Jenaer Planetarium von außen 3 min
Im Video: Zum 100. Geburtstag des Zeiss-Planetariums in Jena gibt es ein neues Programm. Außerdem stehen Sanierungsmaßnahmen in Millionenhöhe an. Bildrechte: Mitteldeutscher Rundfunk

Technik von morgen Für mehrere Millionen Euro: Zeiss-Planetarium in Jena wird saniert

18. März 2025, 05:00 Uhr

Das Zeiss-Planetarium in Jena wird aufwendig saniert. Für vier bis sechs Millionen Euro sollen unter anderem neueste Projektoren einbaut werden. Auch das Außengelände wird umgestaltet. Der Umbau soll im Januar 2026 beginnen - dann bleibt das Planetarium voraussichtlich für ein halbes Jahr geschlossen.

Das Zeiss-Planetarium Jena feiert im kommenden Jahr 100. Geburtstag. Es ist das dienstälteste Planetarium der Welt - aber alles andere als museumsreif. Damit das so bleibt, kommt das denkmalgeschützte Gebäude in die Kur.

Mehrere Millionen Euro will der Betreiber, die Jenaer Sternevent GmbH, in den Außenbereich, die Kuppel und die Technik investieren.

Das Planetarium Jena.
Das Zeiss-Planetarium in Jena ist das weltweit betriebsälteste Großraum-Projektions-Planetarium. Es wurde 1926 eröffnet.  Bildrechte: MDR/Anke Preller

Zeiss-Planetarium: Projektoren der neuesten Generation sollen kommen

Pro Jahr kommen um die 170.000 Menschen zu den Familien- und Bildungsprogrammen, Musikshows, Lesungen und Konzerten. Das Zeiss-Planetarium ist nach wie vor der Besuchermagnet der Stadt.

Die letzte große Sanierung liegt allerdings einige Zeit zurück. So wirkt die Innenkuppel mit ihren Fugen und Dellen wie ein Iglu. Diese komplette Projektionsfläche zu erneuern, das allein sei schon eine Herausforderung wegen der denkmalgeschützten Architektur, sagt Jörg Hühn, Geschäftsführer der Sternevent GmbH.

Beatrice Obst betrachtet 2005 den Planetariumsprojektor ZKP 4
Der Sternenprojektor ist das Herzstück des Planetariums. In Jena soll bald die neueste Projektor-Generation zum Einsatz kommen. Bildrechte: IMAGO / photo2000

Doch nur so komme die modernste Projektionstechnik auch richtig zur Wirkung. Die liefert einmal mehr die Carl Zeiss AG Jena. Projektoren der neuesten Generation, die noch gar nicht auf dem Markt sind, sollen eingebaut werden, kündigt Hühn an. Zudem sind die Jenaer Planetarier auf der Suche nach dem weltbesten Audiosystem für so große Kuppeln.

Auch Teile des Geländes unter Denkmalschutz

Um den Sternenhimmel noch eindrucksvoller zu gestalten, ist neue LED-Technik im fast 30 Jahre alten Sternenprojektor "Universarium", dem Herzstück des Hauses, eingebaut worden. Seit einigen Wochen schon leuchten die über 9.000 Sterne an der Kuppel noch heller.

Erste Pläne gibt es auch für den Außenbereich. Er soll zum Erlebnis- und Aufenthaltsraum für die Besucher werden. Allerdings sind der Fantasie bei der Umgestaltung Grenzen gesetzt. Hühn verweist darauf, dass nicht nur das Planetarium ein Denkmal ist, es ist auch von Denkmalensembles wie dem Botanischen Garten und dem Griesbachschen Garten umgeben.

Hinzu kommt eine jüngst freigelegte Natursteinmauer mit fünf großen Bögen, die auch unter Denkmalschutz steht. Sie grenzt das Areal hin zum Botanischen Garten ab. Die Mauer, vermutlich im 17. Jahrhundert errichtet, wurde notgesichert. Laut Hühn soll sie in die künftige Außengestaltung einbezogen werden.

Eine Mauer.
Auf dem Gelände befindet sich eine - ebenfalls unter Denkmalschutz stehende - Natursteinmauer. Bildrechte: MDR/Anke Preller

Planetarium wegen Umbauarbeiten halbes Jahr geschlossen

Während vieles noch in der Planungsphase ist, ist die Finanzierung hingegen schon weitgehend geklärt. Hühn rechnet mit Investitionskosten von vier bis sechs Millionen Euro. Stemmen werden sie die Sternevent Gmbh als Betreiber und die Ernst-Abbe-Stiftung als Besitzer des Planetariums. Auch die Zeiss AG und die Zeiss-Stiftung sind demnach mit im Boot.

Der Umbau soll im Januar 2026 beginnen. Dann schließt das Planetarium voraussichtlich für ein halbes Jahr seine Türen für Besucher. Über den genauen Zeitrau werde noch rechtzeitig informiert, hieß es.

Pünktlich zum 100. Geburtstag am 18. Juli 2026 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Dann, so Hühn, ist das Jenaer Planetarium zwar noch das dienstälteste, aber, mit Blick auf die technische Ausstattung, das modernste der Welt.

MDR (prell/fno)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 17. März 2025 | 19:00 Uhr

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