
Landgericht Mühlhausen Vorwurf des Betrugs in Tausenden Fällen - Urteil gegen Anwälte im Juni erwartet
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05. März 2025, 13:54 Uhr
Mehrere Thüringer Anwälte sollen betrogen haben - in mehr als 5.500 Fällen. Laut Landgericht Mühlhausen soll im Juni das Urteil gegen die im Prozess verbliebenen zwei Anwälte gesprochen werden. Es geht um einen Millionenschaden. Die Verfahren gegen drei weitere Anwälte wurden bereits gegen Geldauflagen eingestellt.
Im Betrugsprozess gegen zwei Thüringer Anwälte soll Anfang Juni ein Urteil verkündet werden. Das hat das Landgericht Mühlhausen in dieser Woche bekannt gegeben. Demnach wird die Beweisaufnahme mit Zeugen bis Ende April fortgesetzt, danach sollen die Plädoyers gehalten werden.
Staatsanwaltschaft: gewerbsmäßiger Betrug in 5.500 Fällen
Die beiden im Prozess verbliebenen Anwälte müssen sich wegen gemeinschaftlichen gewerbsmäßigen Betrugs in fast 5.500 Fällen verantworten. Die Staatsanwaltschaft Gera legt den Angeklagten zur Last, geschädigten Kapitalanlegern neue Verfahren empfohlen und sich dadurch eine dauerhafte Einnahmequelle verschafft zu haben.
Laut Anklageschrift haben die Rechtsanwälte zwischen 2012 und 2016 fast vier Millionen Euro Schaden verursacht. Sie sollen den Mandanten auch zu Haftungsklagen geraten haben, für die es keine rechtliche Grundlage gibt. Auch sei den Mandanten ein Vergleichsverfahren gegen die Insolvenzverwalter empfohlen worden. Dass diese zustimmen müssen, sei den Geschädigten verheimlicht worden.
Im Dezember hatte der Vorsitzende Richter den rechtlichen Hinweis gegeben, dass es sich schon bei der Mandatsübernahme um versuchten Betrug handeln könnte. Der Prozess wird am kommenden Montag fortgesetzt.
Betrugsvorwurf: Verfahren gegen weitere Anwälte eingestellt
Die Verfahren gegen drei weitere Anwälte wurden endgültig eingestellt. Sie haben laut Gericht die Geldauflagen von insgesamt knapp 100.000 Euro komplett bezahlt.
MDR (CG/ls)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 05. März 2025 | 11:30 Uhr