Ein Mitarbeiter des Unternehmens "50Hertz" zeigt Industriehafen Magdeburg ein aufgeschnittenes Stück eines Erdkabels.
Das aufgeschnittene Stück eines Erdkabels. Thüringen ist bei einer dritten unterirdischen Gleichstromleitung weiterhin im Gespräch. Bildrechte: picture alliance/dpa | Klaus-Dietmar Gabbert

Energieversorgung Stromtrasse Ostwestlink läuft voraussichtlich doch nicht nach Thüringen

10. Januar 2024, 19:37 Uhr

Thüringen wird von einer weiteren großen Stromtrasse wahrscheinlich verschont bleiben. Das kündigte Umweltminister Bernhard Stengele (Grüne) an. Ursprünglich war Wolkramshausen bei Nordhausen als Endpunkt der Leitung Ostwestlink ins Spiel gebracht worden.

Thüringen wird von der geplanten großen Ost-West-Stromtrasse voraussichtlich nicht betroffen sein. Das sagte Umweltminister Bernhard Stengele (Grüne) nach einem Gespräch mit dem Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller. Nach jetzigem Stand der Dinge werde die Trasse nicht über Thüringer Gebiet laufen, so Stengele.

Bernhard Stengele
Thüringens Umweltminister Stengele (Grüne) kündigte an, dass die Leitung Ostwestlink doch nicht nach Thüringen führen solle. (Archivbild) Bildrechte: picture alliance/dpa/Jacob Schröter

Alternative sah Thüringen als Endpunkt vor

Der sogenannte Ostwestlink soll von Friesland in Niedersachsen nach Sachsen führen. Mit der Trasse soll Strom aus Windkraftanlagen an der Nordseeküste stattdessen nach Sachsen transportiert werden. Eine Alternative hatte vorgesehen, den Strom von Ostfriesland aus bis zum Umspannwerk Wolkramshausen bei Nordhausen zu führen.

Thüringen ist durch die Energiewende bereits vom Bau anderer großer Trassen betroffen. So führt die Trasse für den Südlink durch Gebiete in Westthüringen - der Südostlink streift Ostthüringen. Laut Stengele laufen bei diesen beiden Vorhaben noch die Planfeststellungsverfahren. Thüringen werde vor dem Planfeststellungsbeschluss prüfen, ob an den Projekten noch Veränderungen nötig seien.

Ab 2037 sollen Leitungen Windstrom transportieren

Insgesamt wollen die Netzbetreiber 50Hertz, Tennet und TransnetBW über die bereits geplanten Gleichstromleitungen Südlink und Südostlink hinaus vier weitere unterirdische Erdkabel durch Deutschland bauen. Mitte November kündigten die Unternehmen dafür eine enge Zusammenarbeit an.

Die drei Netzbetreiber begründen die Notwendigkeit auch dieser Leitungen mit dem Transport von Windstrom aus dem Norden in die Industriezentren im Süden. In einer Erklärung wurde darauf verwiesen, dass Deutschland bis 2045 klimaneutral sein wolle. Für die dafür nötige zunehmende Elektrifizierung von Industrie, Verkehr und Gebäudesektor solle bis 2037 ein stabiles und sicheres Klimaneutralitätsnetz entstehen.

MDR (whe/dst)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 10. Januar 2024 | 19:00 Uhr

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