
Verstöße gegen Tierschutz Schäfer in Nordthüringen muss seine Tiere abgeben
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22. April 2025, 15:39 Uhr
Ein Schäfer aus Mauderode (Kreis Nordhausen) muss seine Herde auflösen. Eine Tierrechtsorganisation hatte das Veterinäramt über erhebliche Verstöße gegen den Tierschutz - etwa verendete Tiere und verdreckte Zwinger - informiert. Bis Mai muss er die 400 Schafe und vier Herdenschutzhunde abgeben. Aktuell beaufsichtigt das Veterinäramt die Tierhaltung.
Nach erheblichen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz muss ein Schäfer aus Mauderode im Kreis Nordhausen seine Schafherde auflösen und die Tiere abgeben. Wie Kreissprecherin Jessica Piper MDR THÜRINGEN sagte, fallen auch die vier Herdenhunde unter das Tierhalte- und Betreuungsverbot des Nordhäuser Veterinäramtes.
Bis Anfang Mai muss der Betroffene seinen Bestand aufgeben beziehungsweise die Tiere woanders unterbringen. Auch die Kriminalpolizei Nordhausen ermittelt, sagte Sprecherin Vanessa Lundershausen MDR THÜRINGEN.
Verstöße gegen Tierschutz: Kadaver nicht vorschriftsmäßig entsorgt
Die Tierrechtsorganisation "Team Tierschutz gGmbH" hatte Mitte Februar das Veterinäramt über die nicht vorschriftsgemäße Entsorgung von Kadavern sowie über Tierschutzverstöße in der Schaf- und Hundehaltung informiert.
Dabei war von "erschütternden Zuständen in dem Schäfereibetreib" die Rede: Sterbende Tiere würden über mehrere Tage misshandelt. Das Gelände sei mit verendeten Schafen und Kadaverteile übersäht. Auch die Hunde in verdreckten Zwingern seien vernachlässigt worden, ohne Auslauf und ohne Wasser.
Einen Tag später war das Veterinäramt mit der Polizei vor Ort und hatte dem Schäfer Auflagen erteilt. Ihm sei angedroht worden, dass er seine Hunde bei weiteren Verstößen abgeben müsse.
Tierrechtsorganisation legt Videomaterial vor
Den Tierschützern war das zu wenig. Deshalb meldeten sie sich am Gründonnerstag erneut beim Landkreis und stellten dem Veterinäramt auch Videomaterial zur Verfügung.
Aufgrund der Schwere des festgestellten Verdachts gegen das Tierschutzgesetz habe der Betrieb am gleichen Tag ein Tierhalte- und -betreuungsverbot erhalten, so Piper.
Betreuung der Schafe bis Mai unter amtlicher Aufsicht
Laut Kreissprecherin werde das vor Ostern ausgesprochene Halteverbot nun täglich überwacht. Das Veterinäramt sei auch über die Feiertage jeden Tag vor Ort gewesen. Die Betreuung der 400 Schafe laufe derzeit unter amtlicher Aufsicht.
Die Ermittlungsverfahren wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz und das Tierkörperbeseitigungsgesetz würden seit Februar geführt. Ein Ende sei noch nicht in Sicht.
MDR (goe/fno)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 22. April 2025 | 16:00 Uhr