Wartburgkreis 400 Meter lang, fünf Meter hoch, 20 Eigentümer: Sanierte Stadtmauer von Geisa eingeweiht
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28. Juni 2024, 08:35 Uhr
Geisa im Wartburgkreis hat eine in großen Teilen erhaltene Stadtmauer aus dem 13. Jahrhundert. Dieses historische Erbe pflegt das Rhönstädtchen. Inzwischen ist auch die zweite Hälfte dieser Mauer saniert worden, ein knapp 400 Meter langes Stück, bis über fünf Meter hoch. Das hat die Stadt jetzt mit den Anliegern gefeiert - denn, das ist eine Besonderheit: weite Teile der Stadtmauer gehören ihnen.
In Geisa im Wartburgkreis ist am Donnerstagabend der westliche Teil der Stadtmauer nach der Sanierung eingeweiht worden. Innerhalb von 20 Monaten Bauzeit wurde das Bauwerk aus dem 13. Jahrhundert gesichert und neu verfugt. Insgesamt wurden 950.000 Euro in das 385 Meter lange Teilstück investiert.
Größter Teil der Stadtmauer in Privatbesitz
Da sich der größte Teil der Mauer in Privatbesitz befindet, waren auch die Anlieger mit rund 100.000 Euro an den Kosten beteiligt. Die Stadt übernahm rund 280.000 Euro, das Land unterstützte mit rund 570.000 Euro Fördermitteln.
Gäste können nun an der Stadtmauer entlang schlendern und haben einen tollen Blick in die Rhön.
Bereits in den Vorjahren war die Stadtmauer auf knapp 300 Metern Länge an der östlichen Seite saniert worden. Für die Stadt sei der Abschluss der Arbeiten wichtig, sagte Bürgermeisterin Manuela Henkel (CDU). Geisa besteche durch seinen historischen Charme. "Gäste können nun an der Stadtmauer entlang schlendern und haben einen tollen Blick in die Rhön." An einer Stelle wurde ein Wehrturm erstmals öffentlich zugänglich gemacht.
41 Tonnen Steine neu verbaut
Die Arbeiten seien eine Herausforderung gewesen, sagte Mario Nothe von einem einheimischen Planungsbüro. Die Mauer ist in weiten Teilen nur über einen schmalen Fußweg zugänglich. Deshalb konnte nicht mit schwerer Technik gearbeitet werden. Außerdem galt es, 20 verschiedene Eigentümer unter einen Hut zu bringen und den individuellen Sanierungsbedarf auf den einzelnen Grundstücken zu ermitteln.
Insgesamt wurden mehr als 700 Quadratmeter Fugen erneuert und 41 Tonnen Steine neu verbaut. Die Mauerkrone erhielt eine Abdeckung aus Muschelkalk-Platten, um sie vor der Witterung zu schützen. Auch die Statik der Mauer musste an einigen Stellen verbessert, ein maroder Wehrturm instandgesetzt werden.
Zur Einweihung hatte die Stadt die Anlieger zu einer Nachtwächterführung eingeladen. Bürgermeisterin Manuela Henkel und Planer Mario Nothe bedankten sich bei ihnen dafür, dass sie bei dem Projekt mitgezogen hatten und in der Bauzeit Lärm und Staub ertragen hätten. Am Ende gab es den traditionellen Banddurchschnitt am Pulverturm.
MDR (co)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Das Fazit vom Tag | 28. Juni 2024 | 18:00 Uhr
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