Politik Regierung will mit Opposition erneut über Haushalt 2024 verhandeln

07. November 2023, 19:45 Uhr

Die Thüringer Landesregierung will der Oppositon erneute Verhandlungen zum Haushaltsentwurf für 2024 anbieten. Anlass ist ein Brief des CDU-Fraktionschefs Voigt. Darin kritisiert der Oppositionschef unter anderem die Auflösung der Rücklagen des Landes.

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Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) will dem Oppositionsführer im Landtag, CDU-Fraktionschef Mario Voigt, ein weiteres Gespräch zum Landeshaushalt 2024 anbieten. Staatskanzlei-Chef Benjamin-Immanuel Hoff (Linke) sagte am Dienstag, Ramelow wolle damit auf einen Brief von Voigt reagieren. Darin verlangt der CDU-Politiker deutliche Korrekturen im Haushaltsentwurf der Regierung. Voigt signalisierte aber auch Gesprächsbereitschaft.

Thüringens Staatskanzlei-Chef Benjamin-Immanuel Hoff redet bei einer Festveranstaltung zum Gründungstag der Bundeswehr in Erfurt.
Staatskanzlei-Chef Benjamin-Immanuel Hoff lehnt Änderungen am Haushaltsentwurf nicht grundsätzlich ab. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Staatskanzleiminister offen für Änderungen

Hoff lehnte Änderungen im Haushaltsentwurf nicht grundsätzlich ab: "Es gibt keinen Grund, etwas auszuschließen." Ein solches Vorgehen, eine sogenannte Ergänzungsvorlage, habe es auch 2022 gegeben. Wichtig sei, dass Verabredungen zum Haushalt getroffen würden, so der Staatskanzlei-Chef.

Was ist eine Ergänzungsvorlage? Eine Ergänzungsvorlage ist ein Änderungsentwurf des Haushaltsplans. Sie muss vor Beschluss des Haushalts durch das Parlament eingebracht werden.

Voigt kritisiert Auflösung der Landes-Rücklagen

Voigt kritisiert in dem Brief erneut die komplette Auflösung der Rücklagen des Landes. Grund dafür ist die Finanzierung von Rekordausgaben von etwa 13,8 Milliarden Euro im kommenden Jahr. Die seien laut ihm nicht hinnehmbar: "Die CDU-Fraktion will, dass Thüringen handlungsfähig bleibt." Dieser erhebliche Mangel im Haushalt müsse beseitigt werden.

CDU-Vorschlag berücksichtigt veränderte Ausgaben

Zudem seien im Korrekturvorschlag des Haushalts nun die finanziellen Auswirkungen des Flüchtlingskompromisses von Bund und Ländern berücksichtigt worden. Auch die Steuerschätzung sowie die Folgen der von der CDU initiierten Grundsteuersenkung in Thüringen würden beachtet. Voigt erwartet von Ramelows Minderheitsregierung, dass sie "Vorschläge der Opposition aufgreift beziehungsweise unterstützt".

Minderheitsregierung auf Oppositionsstimmen angewiesen

Ramelows rot-rot-grüner Minderheitsregierung fehlen vier Stimmen im Landtag, um den Haushalt für das Wahljahr 2024 zu verabschieden. Deswegen ist sie auf Stimmen der Opposition angewiesen.

MDR (ost)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 07. November 2023 | 19:00 Uhr

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