Flüchtlinge Zwei neue Flüchtlingsunterkünfte entstehen in Nordthüringen
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15. Dezember 2022, 19:38 Uhr
In Nordthüringen sollen zwei Gebäude zu Flüchtlingsunterkünften ausgebaut werden. Der Kreis Eichsfeld hat ein ehemaliges Möbelhaus angemietet. Darin sollen 150 Menschen unterkommen. Im Kreis Nordhausen soll eine ehemalige Schule für Ukraine-Flüchtlinge ausgebaut werden.
Der Eichsfeldkreis hat ein ehemaliges Möbelhaus am Heiligenstädter Stadtrand als Flüchtlingsunterkunft angemietet. Wie die "Thüringer Allgemeine" berichtet, läuft das Mietverhältnis seit dem 1. Dezember. Landrat Werner Henning (CDU) sagte, dass das Gebäude außerhalb eines Wohngebiets stehe und beheizbar sei. Es ist die dritte Gemeinschaftsunterkunft in der Kreisstadt. Nach dem Umbau des Hauses soll Platz für 150 Flüchtlinge sein. Bis dahin sollen 80 Menschen dort unterkommen.
Im Oktober hatte der Landrat den Mietvertrag für eine Immobilie in Leinefelde-Worbis kurzfristig abgesagt. Mitarbeiter seien bedroht worden. Zudem hatte es Proteste von Anwohnern gegeben.
Zusätzliche Plätze für Flüchtlinge in Nordhausen
Auch der Landkreis Nordhausen will mehr Unterkunftsmöglichkeiten für ukrainische Flüchtlinge schaffen. Dazu wird eine ehemalige Schule in Sülzhayn bei Ellrich ausgebaut. Wie eine Sprecherin am Donnerstag sagte, werden in den oberen Etagen etwa 100 Plätze geschaffen. Die Schule wurde bereits 2015 als Gemeinschaftsunterkunft genutzt.
In diesem Jahr hat der Landkreis nach seinen Angaben über seine Service Gesellschaft bereits das Haus Hohenstein in Sülzhayn für die Flüchtlinge gekauft. Zudem würden weitere infrage kommende Gebäude geprüft, die sich als Flüchtlingsunterkunft eigneten. Der Landkreis Nordhausen hat bisher insgesamt 1.505 ukrainische Flüchtlinge aufgenommen.
Flüchtlingsunterkunft geht nicht in Betrieb
Eine Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge in Hermsdorf im Saale-Holzland-Kreis hat am Donnerstag nicht wie geplant den Regelbetrieb aufgenommen. Das Land Thüringen wollte mit ihr die Landkreise und kreisfreien Städte bei der Unterbringung von Flüchtlingen entlasten. Diese hatten zuvor mehrfach mehr Unterstützung des Landes gefordert. Zuletzt hat die Landesregierung angekündigt, die Zahlungen an die Kommunen deutlich erhöhen.
Die Erstaufnahmeeinrichtung in Suhl, die das Land betreibt, war mit mehr als 1.300 Geflüchteten in den vergangenen Wochen an ihre Kapazitätsgrenze gestoßen. Als weitere Außenstelle sieht das Land einen ehemaligen Baumarkt in Erfurt-Linderbach vor.
MDR (aku/beu/jn)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Reginalnachrichten | 15. Dezember 2022 | 12:30 Uhr