Ausflugstipp Jena: Fünf Gründe, das Planetarium zu entdecken

Bereits 1924 entwickelte das Unternehmen Carl Zeiss ein Gerät, um einen Sternenhimmel zu projizieren. Zehntausende besuchten die Vorführungen in der provisorischen Kuppel auf dem Dach der Werkhallen: das Wunder von Jena. Nach Bauten in Wuppertal, Leipzig und Bremen wurde 1926 auch in Jena ein festes Planetarium eröffnet. Im Gegensatz zu den anderen werden hier noch heute Exkursionen in die Weiten des Weltalls unternommen. Damit ist Jena die Heimat des ältesten noch betriebenen Planetariums der Welt – übrigens immer noch mit Technik aus dem Hause Carl Zeiss.

Ein Denkmal auf dem Johannisplatz in Jena erinnert an den Mechaniker Carl Zeiss aus Weimar, der eine der bedeutendsten Firmen für Optik gründete. Die Zeiss-Technik wird auch im Planetarium Jena verwendet. Bildrechte: IMAGO / Schöning

In den meisten Städten sind wegen der vielen Lichter nur noch die hellsten Sterne zu sehen. Die Milchstraße, nach der unsere Galaxie benannt ist, bleibt meist im Verborgenen. Im Planetarium kann der Sternenhimmel jedoch in seiner ganzen Pracht strahlen. Bei den Vorführungen wird der aktuelle Sternenhimmel über Jena gezeigt und erklärt; große und kleine Fans des Weltalls können bis ins Universum vordringen, Asteroiden und Schwarze Löcher erkunden.

Das Planetarium Jena ist auch für musikalische Erlebnisse und besondere Kulturveranstaltungen eine gute Adresse. In der Reihe "Sternenlese" bspw. finden Bücher ihren Weg in die Kuppel, das nächste Mal am 15. Juni mit Jan Hegenberg und "Weltuntergang fällt aus!".

Für einen Ausflug mit der ganzen Familie eignet sich das Weltraumabenteuer mit den Olchis. Der Autor der Olchi-Bücher, Erhard Dietl, hat die Weltraumgeschichte für den ersten Planetariums-Film geschrieben. Das 360°-Filmerlebnis wurde vom Zeiss-Planetarium Jena mit Stefanie Heinzmann als Erzählerin produziert.

Eine riesige Kuppel wie im Jenaer Planetarium bietet auch besondere Möglichkeiten. Für Erwachsene gibt es spannende Visualisierungen zu bekannten Hits der Musikgeschichte, das Planetarium lässt unter anderem Songs von Queen oder Pink Floyd in anderem Licht erscheinen oder lädt zur Space Rock Symphony. Einmal jährlich findet außerdem im Mai das Full Dome Festival für die neuesten 360°-Filme statt.

Wer in das Universum horcht, kann vielleicht den Ursprung allen Seins hören. Eine Show nimmt das Publikum mit zum Urknall und erzählt die Geschichte des bekannten Universums. Nacherlebt werden kann die berühmte Voyager-Mission, die 1977 startete, um die entferntesten Planeten unseres Sonnensystems zu erforschen. Andere Vorführungen bleiben auf der guten, alten Erde: Besucherinnen und Besucher können zurück zu den Dinosauriern reisen oder erfahren, wie Napoleons Schlacht bei Jena das Denken verändert hat.

Der 360 Grad-Film "Napoleon und die Sterne seiner Zeit" rekonstruiert die Geschichte der Schlacht von Jena und Auerstedt 1806 als Ganzkuppelprojektion. Gedreht wurde dafür mit spezieller Fulldome-Technik an Originalschauplätzen in und um Jena.

Die Besucherinnen und Besucher sind mittendrin im Geschehen, die Kanonenkugeln kommen auf sie zugeflogen, die Planeten sowieso. So dürften das die meisten von uns noch nicht gesehen haben. Damit ist das Planetarium auch der perfekte Ort, um etwas über Astronomie, Physik, die Natur und unsere Erde zu erfahren.