Kommunen "Lieber Frontscheibe als Rückspiegel": Unstrut-Hainich-Landrat Ahke seit zwei Wochen im Amt

15. Juli 2024, 22:17 Uhr

Am 1. Juli hat Thomas Ahke von den Freien Wählern sein Amt als neuer Landrat im Unstrut-Hainich-Kreis angetreten. Wie liefen die ersten Arbeitstage in der Kreisbehörde?

Thomas Ahke ist seit 25 Jahren in der Kommunalpolitik für die Freien Wähler aktiv, zunächst im Gemeinderat und von 2014 bis 2019 auch als stellvertretender Bürgermeister in der Gemeinde Weinbergen, zu der damals sein Heimatort Bollstedt gehörte.

Als Bollstedt Ortsteil von Mühlhausen wurde, ist Ahke zum Ortsteilbürgermeister und zum Stadtrat gewählt worden. Dort war er auch bis 2024 Stadtratsvorsitzender.

Der Landrat des Unstrut-Hanich-Kreises, Thomas Ahke, sitzt an einem Schreibtisch. Hinter ihm stehen zwei Frauen. 2 min
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Die ersten zwei Wochen hat er hinter sich: Thomas Ahke ist neuer Landrat Im Unstrut-Hainich-Kreis. MDR-THÜRINGEN-Reporterin Claudia Götze hat den Neuen getroffen.

MDR THÜRINGEN - Das Radio Mo 15.07.2024 18:40Uhr 01:53 min

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"Es gab 1999 nicht den Plan, 2024 Landrat zu sein"

Ahkes politische Laufbahn hat sich in kleinen Schritten entwickelt. Vereinsarbeit macht er seit 1990. Ihm sei wichtig gewesen, vernetzt zu sein, um für die Vereine etwas zu bewirken. Von 1990 bis 2008 war er Kirmesbursche; in Bollstedt ist er Mitglied in drei der zehn Vereine. Die Ahkes haben drei Kinder und ein neun Monate altes Enkelkind.

Bekannt wurde Thomas Ahke auch durch den Europäischen Dorfwettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft", den Bollstedt zunächst in Deutschland gewonnen und dadurch das europäische Finale erreicht hat. Ahke: "Geschafft haben das die Vereine, ich war nur das Gesicht des Wettbewerbes."

Gut aufgenommen im Landratsamt

Weil für Ortsteilbürgermeister nicht der Landrat die nächst höhere staatliche Ebene ist, sondern der Bürger- oder Oberbürgermeister, bleibt Ahke in seinem Amt in Bollstedt. Dort sind seine Ansprechpartner der Mühlhäuser OB Johannes Bruns (SPD) und das Referat Ehrenamt im Mühlhäuser Rathaus.

"Ich fühle mich gut angekommen und gut aufgenommen", sagt Ahke nach zwei Wochen in seinem Landrats-Amt. Seine Amtszeit begann am 1. Juli; vereidigt wird er am 19. August. Erste Gespräche hat er in allen kreiseigenen Betrieben und in der Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber in Obermehler geführt. Ahke sagt, er habe alle fünf Dienstgebäude aufgesucht und mit allen anwesenden Mitarbeitern persönlich gesprochen.

Harte Entscheidungen stehen bevor

Mit den Fachdienstleitern hat er bereits über den Haushalt 2025 besprochen. "Dort müssen wir erstmals ohne Bedarfszuweisungen vom Land auskommen", blickt Ahke auf die Haushaltsplanungen. Auf diese harten Entscheidungen habe er die Fachdienstleiter eingestimmt, es gehe um millionenschwere Einsparungen im Verwaltungshaushalt.

Der müsse so aufgestellt sein, dass Geld in den Vermögenshaushalt fließen kann, aus dem Investitionen bezahlt werden. Ahke verweist darauf, dass andere Kreise das auch schafften. Er hoffe, dass die Kreisumlage stabil bleiben kann.

Digitalisierung auf dem Prüfstand

Um die Digitalisierung der Verwaltung zu beleuchten, möchte Ahke einen "Prozessor" einsetzen. Es nütze nicht, wenn digitalisierte Vorgänge trotzdem manuell begleitet werden. Das hatte Ahke im Wahlkampf kritisiert. Außerdem will er eine Pressestelle einrichten und Termine verteilen. Er habe Mitarbeiter getroffen, die mehr Verantwortung übernehmen wollen.

Vier Bürger-Gespräche

In den ersten zwei Arbeitswochen habe er bereits vier Bürgergespräche geführt; in zwei der vier Anliegen habe er gemeinsam mit den Fachdiensten helfen können. Die anderen beiden seien noch in Arbeit. Er wolle sich auch künftig um die Anliegen der Bürger persönlich kümmern und das Gesicht der Verwaltung sein, kündigte Ahke an. "Mein Job ist, das Gesicht der Behörde nach außen zu sein und persönlich die Anliegen der Bürger zu bearbeiten".

Schulen und Straßen müssen saniert werden

"Wir haben Sanierungsstau an der Schulen und schlechte Kreisstraßen", sagt Ahke. Ein Blick zurück löse seine Probleme nicht. Sein Motto: "Lieber eine große Frontscheibe als ein kleiner Rückspiegel". Es gehe darum, Investitionen aus eigener Kraft stemmen zu können. "Das ist eine Riesenaufgabe, dazu brauche ich auch den Kreistag".

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MDR (jn)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Das Fazit vom Tag | 15. Juli 2024 | 18:40 Uhr

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