Schmalkalden-Meiningen Grünes Licht für den Prinzen: Land Thüringen wird Zillbacher Forst nicht kaufen
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16. August 2023, 13:03 Uhr
Grünes Licht für den Prinzen: Das Land Thüringen wird den Zillbacher Forst in Südthüringen nicht kaufen. Der Eigentümer der großen Waldfläche, Michael-Benedikt Prinz von Sachsen-Weimar-Eisenach, kann sie nun an die Schweizer Post veräußern. Die will wiederum ihre Klimabilanz aufbessern.
Das Land Thüringen wird den Zillbacher Forst bei Schwallungen (Kreis Schmalkalden-Meiningen) nicht kaufen. Laut Forstministerin Susanna Karawanskij (Linke) sind die Bedingungen für ein Vorkaufsrecht des Landes nicht erfüllt. Damit bleibe es beim Verkauf an die Schweizer Post, sagte die Ministerin am Dienstag bei einer Pressekonferenz.
Einer der größten privaten Waldbesitzer
Der Zillbacher Forst umfasst eine Fläche von etwa 2.400 Hektar - eine Fläche so groß wie mehr als 3.000 Fußballfelder. Der bisherige Eigentümer Michael-Benedikt Prinz von Sachsen-Weimar-Eisenach ist sich nach eigenen Angaben über den Verkauf mit der Schweizer Post einig geworden. Die Verträge seien schon unterzeichnet.
Als Grund für den Verkauf hatte der 76-Jährige angegeben, er wolle seiner Familie "keine Probleme hinterlassen". Der Adlige war bisher einer der größten privaten Waldbesitzer in Thüringen.
Wer ist eigentlich Michael-Benedikt Prinz von Sachsen-Weimar-Eisenach
Michael-Benedikt Prinz von Sachsen-Weimar-Eisenach ist Senior des Gesamthauses Wettin. Er ist Enkel des letzten regierenden Großherzogs Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar-Eisenach. Durch Verwandtschaftsverhältnisse nimmt er in der britischen Thronfolge Platz 569 ein.
Schweizer Post will Klimabilanz aufbessern
Auch für Privatwald gilt das Thüringer Waldgesetz. Dieses schreibt unter anderem vor, dass Waldflächen nachhaltig bewirtschaftet werden müssen. Nach Angaben von Forstministerin Karawanskij ist der Wald in einem gepflegten Zustand.
Die Schweizer Post hatte sich für den Wald interessiert, um ihre Klimabilanz aufzubessern. Das Unternehmen hatte angekündigt, künftig Mischwald zu fördern, um Risiken - wie zum Beispiel den Borkenkäferbefall - zu reduzieren.
Auch Gemeinde hatte sich interessiert
Ähnlich wie das Land hatte schon vorher die Gemeinde Schwallungen auf ihr Vorkaufsrecht verzichtet. Laut Bürgermeister Jan Heineck (CDU) aus finanziellen Gründen: Wie er MDR THÜRINGEN gesagt hatte, lag der Verkaufspreis weit über dem üblichen Verkehrswert und sprengte die Möglichkeiten der Gemeinde.
Er bedauere, dass der Wald nun anderweitig veräußert wird. Auch, weil die Gemeinde laut Heineck in der Lage gewesen wäre, die Flächen zu bewirtschaften: "Wir sind forstwirtschaftlich sehr gut aufgestellt", sagte der Bürgermeister.
Laut Ministerin Karawanskij stehen bei dem Deal auch Agrarflächen zum Verkauf. Die Genehmigung dafür werde noch geprüft.
MDR (tig/dst)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 16. August 2023 | 12:00 Uhr
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