
Filmreif Spektakuläre Verfolgungsjagd durch Thüringen: Fahrer wegen anderer Vergehen in Haft
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17. März 2025, 15:43 Uhr
Nach einer spektakulären Verfolgungsfahrt durch ganz Thüringen sucht die Polizei nun Zeugen. Die Beamten waren mit zwei Hubschraubern und mit mehr als 20 Autos im Einsatz. Mehrere Unfälle konnten nur knapp verhindert werden. Der Fahrer sitzt nun wegen anderer Delikte in Haft.
Die Polizei sucht nach einer wilden Verfolgungsfahrt über die Autobahn 4 durch Thüringen bis nach Hessen und zurück nun Zeugen. Der 47 Jahre alte Fahrer des Fluchtwagens sitze derzeit im Gefängnis Hohenleuben. Dort verbüßt er eine Haftstrafe von 270 Tagen wegen anderer Delikte.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt unter anderem wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis und wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr.
Verfolgungsjagd in Thüringen: Zwei Hubschrauber und 20 Polizeiwagen
Laut Polizei sollte das Auto am 7. März bei Stadtroda im Saale-Holzland-Kreis bei einer Verkehrskontrolle gestoppt werden.
Statt anzuhalten, gab der Fahrer des schwarzen Mercedes jedoch Gas. Rund zwei Dutzend Polizeiautos und zwei Hubschrauber verfolgten ihn bis über die hessische Landesgrenze. Dort drehte der Fahrer und fuhr mit dem Polizei-Tross hinter sich zurück nach Thüringen.
Bei der Flucht war der 47 Jahre alte Fahrer mit bis zu 250 km/h unterwegs und rammte dabei mehrfach auch Polizeiautos. Verletzt wurde niemand. Bei Bucha - ebenfalls im Saale-Holzland-Kreis - endete die Fahrt: Laut Angaben der Polizei vom Tag der Verfolgung war der Tank leer. In einer aktuellen Mitteilung hieß es nun, dass der Kraftstoff im Auto noch für etwa 200 weitere Kilometer gereicht habe. Die zwei Männer, die im Auto saßen, wurden festgenommen.
Nach Angaben der Polizei konnten mehrere Unfälle nur knapp verhindert werden. In Gernewitz im Saale-Holzland-Kreis habe sich der Verkehr gestaut, sodass der Fahrer beinahe gegen mehrere haltende Autos gefahren wäre. Später fuhr er über die Anschlussstelle Jena-Göschwitz auf die A4 in Richtung Frankfurt am Main auf und überquerte dafür die Kreuzung B88/Göschwitzer Straße trotz roter Ampel. Mehrere Autofahrer konnten noch bremsen, um eine Kollision zu vermeiden. Auf der Autobahn fiel der Raser wiederholt mit Lichthupe und dichtem Auffahren auf, damit er weiter ungehindert, aber am Ende erfolglos flüchten konnte. Zwei Streifenwagen wurden dazu laut Polizei gerammt.
Um den genauen Ablauf zu ermitteln, hatte die Polizei einen Zeugenaufruf gestartet. Sie sollen sich an die Polizeiinspektion Saale-Holzland wenden.
Polizei-Großeinsatz: Gegen Flüchtigen lag Haftbefehl vor
Gegen den Fahrzeugführer wird unter anderem wegen des Verdachts des verbotenen Kraftfahrzeugrennens sowie der Gefährdung des Straßenverkehrs ermittelt. Zudem lag gegen den Fahrer ein Haftbefehl der Staatsanwaltschaft Coburg vor. Im Einsatz waren Polizisten aus Thüringen und Hessen. Die Polizei ermittelt in dem Fall weiter.
MDR (ls/rom)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 07. März 2025 | 18:00 Uhr