Brehme im Eichsfeld Hier ist die Hundesteuer in Mitteldeutschland am teuersten
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19. Februar 2025, 12:58 Uhr
In Mitteldeutschland ist zu Jahresbeginn in zahlreichen Gemeinden die Hundesteuer gestiegen. Zur teuersten entwickelt hat sich Brehme im thüringischen Eichsfeld. Dort wurde sie verdoppelt. Mit gutem Grund: Der Ertrag dient zur Finanzierung der Neuanschaffung von Hundestationen.
Brehme nutzt Hundesteuer zur Finanzierung von Hundestationen
Brehme ist eine 1.100-Seelengemeinde im Eichsfeld, 78 Hunde sind derzeit dort gemeldet. Ihre Halter und Halterinnen müssen seit diesem Jahr ordentlich in die Tasche greifen, denn in der Gemeinde wurde die Steuer sogar verdoppelt. Sie beträgt nun 120 statt 60 Euro und ist damit in Mitteldeutschland am höchsten.
In Brehme wurden für rund 4.000 Euro zehn neue Dog-Station angeschafft zur Bereitstellung für Hundekotbeutel und die passenden Mülleimer dazu. Die Kosten wurden nun auf die Hundebesitzer über die Steuer umgelegt. "Genau das ist die Summe, die die Hundesteuer in Brehme teurer geworden ist", erklärt Bürgermeister Patrick Schotte dem MDR-Magazin Umschau. "Die wir aber auch für diese Maßnahme wieder ausgeben", betont er.
Sicher freut sich nicht jeder über die Erhöhung. Aber es gibt Befürworter unter den Hundehaltern in der Gemeinde. Dieter Eckermann ist einer von ihnen. Schließlich müsse so eine Anschaffung auch bezahlt werden. "Ich habe mir den Hund ja ausgesucht. Da bin ich auch zuständig dafür", sagt er.
Hundesteuer nicht per Satzung zweckgebunden
Die Hundesteuer kann auch für völlig andere Bereiche ausgegeben werden. Für den Bund der Steuerzahler ist dies ein Argument, ihre Abschaffung zu fordern. "Es wird ja landläufig auch immer angenommen, dass die Einnahmen aus der Hundesteuer zweckgebunden dafür eingesetzt würden in den Gemeinden, um die Hinterlassenschaften der Hunde zu entsorgen oder um Auslaufflächen für die Hunde zu finanzieren. Dem ist nicht so. Steuereinnahmen sind nicht zweckgebunden. Das heißt jede Steuereinnahme fließt unmittelbar in den Gemeindehaushalt und dient letztlich einfach nur dazu diesen zu finanzieren", betont der Bund der Steuerzahler gegenüber der MDR-Umschau.
Das mag in der Regel zutreffend sein, doch in Brehme im thüringischen Eichsfeld ist es der Grund, dass die Hundesteuer deutlich angehoben wurde. Und weil das nach Aussagen des Bürgermeisters Patrick Schotte so sei, solle die Steuer nach der Refinazierung der zehn neuen Hundestationen im nächsten Jahr wieder gesenkt werden.
MDR (cbr)
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Umschau | 18. Februar 2025 | 20:15 Uhr