Ermittlungen Unbekannte Drohne über Bundeswehrkaserne in Sondershausen

In Sondershausen (Kyffhäuserkreis) ist eine Drohne über die Kaserne der Bundeswehr geflogen. Wie die Polizei mitteilte, überflog sie am späten Dienstagabend gegen 23:45 Uhr das Areal in der Kurt-Hafermalz-Straße in alle Richtungen. Die Flughöhe wird auf 50 Meter geschätzt.

Die Polizei schließt nicht aus, dass noch weitere Ortsteile der Stadt überflogen worden sind. Die Drohne soll ein rotes und ein grünes Blinklicht gehabt haben und hörbar gewesen sein. Die Polizei ermittelt und sucht Zeugen, die die Drohne gesehen haben und Hinweise zum Start oder zur Landung geben können.

Ein Sprecher der Bundeswehr bestätigte auf Anfrage von MDR THÜRINGEN den Vorfall, wollte sich jedoch "aus ermittlungstaktischen Gründen" nicht zu Einzelheiten äußern. Zuständig für die Ermittlungen sei die Polizei. In der Kaserne in Sonderhausen ist die Lehrgruppe C der Unteroffiziersschule des Heeres stationiert. Hier werden Unteroffiziere und Feldwebel ausgebildet.

Die Bundeswehr registrierte in der Vergangenheit immer wieder Drohnenflüge über militärischen Einrichtungen in Deutschland. Sie selbst kann nicht so einfach dagegen vorgehen, auch wenn es sich um mögliche Spionage handelt. Denn für den Bereich der Drohnenabwehr ist die Polizei zuständig.

Laut deutscher Luftverkehrsordnung dürfen Drohnen in "sensiblen" Bereichen nicht fliegen - außer sie haben eine Sondererlaubnis. Diese Bereiche sind:

• Menschenansammlungen, Autobahnen, Industrieanlagen, Helikopter-Landeplätze, Krankenhäuser, Gefängnisse, Bundeswehr-Anlagen (jeweils mindestens 100 Meter Abstand!)
• Grundstücke oder Naturschutzgebiete
• Bäder oder Badestrände während der Öffnungszeiten
• innerhalb eines 1,5 Kilometer-Radius zu Flugplätzen und innerhalb eines Fünf-Kilometer-Radius zu Flughäfen (Landebahn)