslösen und an Russland abtreten. Diese Vollmacht habe er nicht. Es wäre außerdem das falsche Signal an Russland, dass sich dieser Krieg gelohnt habe.
13:49 Uhr | Tschechien schickt Soldaten in die Slowakei
Tschechien will bis zu 650 Soldaten in das an die Ukraine grenzende Nato-Partnerland Slowakei schicken. Das hat das Kabinett in Prag beschlossen. Der überwiegende Teil soll demnach im Rahmen einer multinationalen Gefechtsgruppe, an der sich auch Deutschland und die Niederlande beteiligen sollen, die Nato-Ostflanke stärken. Eine kleinere Gruppe wird dem Kabinett zufolge bei der Aufnahme und Versorgung von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine helfen. Beide Parlamentskammern in Prag müssen der Truppenentsendung noch zustimmen, womit aber aufgrund der klaren Regierungsmehrheiten gerechnet wird.
13:42 Uhr | Wofür Z und V auf russischen Panzern stehen
Über die mysteriösen weißen Buchstaben auf russischen Panzern wurde schon ab dem ersten Tag des Einmarschs in die Ukraine gerätselt. Russland liefert eine andere Erklärung dafür als die USA. Doch klar ist, dass die Zeichen inzwischen mit einer ganz neuen Bedeutung aufgeladen sind.
10:41 Uhr | EU einigt sich auf weitere Sanktionen gegen Russland und Belarus
Die EU-Staaten haben sich auf verschärfte Sanktionen gegen Russland und Belarus geeinigt. Das teilte die französische Ratspräsidentschaft auf Twitter mit. Demnach zielen die neuen Strafmaßnahmen auf weitere Verantwortliche in Russland ab sowie auf Oligarchen, "die an der russischen Aggression gegen die Ukraine beteiligt sind". Zudem werden drei belarussische Banken aus dem internationalen Zahlungssystem Swift ausgeschlossen. Zuletzt waren bereits sieben russische Banken aus Swift ausgeschlossen worden.
Darüber hinaus billigten die EU-Botschafter in Brüssel laut dem französischen Ratsvorsitz auch neue Sanktionen, die auf die Schifffahrtsbranche abzielen. Um Schlupflöcher in den bisherigen drei Sanktionspaketen zu schließen, wurden zudem Vorschriften zu Kryptowährungen und den Exportverboten für bestimmte Technologien ergänzt.
10:10 Uhr | Porsche will in Leipzig Produktion wieder aufnehmen
Der Sportwagenbauer Porsche will in der kommenden Woche die Produktion in seinem Werk in Leipzig wieder aufnehmen. Der Konzern teilte mit, die Versorgungslage habe sich gebessert. Deshalb könne die Produktion wieder anlaufen, allerdings in reduziertem Betrieb. Einzelheiten sind bislang nicht bekannt. Im Stammwerk Stuttgart-Zuffenhausen werden dagegen die Bänder bis Ende nächster Woche angehalten, weil Teile fehlen.
Der Autoindustrie fehlen derzeit vor allem Kabelnetze, die in der Ukraine zum Beispiel vom deutschen Zulieferer Leoni hergestellt werden. Kabelbäume gehören zu den Bauteilen in einem Auto, die nicht nach einer Auslieferung nachgerüstet werden können – anders als etwa die schon länger knappen Halbleiter.
09:18 Uhr | Gazprom: Liefern weiter Gas wie vereinbart
Der russische Energieriese Gazprom liefert eigenen Angaben zufolge weiter in hohem Umfang Gas für den Transit durch die Ukraine. Gazprom-Sprecher Sergej Kuprijanow sagte der Agentur Interfax, heute würden 109,5 Millionen Kubikmeter geliefert. Das sei die vertraglich vereinbarte Menge. Vor dem Hintergrund gestiegener Preise sei die Nachfrage der europäischen Kunden deutlich gestiegen.
Russland betont stets, auch in Krisenzeiten ein zuverlässiger Energielieferant zu sein. Wegen der Sanktionen des Westens und der Diskussionen in der EU, sich von russischem Gas und Öl zu lösen, hatte Moskau am Montag allerdings erstmals damit gedroht, die Lieferungen durch die Ostseepipeline Nord Stream 1 nach Deutschland einzustellen.
08:41 Uhr | Griechenland für Deckelung der Erdgas-Preise
Der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis hat sich in einem Brief an die EU-Kommission für eine europaweite Deckelung der Erdgaspreise ausgesprochen. Das Schreiben liegt der Nachrichtenagentur Reuters vor. Demnach heißt es in dem Brief an Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen:"Ungewöhnliche Zeiten verlangen ungewöhnliche Maßnahmen." Eine "gezielte und vorübergehende" Intervention am Markt sei notwendig, um die Situation zu normalisieren.
07:43 Uhr | London weitet Sanktionen gegen russische Luftfahrt aus
Großbritannien will seine Sanktionen gegen Russland ausweiten. Wie Außenministerin Liz Truss in London sagte, soll jedes russische Flugzeug festgehalten werden können. "Flugzeuge unter russischer Flagge aus Großbritannien zu verbannen und es zu einer Straftat zu machen, sie zu fliegen, wird Russland und diejenigen, die dem Kreml nahe stehen, mehr wirtschaftlichen Schaden zufügen", erklärte sie. Betroffen sind Flugzeuge, die von Personen mit Verbindung zu Russland besessen, betrieben oder gechartert werden. Zudem sollen Exporte, die die russische Luft- und Raumfahrt betreffen, unterbunden werden.
06:31 Uhr | Russland kündigt neue Fluchtkorridore an
Russland will heute erneut Fluchtkorridore einrichten, damit Zivilisten aus umkämpften ukrainischen Städten verlassen können. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau soll die Feuerpause um 8 Uhr Mitteleuropäischer Zeit beginnen. Sie gelte für Kiew, Mariupol, Sumy, Charkiw und Tschernihiw. Russland hatte für diese Städte ursprünglich schon gestern Fluchtmöglichkeiten angekündigt. Zustande gekommen war eine Evakuierung aber nur in Sumy im Nordosten der Ukraine.
Die ukrainische Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschuk sagte, von dort seien gestern rund 5.000 Ukrainer und etwa 1.700 ausländische Studenten unter anderem nach Poltawa, nach Lwiw oder in benachbarte EU-Länder gebracht worden. In der Nacht zum Donnerstag gab es nach ukrainischen Angaben neue russische Luftangriffe, unter anderem in den Regionen Sumy, Charkiw und Schytomyr.
06:23 Uhr | Weitere Großkonzerne ziehen sich aus Russland zurück
Als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ziehen sich auch Coca-Cola, Starbucks und McDonald's aus Russland zurück. Die Fastfood-Kette erklärte, die rund 850 Filialen in Russland würden bis auf Weiteres geschlossen. Auch das Unternehmen PepsiCo teilte mit, keine Limonaden mehr in Russland zu verkaufen. Allerdings will der Coca-Cola-Konkurrent weiterhin wichtige Lebensmittel wie Milchprodukte oder Babynahrung herstellen.
Nach einer Auswertung der Yale University haben sich inzwischen mehr als 290 Konzerne mit nennenswerter Präsenz aus Russland zurückgezogen, darunter Apple, BMW, Ikea, Siemens oder Visa.
05:01 Uhr | Berichte über Tote und Verletzte bei Luftangriffen
Bei neuen Luftangriffen auf Städte in der Ukraine sind den Behörden zufolge mehrere Menschen getötet oder verletzt worden. In der Stadt Malyn im Gebiet Schytomyr starben nach Angaben des Zivilschutzes drei Erwachsene und zwei Kinder, als Bomben sieben Häuser zerstörten. In Ochtyrka bei Sumy soll mindestens ein Mensch ums Leben gekommen sein, 14 Menschen wurden demnach verletzt. Die russische Armee habe zwei Stunden lang die zivile Infrastruktur des Ortes beschossen, sagte der Chef der Gebietsverwaltung, Dmytro Schywyzkyj. In der Nähe der Großstadt Charkiw starben zwei Menschen, darunter ein sieben Jahre altes Kind, dem Zivilschutz zufolge beim Einschlag eines Geschosses in ein Wohnhaus. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine am 24. Februar seien bei Kämpfen in Charkiw 170 Zivilisten getötet worden, unter ihnen fünf Kinder, sagte ein Behördensprecher der Agentur Unian zufolge. Russland beharrt darauf, seine Truppen griffen keine zivilen, sondern nur militärische Ziele an.
04:44 Uhr | DIW-Präsident Fratzscher: Staatspleite Russlands sehr wahrscheinlich
Der Präsident des Berliner DIW-Instituts, Marcel Fratzscher, hält eine Staatsschuldenpleite Russlands in den kommenden Monaten für sehr wahrscheinlich. Aufgrund der westlichen Sanktionen wegen des Kriegs gegen die Ukraine bestehe ein hohes Risiko, dass Russland seine Schulden bei internationalen Investoren nicht bediene, sagte Fratzscher der Deutschen Presse-Agentur. Bei einem Zahlungsausfall könne es zu Verwerfungen auf den Finanzmärkten kommen.
"Der russische Staat hat recht geringe Auslandsschulden", erklärte der Ökonom. Durch den Export von Öl und Gas habe Russland hohe Handelsüberschüsse erzielt und seine Schulden stark abbauen können. Durch die Sanktionen bestehe jedoch kein freier Zugriff mehr auf die Geldreserven. "Ich befürchte eine Ausweitung des Konflikts auf das globale Finanzsystem, bei dem Russland und seine Partner versuchen werden, Verwerfungen zu verursachen, um der Wirtschaft des Westens zu schaden".
03:51 Uhr | Selenskyj dankt USA für Öl-Importverbot aus Russland
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den USA für das Importverbot für Öl aus Russland gedankt. "Ich bin Präsident Biden persönlich für diese Entscheidung dankbar. Jeder Cent, den Russland bezahlt, verwandelt sich in Kugeln und Geschosse, die in andere souveräne Staaten fliegen", sagte er in einer am Dienstagabend veröffentlichten Videobotschaft. Er danke auch dem britischen Premier Boris Johnson, dass Großbritannien ab Ende 2022 kein russisches Öl mehr einführen will: "Die Welt glaubt nicht an die Zukunft Russlands."
02:29 Uhr | Tausende verlassen umkämpfte Stadt Sumy durch Fluchtkorridor
Über den mit der russischen Armee vereinbarten Fluchtkorridor haben nach ukrainischen Angaben zahlreiche Zivilisten die Region der Großstadt Sumy verlassen können. Rund 5.000 Ukrainer und etwa 1.700 ausländische Studenten seien an einen sichereren Ort gebracht worden, sagte Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk der Agentur Unian zufolge. Die Fluchtrouten führten etwa nach Poltawa, nach Lwiw oder in benachbarte EU-Länder.
Sumy ist die erste von fünf ausgewählten Städten, bei der ein Fluchtkorridor funktionierte. Die Stadt liegt etwa 30 Kilometer von der russischen Grenze entfernt. Seit Tagen wird Sumy von russischen Truppen angegriffen.
01:01 Uhr | Pentagon: Polens Kampfjet-Entscheidung nicht tragbar
Das US-Verteidigungsministerium hält den Vorschlag Polens für "nicht tragbar", seine MIG-29-Kampfjets zum US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Deutschland zu überführen und sie den USA zur Verfügung zu stellen. Die Möglichkeit, dass die Jets von einem US- und Nato-Stützpunkt in Deutschland starten würden, um in den von Russland und der Ukraine umkämpften Luftraum einzudringen, werfe ernste Bedenken für das gesamte Nato-Bündnis auf, erklärt Pentagon-Sprecher John Kirby.
"Wir werden uns weiterhin mit Polen und unseren anderen Nato-Verbündeten über diese Frage und die damit verbundenen schwierigen logistischen Herausforderungen beraten, aber wir glauben nicht, dass Polens Vorschlag tragbar ist."
01:00 Uhr | Städtetag fordert Flüchtlingsgipfel
Angesichts der großen Zahl von Schutzsuchenden aus der Ukraine dringt der Deutsche Städtetag auf einen Flüchtlingsgipfel. "Die Städte bereiten sich intensiv auf die Aufnahme weiterer Menschen vor", sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die Kommunen kümmerten sich um Gemeinschaftsunterkünfte und Wohnungen, organisieren die akuten Hilfen.
"Wir brauchen jetzt ganz dringend einen Flüchtlingsgipfel von Bund, Ländern und Kommunen, um rasch wichtige Fragen zu klären." Dedy verlangte eine Zusage der Bundesregierung, dass die Städte mit den finanziellen Folgen der Flüchtlingsaufnahme nicht alleingelassen werden. Städte wie Berlin, in denen besonders viele Menschen ankämen, bräuchten kurzfristig Sonderhilfen.
00:37 Uhr | Ratingagentur Fitch stuft Russland als "unmittelbar vor Zahlungsausfall" ein
Die US-Ratingagentur Fitch hat die Kreditwürdigkeit Russlands erneut herabgestuft. Die Agentur bewertete das Risiko, dass Russland seine Staatsschulden nicht mehr zurückzahlen könnte, in der Nacht als "unmittelbar bevorstehend" ein. Fitch begründete die neue Bewertung mit "Entwicklungen, die Russlands Bereitschaft zur Rückzahlung der Staatsschulden weiter untergraben haben".
Die großen Ratingagenturen hatten Russlands Bonität bereits Anfang März auf Ramschniveau abgesenkt. Der Westen hat Russland wegen dessen Angriffskriegs in der Ukraine mit harten Finanzsanktionen belegt und der russischen Zentralbank den Zugriff auf den größten Teil seiner riesigen Devisenreserven im Ausland blockiert. Am Dienstagabend hatte die russische Zentralbank den Devisenhandel in Russland ausgesetzt, um die extreme Abwertung des Rubel und die Kapitalflucht aus dem Land zu bremsen.
00:02 Uhr | IAEA: Keine Verbindung zu Überwachungsgeräten in Tschernobyl
Die Internationale Atomenergiebehörde hat nach eigenen Angaben keine Verbindung mehr zu den Überwachungsgeräten im ehemaligen ukrainischen Atomkraftwerk Tschernobyl. Die Geräte stellen sicher, dass das Nuklearmaterial an seinem Platz ist. Das ehemalige Kraftwerk war kurz nach Ausbruch des Krieges von russischen Einheiten eingenommen worden.
00:00 Uhr | Ticker am Mittwoch, 9. März 2022
Guten Morgen, in unserem Ticker halten wir Sie über die aktuellen Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem Laufenden. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 09. März 2022 | 06:00 Uhr