Ermittlungen Brandserie in Bleicherode: Gemeinde in Sorge vor einem Feuerteufel

Am 14. Juli war es zuletzt so weit: Ein Haus brannte in Bleicherode. Wie bei den vorherigen Bränden ist auch dieses Gebäude unbewohnt. Allerdings ist es ein Reihenhaus. Das Feuer griff auf die beiden angrenzenden Häuser links und rechts über. Auch die sind glücklicherweise nicht bewohnt.

Rainer Linkhorst lebt in Bleicherode. Er berichtet davon, dass sein Nachbar eine neue Überwachungskamera eingerichtet habe, die auch auf seinem Grundstück mitfilme. Er hat dem zugestimmt: "Man muss wachsam sein."

Einen anderen Passanten, Klaus Wedler, beunruhigen die vielen leerstehenden Häuser in Bleicherode. Er habe schon das Ordnungsamt angerufen, ob man die nicht wenigstens zunageln könne: "Das lädt ja geradezu ein, da was reinzuwerfen." Außerdem sind die leer stehenden Gebäude meist Fachwerkhäuser: "Die sind knochentrocken und brennen sofort."

Veronika Hilpert ist ebenfalls aus Bleicherode. Sie erzählt, dass sie sofort munter sei, wenn nachts Sirenen zu hören sind. Sie frage sich dann, ob Freunde oder Bekannte betroffen sind.

Der Bürgermeister von Bleicherode, Frank Rostek (CDU) weiß, dass die Menschen im Ort das Thema beschäftigt. Er befürchtet, dass die Hemmschwelle des möglichen Täters immer weiter sinken könnte: "Die Brände sind jetzt im Ortskern angekommen." Die Stadtverwaltung hat deshalb selbst die Initiative ergriffen. Rostek erzählt, dass es Gespräche zwischen der Stadt und der ermittelnden Kriminalpolizei gegeben hat.

Daraufhin hat die Stadt auf der Homepage ein Hinweisfeld eingeführt. Dort können sich Anwohner mit Hinweisen zu den Bränden melden: "Manchmal sind es die kleinen Steinchen, die zum Ermittlungserfolg führen", sagt Rostek. Er hoffe außerdem, dass die Stadt so die Hemmschwelle senken kann, sich bei der Kriminalpolizei zu melden.

Die Kripo in Nordhausen ermittelt wegen Brandstiftung. Zum Ermittlungsstand hält sie sich jedoch sehr bedeckt. Unter anderem will die Kripo verhindern, dass entscheidendes Täterwissen preisgegeben wird. Das könnte wichtig bei der Überführung des Täters sein.

Sprecherin Vanessa Lundershausen wollte außerdem noch nicht bestätigen, ob es sich um einen Einzeltäter handelt. Auffällig sei, dass die Brände rund um Bleicherode stattfinden.

Durch einem Großbrand auf dem Bergwerksgelände in Bleicherode enstand ein Millionenschaden. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Auch Lundershausen ermutigt noch einmal Zeugen sich zu melden: "Sei es zu verdächtigen Personen und Fahrzeugen in der Stadt oder zu den bereits zurückliegenden Bränden." Sollte ein Täter gefasst werden, drohen ihm zwischen einem und zehn Jahren Haft.