Lebensmittelindustrie
Die Lebensmittelkontrolleure hatten in Thüringen 2022 in acht Prozent der Fällen etwas zu kritisieren. Bildrechte: Colourbox

Verbraucherschutz 28 Strafanzeigen nach Lebensmittelkontrollen

24. Oktober 2023, 21:34 Uhr

Überlagertes Fleisch, Schädlingsbefall und irreführende Angaben: Lebensmittelkontrolleure haben im vergangenen Jahr in Thüringen alarmierende Verstöße festgestellt - allerdings nur einige.

Im vergangenen Jahr haben die staatlichen Lebensmittelkontrolleure in Thüringen 28 Strafanzeigen gegen Betriebe aus der Lebensmittelbranche erstattet. Grund dafür waren laut Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) schwerwiegende Verstöße gegen Vorschriften im Umgang mit Nahrungsmitteln, Kosmetika und Tabakprodukten in Supermärkten, Imbissen und Restaurants.

Zusätzlich wurden 161 Bußgeldverfahren eingeleitet und 512 Verwarnungen ausgesprochen, hieß es bei der Vorstellung des Jahresberichts der amtlichen Lebensmittelüberwachung am Dienstag.

Mängel bei acht Prozent

Wie Ministerin Werner betonte, hält der Großteil der kontrollierten Betriebe die gesetzlichen Bestimmungen ein und wird der Verantwortung gegenüber den Verbrauchern gerecht.

In Thüringen gibt es insgesamt 31.600 Betriebe, die Lebensmittel, Kosmetikprodukte, Tabakerzeugnisse oder bestimmte Bedarfsgegenstände herstellen, verarbeiten oder vertreiben. Etwa 12.500 Betriebe davon wurden im vergangenen Jahr kontrolliert - davon wiesen etwa acht Prozent Mängel auf.

Von den über 6.800 Lebensmittelproben wurden elf als gesundheitsschädlich eingestuft und vom Markt genommen. In 13 Fällen mussten Betriebe vorübergehend geschlossen werden.

Lebensmittelkontrolle
Beim überwiegenden Teil der Kontrollen war alles in Ordnung. Bildrechte: Colourbox

Schwerpunkt: Schlachtbetriebe

Schlachtbetriebe für Straußen und Damwild standen im vergangenen Jahr besonders im Fokus der Kontrollen.

Ein Schlachtbetrieb für Farmwild verlor aufgrund umfangreicher Verstöße gegen Hygiene- und Tierschutzauflagen seine Schlachterlaubnis, so Werner. Insgesamt wurden 31 Betriebe überprüft, bei elf davon waren Belehrungen aufgrund von Mängeln in der Schlacht- und Fleischhygiene erforderlich.

Ein Schlachthofmitarbeiter
2022 besuchten Kontrolleure besonders häufig Schlachtbetriebe für Straußen und Damwild. Bildrechte: Colourbox.de

Falsche Kennzeichnung von Obst

Bei weiteren Kontrollen fiel irreführende Kennzeichnung von Lebensmitteln auf. Dies betrifft beispielsweise den Fall, dass Anbieter aus dem Ausland gekauftes Obst als deutsches Obst deklarieren. Bei als regional gekennzeichneten Thüringer Produkten gibt es laut Werner solche Probleme eher nicht. Hier kann man sich "auf die korrekte Kennzeichnung verlassen".

MDR (ifl)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 24. Oktober 2023 | 15:00 Uhr

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