Jahresbericht Lebensmittelkontrollen in Erfurt: Mehr als 100 Verstöße in 2022

Die Erfurter Lebensmittelkontrolleure haben im Jahr 2022 in mehr als 100 Betrieben zum Teil gravierende Missstände festgestellt. Das geht aus dem am Montag vorgestellten Jahresbericht des Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamtes hervor.

Ein Drittel der beanstandeten Betriebe waren Gaststätten oder Imbisse, weitere 18 Prozent gehörten zum Einzelhandel. Es wurden Bußgelder von bis zu 3.200 Euro verhängt. Insgesamt ging laut Lebensmittelamt die Rate der Beanstandungen aber um die Hälfte zurück.

So wurden zum Beispiel in einer Kantine im Erfurter Norden unter freiem Himmel Fische geschlachtet. Die Kontrolleure fanden 14 Kadaver von Stör und Karpfen neben Pflanzkübeln. Insgesamt wurden 86 Kilogramm Fisch vorgefunden. Der Betreiber der Kantine war gerade dabei, die Fische auf einer blutverschmierten Pappunterlage auszunehmen.

Einige der Fische zeigten laut Bericht noch Lebenszeichen. Wegen des groben Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz wurde dem Betreiber der Kantine das Schlachten verboten.

Einen massiven Bakterienbefall mit Listerien wiesen geschwärzte Oliven auf, die die Kontrolleure im August in einem Feinkostgeschäft für südländische Spezialitäten testeten. Diese Bakterien können bei älteren oder immungeschwächten Menschen bis zum Tod führen. Das Geschäft wurde für vier Wochen geschlossen und erst nach mehreren weiteren Proben wieder geöffnet.

Ende letzten Jahres gab es in Erfurt knapp 3.000 Betriebe, die der amtlichen Lebensmittelüberwachung unterliegen. Neben Kiosken und Gaststätten gehören zum Beispiel auch Großküchen dazu, aber auch Tankstellen oder Stände auf Volksfesten und Lebensmittelhersteller.

Insgesamt wurde in diesem Jahr knapp ein Drittel der Betriebe kontrolliert. Acht Lebensmittelkontrolleure und zwei Amtstierärzte sind dafür in Erfurt unterwegs.