Arbeiter fertigen im Autozulieferunternehmen Lear Corporation GmbH Autositze.
Beim Autozuliefer-Unternehmen Lear Corporation GmbH Autositze werden künftig keine Autositze mehr für Opel gefertigt. Bildrechte: picture alliance/dpa | Jens Kalaene

Hunderte Stellen betroffen Mehrere Autozulieferer schließen Standorte im Wartburgkreis

12. Juli 2024, 17:44 Uhr

Im Wartburgkreis schließen gleich mehrere Automobilzulieferer ihre Werke. Sie produzieren unter anderem für Opel. Hunderte Arbeitsplätze sollen wegfallen.

Der Sitzehersteller Lear und der Dienstleister Reichhart Logistik schließen jeweils einen Standort im Wartburgkreis. Nach Angaben der IG Metall fallen 170 Stellen weg. Die beiden Unternehmen hatten dort bisher für Opel Aufträge abgearbeitet.

Automobil-Zulieferer verlieren Aufträge

Laut IG Metall Eisenach hatte Lear bisher die Rücksitzbänke des aktuellen Opel Grandland hergestellt. Allerdings ging der Auftrag für den neuen E-Grandland verloren, der künftig im Eisenacher Werk produziert werden soll. Demnach soll der Auftrag offenbar ins Ausland vergeben werden. Das Ende der Produktion sei für Oktober geplant. Rund 90 Mitarbeiter verlieren voraussichtlichen ihren Job.

Ebenfalls geschlossen werden soll Ende September das Werk von Reichhart Logistik mit rund 80 Mitarbeitern. Dort wurden bisher Baugruppen für Opel hergestellt. IG Metall zufolge will Opel diese Baugruppen künftig selbst im Werk produzieren. Das Unternehmen wollte die Einkaufsentscheidungen auf Anfrage nicht kommentieren.

Weiteres Unternehmen schließt Werk am Kindel

Ein weiteres Unternehmen, das einen Standort schließt, ist der Zulieferer Rebo Lighting und Electronics. Wie ein Unternehmenssprecher MDR THÜRINGEN sagte, will sich das Unternehmen künftig auf den Standort in Stockhausen bei Eisenach konzentrieren und schließt deshalb sein Werk im Industriegebiet Kindel. Den Angaben nach ist der Standort zu wenig ausgelastet und die Kosten für den doppelten Aufwand für beide Werke sei zu hoch.

Durch die Werksschließung und die Entwicklung der Umsätze sowie der sinkenden Auftragslage sollen bis Ende des Jahres auch dort rund 140 Arbeitsplätze abgebaut werden. Den Angaben zufolge sollen die betroffenen Mitarbeiter nahtlos in eine Transfergesellschaft wechseln, um bei der Jobsuche unterstützt zu werden.

Rebo stellt in dem Werk in Stockhausen Leuchten für die Automobil-Industrie her. Der Standort am Kindel wurde von Rebo erworben, um dort auch Kunststoffteile für die Karosserie von Fahrzeugen zu bauen.

Wie ein Sprecher des Branchenverbands Automotive Thüringen MDR THÜRINGEN sagte, steigt durch den Strukturwandel in der Branche der Druck auf die Zulieferer. Beispielsweise durch gestiegene Kosten für Teile, Energie oder Personal sinkt die Wettbewerbsfähigkeit der Standorte im Land.

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MDR (alb/cfr)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 12. Juli 2024 | 08:30 Uhr

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