Silbitz Guß Wie eine Thüringer Firma den Eurovision Song Contest sicherer macht
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17. März 2025, 17:28 Uhr
Sicherheit made in Ostthüringen: Beim diesjährigen Eurovision Song Contest (ESC) in Basel soll auch Technik der Firma Silbitz Guß aus dem Saale-Holzland-Kreis zum Einsatz kommen: Das Unternehmen hat spezielle, mobile Straßensperren entwickelt. Die sollen auch beim Thüringentag in Gotha eingesetzt werden.
Es ist eines der größten Musikspektakel in Europa - der Eurovision Song Contest (ESC). In diesem Jahr findet er in Basel in der Schweiz statt. Dazu werden Tausende Fans erwartet, die nicht nur in der Veranstaltungshalle mitfeiern, sondern auch in den Straßen der Stadt. Daran, dass das sicher über die Bühne geht, arbeitet auch eine Firma aus Ostthüringen - Silbitz Guß aus dem Saale-Holzland-Kreis.
Wie spezielle Straßensperren in Thüringen hergestellt werden
Statt Glitzer liegt dort Staub in der Luft. Mit 1.400 Grad fließt Eisen in eine Pfanne. Ein Deckenkran bringt die heiße Masse zur Form. Dort werden die sogenannten City Safes gegossen. Diese mobilen Straßensperren hat die Silbitz Group entwickelt und mit ihrer besonderen Form patentieren lassen.
Die Form ist maßgeblich verantwortlich für das Design unserer Sicherheitsbarriere.
Vorstellen kann man sich den "City Safe" wie ein Stück Zaun aus Metall. Doch im Detail zeigt sich, was diese Sicherheitsbarriere leisten kann. Bei Dekra-geprüften Crashtests wurden unter anderem große Lkw damit aufgehalten.
Prallt ein Fahrzeug auf die "City Safes", wird nicht nur die Weiterfahrt gestoppt. Die Pfosten bohren sich in den Unterbau des Fahrzeugs. Das Weiterfahren soll so unmöglich gemacht werden. "Die Form ist maßgeblich verantwortlich für das Design unserer Sicherheitsbarriere", erklärt der Geschäftsführer der Silbitz Group, Torsten Tiefel.
Basel kauft Dutzende "City Safes" für Eurovision Song Contest
Zum Absichern des Eurovision Song Contests hat die Stadt Basel mehrere Dutzend dieser Sperren bestellt. Konkrete Zahlen werden nicht genannt. Überhaupt ist die Schweiz derzeit der größte Abnehmer der Barrieren: Mehr als 300 Stück wurden bereits dorthin verkauft.
Straßensperren aus Thüringen auch bei Buchmesse und Striezelmarkt
Die deutschen Städte ziehen langsam nach. In 40 Großstädten werden die "City Safes" laut Unternehmen bereits eingesetzt, etwa bei der Buchmesse in Frankfurt oder auf dem Striezelmarkt in Dresden. Und auch der Thüringentag in Gotha soll so für die vielen Tausend Besucher sicherer gemacht werden. Die Produktion in Silbitz wird weiter hochgefahren. Ein Nischenprodukt geht in Großproduktion.
Der Anlass für dieses Produkt ist ein trauriger. Aber mit unserem City Safe können wir Menschen schützen.
Gießerei in Silbitz: Von Schiffsmotoren zu Straßensperren
Die 900 Kilo schweren Absperrungen sind flexibel einsetzbar - anders als die bei Großveranstaltungen bislang üblichen Betonquader. Dazu braucht man nur einen Hubwagen oder einen Stapler. "Schwer genug zum Crashen, leicht genug zum Transport", sagt Tiefel stolz. "Der Anlass für dieses Produkt ist ein trauriger. Aber mit unserem "City Safe" können wir Menschen schützen."
Ein weiterer Vorteil: Zwischen den Pollern kann man durchlaufen oder sein Rad schieben. Selbst ein Rollstuhl passt durch. Mehr aber auch nicht.
Zum Kerngeschäft in Silbitz gehörte bisher, Zylinderkolben für Schiffsmotoren zu gießen, oder Felgen für riesige, bis zu 4,5 Tonnen schwere Bagger herzustellen. In diesen Gebieten ist das Unternehmen nach eigenen Angaben europaweit führend.
MDR (KaBe/fno)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 16. März 2025 | 19:00 Uhr
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