Wahlkampf Landratswahl in Sonneberg: Kandidaten vor Stichwahl im Endspurt
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22. Juni 2023, 13:55 Uhr
Am Sonntag, 25. Juni, können die Wahlberechtigten im Kreis Sonneberg über den neuen Landrat bestimmen. In den Tagen vor der Stichwahl sind Robert Sesselmann (AfD) und Jürgen Köpper (CDU) im Landkreis unterwegs. Beide Kandidaten erfahren Zuspruch - und Zurückweisung.
Wenige Tage vor der Stichwahl zum Landrat im Kreis Sonneberg geben die beiden Kandidaten noch mal richtig Gas. Jeden Tag sind Robert Sesselmann für die AfD und Jürgen Köpper für die CDU in mehreren Orten unterwegs. Auch in so kleinen Dörfern wie etwa Roth auf der Höh mit gerade mal 83 Einwohnern.
Nichtwähler am Sonntag zur Stichwahl motivieren
"Ich habe den Schock über das Ergebnis im ersten Wahlgang überwunden, meinen Mut aber behalten", sagt Jürgen Köpper. Als amtierender Landrat kann er wegen der vielen dienstlichen Termine meist erst nach 17 Uhr mit seinem Wahlkampfteam durch den Landkreis touren. Er will vor allem die Nichtwähler dazu motivieren, am 25. Juni zur Stichwahl zu gehen. "Ich hab schon viele gute Gespräche geführt und bin überzeugt davon, dass ich den einen oder anderen erreicht habe", sagte Köpper.
Obwohl Robert Sesselmann nach der Stichwahl als klarer Favorit in die Stichwahl geht, sieht er sich ebenfalls noch nicht sicher im Amt: "Weil es gibt ja immer noch die Unwägbarkeit der Nichtwähler." Nicht einmal die Hälfte aller 48.299 Wahlberechtigten im Landkreis sind beim ersten Mal wählen gegangen. Ein großes Potenzial für beide Kandidaten.
Beide Kandidaten erleben Zurückweisung
"Es ist nicht generell so, dass die AfD auf großen Zuspruch stößt. Das muss man sagen, also es passiert durchaus, dass einen dann die Leute vom Grundstück verjagen", so Sesselmann. Passiert sei das zum Beispiel in Oberlind. Ein junger Mann habe sein Motorrad geputzt und Sesselmann dann des Grundstücks verwiesen. "Also man merkt schon, dass da ein bisschen Kritik besteht. Dennoch stelle ich immer wieder fest, dass die sogenannten Demokraten nicht bereit sind, über Sachthemen zu sprechen und das ist doch das große Defizit."
In Schalkau habe ein Mann gesagt, dass er sich für den Landkreis schäme, wenn ein AfD-Kandidat Landrat werden würde. Aber dieser Mann sei nicht bereit gewesen, in die Debatte einzusteigen und sich mit den Sachthemen auseinanderzusetzen.
Zurückweisung erlebt auch Jürgen Köpper. "Die Leute spiegeln mir zum überwiegenden Teil: Jürgen, du bist ein feiner Kerl, das geht nicht gegen dich. Was uns am meisten erregt, ist die Politik, die im Bund gemacht wird. Dieser Verbotswahn. Alles was mit der Heizungspolitik zu tun hat, oder mit der Krankenhauspolitik." In Berlin schaue man zu, wie einem Teil der Kliniken die Insolvenz drohe.
Wofür die Kandidaten sich als Landräte einsetzen wollen
Köpper will sich um medizinische Versorgung kümmern
Aber zumindest für Neuhaus gebe es gute Nachrichten. Das Krankenhaus dort bleibt auf jeden Fall erhalten. Sollte Köpper die Wahl gewinnen, will er sich weiter um eine gute medizinische Versorgung aller Menschen im Kreis kümmern. Auch der Ausbau der Straßen vor allem im nördlichen Landkreis ist für Köpper ein wichtiges Thema.
Er nennt vor allem die Verbindung zwischen Steinach und Lauscha. Köpper wolle versuchen, die Straße für die Sanierung nicht voll gesperrt werden muss. "Wir müssen Wege finden, dass das wenigstens mit einer Ampel über die Bühne geht."
Sesselmann: Einnahme- und Ausgabensituation bereinigen
Einen Kassensturz will Robert Sesselmann als Erstes angehen, sollte er zum Landrat gewählt werden. "Bevor wir irgendwas gestalten können, müssen wir die Einnahmen- und Ausgabesituation in der Verwaltung bereinigt haben." Zum Beispiel würde rund eine halbe Million Euro beim Landkreis hängen bleiben, die für die Unterbringung von Flüchtlingen bezahlt werden, so Sesselmann.
"Warum bezahlen wir mehr für die Migration, als das Land uns bereitstellt?" Es sei im Übrigen nicht so, dass er komplett gegen Ausländer im Landkreis sei. Man müsse bei Migrationsursachen unterscheiden. Derzeit findet nach Sesselmanns Meinung im Land vor allem eine Sozialmigration statt, die den Staat überfordere.
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MDR (jn)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 22. Juni 2023 | 19:00 Uhr
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