Ein Polizist steht vor einem Einsatzfahrzeug
Zielfahnder haben in Erfurt einen Mann festgenommen, der mutmaßlich dem Umfeld eines armenischen Mafia-Clans angehört (Symbolbild). Bildrechte: picture alliance/dpa | Marcus Brandt

Kriminalität Erfurt: Mutmaßlicher Angehöriger eines Mafia-Clans festgenommen

01. August 2024, 17:47 Uhr

In Erfurt haben Zielfahnder des Thüringer Landeskriminalamtes einen verurteilten Straftäter festgenommen. Der Mann soll dem Umfeld eines armenischen Mafia-Clans angehören. Er hatte seine Haftstrafe nicht wie geplant angetreten.

Zielfahnder des Thüringer Landeskriminalamtes haben am Dienstag in Erfurt einen gesuchten Straftäter festgenommen. Nach Informationen von MDR THÜRINGEN soll der 40-Jährige mutmaßlich dem Umfeld eines armenischen Mafia-Clans in Erfurt angehören.

Er war im vergangenen Jahr vom Amtsgericht Erfurt und vom Landgericht Erfurt wegen mehrerer Straftaten zu einer Gesamthaftstrafe von zwei Jahren und drei Monaten verurteilt worden, wie die zuständige Staatsanwaltschaft Erfurt bestätigte.

Festgenommener nicht zum Haftantritt erschienen

Bei den Taten sei es unter anderem um gefährliche Körperverletzung, Diebstahl und Nötigung gegangen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft erschien der Verurteilte aber zu seinem Haftantritt Mitte Juni dieses Jahres nicht.

Daraufhin sei ein Haftbefehl beantragt worden, sagte ein Sprecher. Dieser sei dann am Mittwoch in Erfurt vollstreckt worden. Nach Informationen von MDR THÜRINGEN ist er inzwischen in die Justizanstalt Tonna im Landkreis Gotha überstellt worden. Sein Anwalt hat auf eine Anfrage bisher nicht reagiert.

An mehreren Straftaten beteiligt

Nach MDR THÜRINGEN-Informationen ist der 40-Jährige immer wieder mit Straftaten in Erscheinung getreten, die mutmaßlich Clans der armenischen Mafia zugeordnet werden. Unter anderem war er im Sommer 2014 an einer Schießerei zwischen zwei armenischen Mafia-Clans in einer Erfurter Spielothek beteiligt und stand deshalb auch vor Gericht. Im April 2017 sorgte eine Schlägerei bei einem Boxkampf zwischen den bekannten Boxern Arthur Abraham und Robin Krasniqi in Erfurt deutschlandweit für Schlagzeilen.

Eine Gruppe von Armeniern aus Erfurt, die mutmaßlich zum Umfeld der armenischen Mafia gehören, hatte damals den Berliner Boxer Karo Murat, der bei dem Kampf Gast war, angegriffen. Unter den Tätern war damals auch der nun festgenommen 40-Jährige. Hintergrund war offenbar, dass Murat im Verdacht stand, bei der Schießerei 2014 in Erfurt dabei gewesen zu sein und im Kontakt zu einem der beiden konkurrierenden Clans gestanden zu haben. Das hatte Murat auf mehrere MDR-Anfragen stets bestritten.

MDR (co/luk/ahe)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 01. August 2024 | 15:00 Uhr

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